• 08.09.2005 13:26

Haug: "Haben Außenseiterchance"

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug über die letzte Hoffnung auf den Fahrertitel, die man nach Spa eventuell schon begraben muss

(Motorsport-Total.com/dpa) - Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug klammert sich nach der neuerlichen Schlappe für Kimi Räikkönen in Monza an den letzten Strohhalm: "Es gibt immer noch eine Außenseiterchance auf den Fahrertitel für Kimi und die sehr gute Möglichkeit, die WM der Konstrukteure zu holen, was für uns als Hersteller natürlich ein großes Gewicht hat", sagte Haug dem 'sid' und versprach: "Um beide Ziele kämpfen wir mit größtem Engagement."

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Norbert Haug weiß, dass der Gewinn des Fahrertitels sehr unwahrscheinlich ist

Die Hoffnungen der "Silbernen" sind verständlich, schließlich ist der McLaren-Mercedes das anerkannt schnellste Auto der Formel 1, wenn auch nicht das zuverlässigste. Egal, wie die Saison ausgeht - die Bilanz der "Silberpfeile" ist durchweg positiv. Nach Startschwierigkeiten in den ersten Rennen, in denen sich Alonso ein Polster verschaffte, dominierten Räikkönen und sein Teamkollege Juan-Pablo Montoya die Formel 1. Sieben Rennen hat McLaren-Mercedes bislang gewonnen, genauso viele wie der große Rivale Renault.#w1#

Seit dem Auftakt der Europasaison, dem vierten WM-Lauf des Jahres in Imola, kämpft der englisch-deutsche Rennstall regelmäßig um Pole Positionen und Siege. Auch Alonso erkennt die Realitäten an. "Räikkönen hat sicher das schnellste Auto, deshalb ist die WM auch noch nicht entschieden. Ich brauche nur zweimal auszufallen, und schon könnte der Vorsprung auf nur noch sieben Punkte geschrumpft sein", meint der 24-Jährige.

Räikkönen vor Alonso

Kimi Räikkönen soll Fernando Alonso doch noch abfangen Zoom

Die Zahlen belegen Alonsos Einschätzung. Räikkönen führte bis jetzt 349 der insgesamt 956 Rennrunden dieses Jahres, mehr als jeder andere Fahrer. Neun schnellste Rennrunden in bisher 15 WM-Läufen belegen eindrucksvoll die Stärke der "Silberpfeile".

Dennoch fehlt dem Team in Fahrer- und Konstrukteurswertung je ein Rang, um ganz oben zu stehen. Laut Haug konnte man anfangs das Tempo nicht im Qualifying umsetzen, was zu schlechten Startplätzen geführt habe. Dadurch habe man mehrere gute Ergebnisse verpasst; so holte Räikkönen in dieser Phase in vier Rennen nur sieben WM-Punkte. "Das hängt uns bis heute nach, denn seit dem fünften Rennen haben Kimi und das Team mehr Zähler errungen als unsere Wettbewerber", betont der Mercedes-Sportchef.