• 29.07.2006 12:47

Haug gegen Rotation der deutschen Grands Prix

Mercedes-Sportchef Norbert Haug hält nicht viel vom Rotationsprinzip, sondern möchte beide deutschen Grands Prix dauerhaft behalten

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Weil immer mehr neue Länder in die Formel 1 drängen und einen Grand Prix austragen wollen, wird Deutschland vermutlich schon 2007 einen der beiden WM-Läufe verlieren. Da die beiden Veranstalter am Nürburg- und Hockenheimring finanziell arg unter Druck stehen, werden sie sich wohl darauf einigen, die Königsklasse in Zukunft im Zweijahresrhythmus abwechselnd zu empfangen.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Norbert Haug würde sich weiterhin zwei deutsche Grands Prix wünschen

Diese Rotationsidee stößt im Fahrerlager durchaus auf Anklang und wird sogar von Bernie Ecclestone höchstpersönlich forciert, auch wenn noch kein entsprechendes Abkommen zwischen den beiden Rennstrecken unterschrieben wurde. Allerdings gibt es auch vereinzelt Stimmen, die finden, dass Deutschland in den letzten Jahren des abklingenden Booms um Michael Schumacher zumindest mittelfristig beide Veranstaltungen behalten sollte.#w1#

Dazu zählt sich auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug: "Ich finde sehr wohl, dass Deutschland zwei Grands Prix verdient hat", zeigte er sich bei einer PR-Veranstaltung skeptisch, was das geplante Rotationsprinzip angeht. "Um die muss natürlich gekämpft werden und es müssen natürlich auch genügend Zuschauer kommen. Von der Wertigkeit, von der Wichtigkeit her sind zwei Grands Prix aber gerechtfertigt."

"Wenn man mit Leidenschaft agiert, sind zwei Grands Prix in Deutschland durchaus möglich." Norbert Haug

"Wir tun unseren Teil daran, wollen die Fans auf der Mercedes-Benz-Tribüne, die 6.500 Tickets gekauft haben, mustergültig unterhalten und einen Mehrwert schaffen - mit Tribünenradio, Livemusik, Demonstrationsfahrten und Mitfahrgelegenheiten beim Fahrsicherheitstraining, um nur einiges zu nennen. Ich denke, das wird gelingen. Wenn man mit Leidenschaft agiert, sind zwei Grands Prix in Deutschland durchaus möglich", fügte er an.

Und weiter: "Ich höre, dass man sich arrangieren will, um alternierend die Grands Prix stattfinden zu lassen. Ich glaube nicht, dass es eine leichtere Aufgabe ist, eine Veranstaltung nur alle zwei Jahre zu füllen. Die Zielgruppen an den beiden Strecken sind außerdem auch unterschiedlich", gab der 53-Jährige zu Protokoll. "Ich hätte mir sehr gewünscht, dass man um beide Grands Prix kämpft, aber das liegt nicht in meiner Hand."