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Harte Kritik an Pirelli: Coulthard von Reifensituation in der Formel 1 genervt

Die Reifen sind in der Formel 1 eines der bestimmenden Themen - Ex-Pilot David Coulthard hat von den Pirelli-Pneus die Nase voll

(Motorsport-Total.com) - Der frühere Vizeweltmeister David Coulthard hat mit harten Worten gegen die aktuelle Reifensituation in der Formel 1 geschossen. Diese habe mit Rennsport nichts zu tun. "Diese komplette Pirelli-Ära ist verwirrend für mich und es langweilt mich, darüber zu reden. Und super langweilig ist es für mich, den Fahrern zuzuhören, wenn sie sagen: 'Ich wollte wegen der Reifen nicht zu hart pushen'", sagt Coulthard in einem Interview mit 'RaceFans'.

Titel-Bild zur News: Pirelli

Pirelli steht seit dem Einstieg in die Formel 1 immer wieder in der Kritik Zoom

Pirelli ist seit 2011 exklusiver Reifenausrüster der Formel 1 und stand seitdem immer wieder in der Kritik. Der Auftrag an die Italiener bestand bislang meist darin, Reifen zu liefern, die nicht zu lange halten, um eine bessere Show zu liefern. Inzwischen jedoch sind die Pneus das dominierende Thema in jedem Rennen und stehen laut Coulthard im Gegensatz zu seiner Zeit als Aktiver.

"Ich bin Goodyears, Michelins und Bridgestones gefahren und keiner von denen war etwas, was ich einen 'schlechten Reifen' nennen würde", erklärt der 50-Jährige. Zwar habe es in der Zeit der "Reifenkriege" streckenspezifische Vorteile einzelner Reifen gegeben, gerade in der Hochzeit der Rivalität zwischen Bridgestone und Michelin.

Coulthard wünscht sich erneuten Reifenkrieg

"Aber es waren Unternehmen, mit denen man toll zusammenarbeiten konnte. Sie haben die Grenzen verschoben und viele neue Entwicklungen gebracht. Wir haben nie über thermischen Reifenverschleiß gesprochen, wir haben nie darüber gesprochen, dass man den Reifen nicht pushen kann", berichtet Coulthard.

Das ganze Thema sei einfach viel weniger bedeutend gewesen. "Sie waren am besten, wenn sie neu waren, sie haben nachgelassen, vielleicht hatte man ein bisschen Graining, vielleicht etwas Blasenbildung. Aber es waren Reifen", stellt er klar.


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In der Saison 2006 waren zuletzt zwei Reifenhersteller in der Formel 1 vertreten, von 2007 bis 2010 belieferte Bridgestone die Teams allein. Seither ist Pirelli der Lieferant. Dass es aus Kostengründen keinen zweiten Reifenhersteller mehr gibt, bedauert der langjährige McLaren- und Red-Bull-Pilot.

"Wir haben Motorenkriege, wir haben Chassiskriege, wir haben Fahrerkriege und dann haben wir einen einzigen Reifenhersteller, bei dem sich alle Fahrer über die Reifen beschweren", sagt Coulthard, der sich eine Rückkehr zu den Wurzeln wünscht: "Ich würde lieber zu Avon oder Goodyear oder so etwas gehen, die nur zwei allgemeine, aber gute Mischungen liefern. Dann müssen wir diesen Bullshit nicht mehr hören."

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