Hamiltons Brasilien-Highlight: 2009 gegen alle

(Motorsport-Total.com) - In der Formel-1-Saison 2015 hatte es Lewis Hamilton meistens leicht: In seinem Mercedes W06 Hybrid dominierte er die Rennen regelmäßig von der Spitze weg. Der dreifache Weltmeister hatte schon während der Saison immer wieder klargemacht, dass er gerne gegen mehr Konkurrenz als den eigenen Teamkollegen kämpfen würde. "Am liebsten würde ich gegen fünf bis zehn Fahrer um den Sieg kämpfen", sagt er und erinnert sich an ein Rennen, als er genau das konnte: Den Großen Preis von Brasilien 2009.

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Lewis Hamilton kämpfte 2009 in Brasilien gegen das gesamte Feld Zoom

Während die meisten Fans von Lewis Hamilton wohl das denkwürdige Saisonfinale der Saison 2008 als persönliches Brasilien-Highlight ansehen, ist bei Hamilton selbst das Rennen im Folgejahr in Erinnerung geblieben. Auch in der Saison 2009 war Brasilien das vorletzte Rennen des Jahres. Regen im Qualifying würfelte die Startreihenfolge komplett durcheinander. Lewis Hamilton musste von Platz 17 aus starten, weitere Favoriten wie Sebastian Vettel und Jenson Button, der in jenem Rennen im Brawn GP den Titel holen sollte, ging von Rang 14 ins Rennen.

Dieses Trio fuhr sich in einem packenden Rennen nach vorn. "Ich bin von so weit hinten gestartet und bin bis auf den dritten Platz nach vorn gekommen", erinnert sich Hamilton, der das damals noch neue KERS, das nicht allen Teams zur Verfügung stand, auf den Geraden zum Überholen nutzte. "Das sind die Rennen, die Spaß machen. Man wird ständig herausgefordert, hat es mit verschiedenen Gegnern zu tun, die allesamt unterschiedliche Talente und Techniken anwenden."

Engeres Feld würde Formel 1 gut tun

Genau das ist es, was Lewis Hamilton am Rennsport liebt. Aus diesem Grunde ist er mit der Saison 2015 nicht in allen Belangen vollständig zufrieden, obwohl es die erfolgreichste und beeindruckendste seiner Karriere gewesen ist. "Von der Pole-Position oder einer vorderen Position zu starten und mit einem Gegner zu kämpfen oder das Rennen anzuführen ist eine schöne und tolle Sache." Aber es schafft ihm keine persönliche Befriedigung.

Aus diesem Grunde würde sich Hamilton wünschen, dass die Formel 1 wieder enger zusammenrücken würde. Die Saison 2009, das letzte Jahr mit fünf Werksteams, gilt als engste Saison der Formel-1-Geschichte: Beim Großen Preis von Brasilien lagen nach dem Freitagstraining alle 20 Fahrer innerhalb einer Sekunde, die Top 10 trennte nicht einmal eine halbe Sekunde. (Alles zum Großen Preis von Brasilien 2009) Nur der Regen ließ im Qualifying die Abstände anwachsen.

Dieses enge Racing würde Hamilton auch in der heutigen Formel 1 wieder gerne sehen. "Man muss dann sein gesamtes fahrerisches Vokabular abrufen und die ganzen Dynamiken verstehen, die sich in einem solchen Rennen abspielen", sagt der 30-Jährige. "Das liebe ich am meisten. Aber in der Formel 1 sieht man das aus welchen Gründen auch immer nur ganz selten. Es entspricht einfach nicht dem, was die Formel 1 ist. Aber für mich sind Rennen wie Brasilien 2009 diejenigen, die am meisten Spaß machen."