• 02.04.2009 18:10

Hamilton: "Zum Verteidigen funktioniert KERS besser"

Lewis Hamilton blickt voraus auf den Grand Prix von Malaysia und spricht über seine Erfahrungen am ersten Rennwochenende mit KERS

(Motorsport-Total.com) - Bevor er heute von den FIA-Kommissaren nachträglich vom Grand Prix von Australien ausgeschlossen wurde, stellte sich Lewis Hamilton im Medienzentrum in Sepang den Fragen der internationalen Pressevertreter. Dabei verriet er vor allem einige interessante Details zur Verwendung von KERS.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton mag den Sepang International Circuit in Malaysia

Frage: "Lewis, wie stehst du zu diesem Rennen? Du warst im Qualifying in Sepang jeweils Vierter, hast aber auch schon einen zweiten Platz und eine Strafe zu Buche stehen."
Lewis Hamilton: "Ich habe hier keine so schlechten Erfahrungen gemacht. Natürlich war das Ergebnis im Vorjahr nicht ideal. Ich wäre lieber Dritter geworden, aber wir hatten beim Boxenstopp ein Problem."#w1#

Sepang eine von Hamiltons Lieblingsstrecken

"Ansonsten ist Sepang eine meiner stärksten Strecken, eine, an der ich sehr hart arbeite und die ich sehr mag. Das Wetter ist hier meistens toll, auch wenn es im Moment nicht danach aussieht. Wegen der Hitze ist es das schwierigste Rennen des Jahres, eine Herausforderung für uns alle. Dieses Wochenende wird wieder besonders hart. Wir haben sicher kein so schnelles Auto wie die anderen Jungs, aber wir werden damit den bestmöglichen Job anvisieren."

¿pbvin|512|1421||1pb¿Frage: "Es ist schlechtes Wetter vorhergesagt. Kann das dazu führen, dass hier andere Fahrer vorne mitmischen werden als in Melbourne?"
Hamilton: "Dann bekommen wir halt eine Lotterie, eine größere Herausforderung. Dann muss nicht zwingend das schnellste Auto gewinnen, sondern dann geht es darum, wer das Auto auf der Strecke halten kann und zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Bei Regen hat jeder eine Chance."

Frage: "Welche Erfahrungen hast du in Melbourne mit KERS gemacht? Wann hast du das System eingesetzt und wie haben sich die Vorteile geäußert?"
Hamilton: "Wir haben es jede Runde verwendet - genau wie alle anderen, die KERS hatten. Man verwendet es so oft wie möglich. Manchmal, wenn man hinter einem Gegner ist, verwendet man den ganzen Boost auf einmal, was am Ende der Geraden definitiv einen etwas höheren Topspeed bedeutet und damit die Chance auf ein spätes Überholmanöver. Aber wer weiß, vielleicht bringt es hier mit den langen Geraden sogar noch mehr?"

Frage: "Werdet ihr KERS hier wieder einsetzen?"
Hamilton: "Soweit ich weiß schon. Es wurde uns noch nicht explizit mitgeteilt, aber wir haben ein zuverlässiges System, auch wenn wir noch daran arbeiten müssen, es noch besser zu machen."

KERS eher defensiv als offensiv

Frage: "Setzt du KERS mehr beim Überholen ein oder nur in Situationen, in denen du nicht überholt werden willst? Also eher offensiv oder eher defensiv?"
Hamilton: "Zum Verteidigen funktionierte es besser. Wenn man aus einer Kurve schlecht rauskommt und dann ein schnelles Auto hinter dir ist, dann kam zum Beispiel der Toyota nicht nahe genug ran, um mich vor der nächsten Kurve auszubremsen. Da war es wirklich ein Vorteil."


Fotos: McLaren-Mercedes, Großer Preis von Malaysia


Frage: "Theoretisch müsste KERS auch bei Restarts ein Vorteil sein, aber in Melbourne konnte man das nicht wirklich erkennen. Glaubst du, dass das an den kalten Reifen lag und dass es hier anders aussehen könnte?"
Hamilton: "Die Reifen sind da das Thema, ja. Die halten alle davon ab, einen Angriff zu starten."

Frage: "Wie viele Sekunden dauert es, bis du den Schub von KERS am Start spürst? Das Auto muss 100 km/h schnell sein, bis es einsetzen darf, aber wie lange dauert es, bevor du als Fahrer das wirklich merkst?"
Hamilton: "Ich habe es für die Starts noch nicht verwendet, auch nicht in Melbourne. Man kann den Knopf jederzeit drücken, soweit ich weiß. Man spürt schon ein bisschen mehr Power, was cool ist. Wenn man drückt, spürt man es auch."