• 11.05.2008 20:37

Hamilton: "Womöglich mein bisher bestes Rennen"

Der McLaren-Mercedes-Pilot auf der Pressekonferenz über Probleme mit der Haltbarkeit der Reifen und das Überholmanöver an Felipe Massa

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Als du mit relativ wenig Benzin an Bord ziemlich schnell warst, hast du im dritten Sektor Boden auf die Ferrari verloren, keine Zeit gutgemacht. Bereitet dir das im Hinblick auf Monte Carlo Sorgen?"
Lewis Hamilton: "Nein, diesbezüglich mache ich mir keine Sorgen. In Barcelona, wo der letzte Sektor komplett aus engen Kurven besteht, waren sie etwas schneller als wir."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton freute sich über seinen zweiten Rang riesig

"Das war auch hier mit den letzten drei Kurven und auf der Gerade so, wo sie uns scheinbar ziemlich viel weggenommen haben. Wir werden versuchen, genau zu verstehen, warum dies so war, und weiterhin Druck machen, um uns zu verbessern. Ich habe keine Zweifel, dass wir dies tun können."#w1#

Frage: "Kannst du das Überholmanöver an Massa aus deiner Sicht beschreiben?"
Hamilton: "Es ging womöglich zu Beginn der Runde los. Ich wusste, dass ich auf ihn aufhole und ich wusste, dass wenn ich zu Beginn der Runde dicht an ihm dran sein kann, dass ich in der Lage sein würde, auf der Rückgeraden in den Windschatten zu kommen."

"Das Gute ist, dass man in der Lage ist, jemandem in einigen der schnellen Kurven zu folgen, das ist also nicht allzu schlecht. Ich wusste auch, dass wir etwas in Verkehr kommen würden, dies stellte für mich also eine perfekte Möglichkeit dar, um hinter ihn zukommen."

"Ich musste aus diesem Grund einfach nur sicherstellen, dass ich daraus Profit ziehen kann. Ich bremste spät in die neunte Kurve und schaffte es, früh auf das Gas zu steigen. Das Auto war sehr gut ausbalanciert, aber am Ende der Gerade sind sie sehr schnell."

"Selbst wenn ich also aus dem Windschatten heraus kam, konnte er mir wieder davon ziehen." Lewis Hamilton

"Selbst wenn ich also aus dem Windschatten heraus kam, konnte er mir wieder davon ziehen. Aber nichtsdestotrotz war ich in der Lage, ihn auszubremsen und zu überholen, dann zog ich davon. Vielleicht hätten wir das Rennen gewinnen können, wenn dies früher passiert wäre, oder falls ich in der Qualifikation bessere Arbeit geleistet hätte. Dann hätten wir das Rennen womöglich gewonnen."

Frage: "Wie sehr hat dich Kimi zum Schluss herausgefordert?"
Hamilton: "Am Ende des Rennens drehten wir den Motor zurück und schauten wirklich nur noch nach dem Auto. Wir wussten, dass wir den zweiten Platz sicher haben. Wenn ich etwas schneller hätte fahren müssen, dann hätte ich dies tun können, aber es gab keine wirkliche Notwendigkeit, dies zu tun, da er nie nahe genug dran war, um etwas zu unternehmen."

"Ich versuchte einfach, ihn hinter mir zu halten. Ich war über das Auto auf den harten Reifen ziemlich glücklich, aber auf den weichen Reifen war es etwas schwieriger, einen ordentlichen Vorsprung aufrecht zu erhalten."

"Es gab am Ende eine Menge Verkehr und ich denke, dass sie ziemlich schlecht gearbeitet haben, wenn es darum ging, uns aus dem Weg zu gehen. Ich hing eine ganze Weile hinter jemandem fest und auch wenn es danach aussah, als wären sie ausreichend weit weg, beeinträchtigt dies das Verhalten des Autos."

"Sie fahren nicht als solches in meinem Rennen mit, sie fahren nicht an der Spitze gegen uns und dies gestaltete es ziemlich schwierig. Dennoch kam ich damit zurecht und fuhr den zweiten Rang nach Hause."

"Es wird nicht woanders passieren." Lewis Hamilton

Frage: "Du hast gesagt, dass du in eine Drei-Boxenstopp-Strategie gezwungen wurdest. Könnte dies auch auf einer anderen Strecke passieren oder könnt ihr das Auto dahingehend verändern?"
Hamilton: "Es wird nicht woanders passieren. Im vergangenen Jahr hatte ich hier einen Reifen-Platzer, sie machten sich also ziemlich Sorgen. Als wir in das Wochenende gingen dachten sie, dass sie das Problem behoben haben. Und irgendwie schienen wir das Problem erneut zu haben."

"Aber im Rennen waren die Reifen dann wieder in Ordnung. Wir mussten mit diesem Wissen vor dem Qualifying zurückstecken, denn wir wussten, dass wir nicht wirklich eine Chance auf den Sieg haben, selbst wenn wir hier die Pole Position holen."

"Ich hatte auf meiner Runde im dritten Qualifying-Durchgang damit zu kämpfen, eine gute Zeit zu erzielen. Selbst mit einem leichteren Auto war ich nicht in der Lage, in die erste Reihe zu fahren. Als ich in das Rennen ging, blieb ich jedoch optimistisch, dies tat das Team ebenfalls."

"Ich denke, dass das Ergebnis das Resultat der harten Arbeit aller ist. Sie leisteten bei den Boxenstopps fantastische Arbeit und ich denke, dass ich womöglich das beste Rennen fuhr, das ich jemals bestritt."

"Mit Sicherheit geisterte mir dies an manchen Zeitpunkten durch den Kopf." Lewis Hamilton

Frage: "Du hast das Reifen-Problem erwähnt, das du an diesem Wochenende hattest. Wie groß war deine Furcht beim Fahren, mit dem Wissen, dass der Reifen zu einem Zeitpunkt platzen könnte, so wie er dies im letztjährigen Rennen tat?"
Hamilton: "Mit Sicherheit geisterte mir dies an manchen Zeitpunkten durch den Kopf. Ich hatte ein paar Vibrationen und war mir nicht sicher, ob dies der Reifen war, oder ob ich einen Bremsplatten hatte, den ich mir zuvor möglicherweise geholt hatte. Mit Sicherheit hatte ich dies also in meinem Hinterkopf."

"Ich schaute praktisch in jeder Runde beim Ausgang der achten Kurve auf meinen Reifen, um das zu überprüfen. Das letzte Mal ging am Ausgang der achten Kurve die Lauffläche ab und der Reifen explodierte, ich stellte aus diesem Grund einfach sicher, dass dies nicht passiert, indem ich ein Auge darauf hielt. Ich hätte dem Team darüber also so schnell wie möglich Bericht erstatten und bei Bedarf an die Box kommen können."

"Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn dir der Reifen bei 320 km/h platzt." Lewis Hamilton

"Zum Glück waren die Reifen in Ordnung. Es ging dort wirklich nur um die Sicherheit, aus diesem Grund wurden wir dazu gezwungen. Denn sie wollten keinen weiteren Zwischenfall haben, so einen wie beim letzten Rennen oder im vergangenen Jahr. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn dir der Reifen bei 320 km/h platzt, das versuchten sie zu vermeiden. Unglücklicherweise stellte uns dies mit dem Rücken zur Wand, so wie ich dies schon gesagt habe. Ohne die drei Stopps hätten wir vielleicht eine bessere Chance gehabt, um das Rennen zu gewinnen. Aber nichtsdestotrotz bin ich über den zweiten Platz sehr glücklich."

Frage: "Du hast gesagt, dass du denkst, dass dies vielleicht dein bisher bestes Rennen gewesen ist. Was veranlasst dich dazu?"
Hamilton: "Es zählt nicht besonders, ob du gewinnst oder nicht, es geht darum, dass du am Limit fährst, ob du das Maximum aus dem Auto holst. Es ist einer jener Momente, wenn du das Rennen beendest und du dich selbst und das Team fragst, ob man bessere Arbeit hätte leisten können."

"Ich habe wirklich das Gefühl, dass wir keine bessere Arbeit hätten leisten können." Lewis Hamilton

"Und ich habe wirklich das Gefühl, dass wir keine bessere Arbeit hätten leisten können. Die Boxenstopps waren beinahe perfekt, wenn nicht perfekt, und ich denke, dass meine Runden an und aus der Box heraus stärker waren als jemals zuvor."

"Ich habe einfach das Gefühl, dass meine Geschwindigkeit im Rennen während des Jahres, bei jedem Rennen stärker und stärker wird. Wir hatten in Barcelona eine starke Vorstellung und waren hier sogar noch stärker. Und wir überholten einen Ferrari."

"Meine Vorhersage in Bezug auf die Ankunft nach dem Rennen war ein fünfter Platz. Es hätte viel schlechter laufen können. Wenn ich einen schlechten Start gehabt hätte, und nicht auf den zweiten Rang gekommen wäre, dann wäre ich wohl Sechster oder sogar noch schlechter geworden. Ich denke, dass ich mit einer Drei-Boxenstopp-Strategie, die ansonsten niemand verfolgte, fantastische Arbeit geleistet habe, um nach vorne zu kommen."

"Als wir in das Wochenende gingen, wussten wir, dass wir die Lücke geschlossen hatten." Lewis Hamilton

Frage: "Als ihr auf den gleichen Reifen unterwegs wart, waren die Rundenzeiten sehr ähnlich. Wie sehr denkst du, ist das Feld dieses Jahr ausglichen?"
Hamilton: "Als wir in das Wochenende gingen, wussten wir, dass wir die Lücke geschlossen hatten, dass wir konkurrenzfähig sein werden und womöglich in der Lage sein würden, das Rennen zu gewinnen. Sie haben immer noch ein starkes Auto, aber das haben wir auch, wie man sehen kann. Die ersten beiden Sektoren waren sehr stark."

"Wir müssen ausarbeiten, wie wir uns genau im letzten Sektor verbessern können, denn dort verlieren wir. Wenn wir dieses Problem im letzten Sektor nicht gehabt hätten, dann hätten wir gewinnen können, dieses Problem müssen wir also beheben."

Frage: "Du hast gesagt, dass du das Rennen hättest gewinnen können, wenn du in der Qualifikation besser gewesen wärst. Bist du da angesichts der Einschränkungen, die Bridgestone dir auferlegte, nicht etwas hart zu dir selbst?"
Hamilton: "Ich bin immer hart zu mir selbst. Ich setzte mich gestern Abend hin und hakte den gestrigen Tag ab, ich war nicht besonders glücklich über die Arbeit, die ich geleistet hatte. Schlussendlich stellt mir das Team ein Auto zur Verfügung und ich muss auf die Strecke gehen und muss 100-prozentig gut fahren. Und ich habe nicht 100 Prozent aus dem Auto rausgeholt."

"Dies ist der Grund, warum ich zu mir selbst immer hart bin, denn wir sind Top-Fahrer. Wir sollten also in der Lage sein, dies zu tun. Aber es scheint für mich in unserem Auto immer deutlich schwieriger zu sein, eine solide Runde zu fahren."

"Bei ihnen scheint das deutlich leichter auszuschauen, dies ist also etwas, um das wir uns kümmern müssen." Lewis Hamilton

"Bei ihnen scheint das deutlich leichter auszuschauen, dies ist also etwas, um das wir uns kümmern müssen. Vielleicht opfern wir etwas Qualifying-Leistung für die Geschwindigkeit im Rennen, vielleicht müssen wir beides verbessern."

Frage: "Bestand die Furcht, dass die Reifen sich auflösen, bei beiden Mischungen?"
Hamilton: "Ja, dies betraf beide Reifen-Sätze, aber wir sind uns nicht sicher, was der Grund dafür ist. Grundsätzlich müssen wir uns dies intensiver anschauen. Sie haben die Reifen mitgenommen und analysierten sie. Sie sahen, dass es mit den Reifen ein Problem gibt. Er ging kaputt, oder er sah danach aus, als würde er kaputtgehen. Glücklicherweise trafen sie die richtige Wahl. Wir leisteten die beste Arbeit, die wir damit leisten konnten."