• 12.09.2009 12:41

  • von Fabian Hust

Hamilton: Weniger Neid gleich mehr Harmonie

Der McLaren-Mercedes-Pilot verrät, dass er zu Saisonbeginn an Rücktritt dachte und erklärt, warum er nun mit den Kollegen besser auskommt

(Motorsport-Total.com) - Als Lewis Hamilton 2007 mit McLaren-Mercedes in die Formel 1 einstieg, da hatte er mit Teamkollege Fernando Alonso gleich eine ganz harte Nuss zu knacken: "Er ist mit Sicherheit einer der spektakulärsten Fahrer, den die Formel 1 seit langem gesehen hat", so der Brite im Interview mit dem 'Independent'. "Es war eine gewaltige Sache, in der ersten Saison neben ihm zu fahren und ihn zu schlagen."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton hat über vieles in seiner kurzen Formel-1-Karriere nachgedacht

In diesem Jahr läuft es für den amtierenden Weltmeister nicht so rund, immerhin konnte er auf dem Hungaroring ein Rennen gewinnen: "Ich glaube immer an unsere Fähigkeit, zurück zu schlagen. Vor Ungarn war ich zuversichtlich, es auf das Podium zu schaffen. So denkt man immer. Wir dachten aber nie an einen Sieg, es war aus diesem Grund eine Überraschung."#w1#

Seinen Tiefpunkt hatte Hamilton bereits beim Saisonstart, als er die Rennleitung anlog, um Jarno Trulli aus der Wertung zu bekommen: "Es brauchte eine Weile, um darüber hinwegzukommen. Es war eine sehr, sehr harte Zeit."

Das Thema beschäftigte den 24-Jährigen so sehr, dass er sogar an einen Rücktritt dachte: "Wenn deine Emotionen überkochen, dann kannst du an alle möglichen Dinge denken. Aber ich habe die Liebe für den Motorsport nie vergessen. Ich kann wirklich nicht ohne ihn leben."

Sein Problem sei, dass alle denken würden, dass Superstars perfekt sind: "Jeder glaubt, dass Angelina Jilie die perfekteste Frau in der Welt ist. Aber ich bin mir sicher, dass selbst sie Fehler macht. Wir sind Menschen. Ich und meine Freundin, wir lieben dieselben Dinge, die ihr mit eurem Partner machen würdet. Und wir alle machen Fehler. Wir können ein Auto gut fahren, oder wir können manchmal wie Idioten fahren."

¿pbvin|512|1951|hamilton|0|1pb¿Natürlich würde Lewis Hamilton am liebsten jedes Rennen gewinnen und auch in diesem Jahr um die Weltmeisterschaft fahren, doch dies macht im Moment Landsmann Jenson Button: "Jenson und ich sind gute Freunde, und wir hegen eine Menge Respekt voreinander. Er leistet fantastische Arbeit, ich genieße es, mit ihm Rennen zu fahren."

Aus den Fehlern der Vergangenheit - auch vom Umgang mit seinen Kollegen - hat Hamilton gelernt: "Es gibt Dinge, die hätte ich nicht sagen sollen, Fehler, die ich nicht hätte machen sollen. Ich denke, dass ich als Weltmeister eine Menge gewachsen bin und ich baue langsam eine bessere Beziehung zu den anderen Fahrern auf", so Hamilton, der glaubt, dass sein rasanter Aufstieg ein Problem dargestellt hat: "Nun sehen sie, dass ich zu kämpfen habe, sie können aus diesem Grund nicht sagen, dass ich das nie mitgemacht habe."