Hamilton vs. Verstappen: "Alonso oder ich hätten gepunktet"
Lewis Hamilton lässt nicht nach: Er übt unterschwellige Kritik an Red Bulls Fahrer-Entscheidung - Christian Horner verteidigt: Deswegen schalten die Leute doch ein!
(Motorsport-Total.com) - Ob nun "Schwachkopf" oder nicht - Lewis Hamilton legt gegen Max Verstappen noch einmal nach. Nachdem beide bei ihrer Aufholjagd beim Großen Preis von Bahrain 2018 aneinandergeraten sind und Verstappen den Zusammenstoß mit einem Ausfall bezahlte, kritisiert Lewis Hamilton den Niederländer als "unerfahren und unreif" und glaubt, dass Red Bull mit anderen Fahrern - etwa ihm selbst - mehr Punkte aus den ersten beiden Formel-1-Rennen 2018 geholt hätte.
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Lewis Hamilton hält Max Verstappen für noch nicht WM-reif Zoom
Auslöser sind Aussagen von Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der sich schützend vor Verstappen stellt: "Das ist halt Racing. Er ist ein mutiges Manöver gefahren und hatte dieses schon fast beendet. Lewis kann froh sein, dass er nicht seinen Frontflügel verloren hat. Die Rennleitung hat auf Rennunfall entschieden und das ist meiner Meinung nach richtig. Lewis hatte den Kampf bereits verloren, irgendwann muss man dann auch mal aufgeben. Max ist ein harter Racer. Lewis genauso. Schlussendlich schalten die Leute doch genau deshalb ein - wenn man diese beiden gegeneinander antreten lässt."
Hamilton bleibt hingegen auch nach nochmaligem Betrachten der Bilder bei seinem Standpunkt, dass Max Verstappen einen unnötigen Fehler gemacht habe: "Ich habe meine Meinung nicht geändert. Wir sind gegeneinander gefahren und das ist okay. Ich wusste, dass er versuchen würde, mich außen verhungern zu lassen und hatte die Niederlage bereits akzeptiert. Ich hatte bereits zurückgesteckt. Aber er ist immer weiter rübergekommen. Das hätte er nicht machen müssen. Er behauptet, er hätte mir Raum gelassen, aber er fährt bis an die weiße Linie, was er niemals hätte machen müssen."
Bleibt Red Bull wegen Verstappen unter seinen Möglichkeiten?
Hamilton glaubt, dass Verstappen noch einen gewissen Weg zu gehen hat, um ein echter Champion zu werden: "Ich denke dabei auch in seinem Sinne, denn er lernt als junger Fahrer die ganze Zeit. Als Youngster fällen wir manchmal falsche Entscheidungen. Es ist interessant, Christians Ausführungen zu hören, weil sie ein Auto haben, das eigentlich gute Resultate ermöglicht. Aber mit solch unreifen Entscheidungen holen sie nicht die Resultate, die sie holen sollten."
Seine These: "Heute hätten sie ein gutes Resultat holen müssen, denn das Auto ist genug dafür. Wenn Fernando in diesem Auto gesessen hätte, hätte er ein zufriedenstellendes Rennen abgeliefert und gute Punkte für Red Bull geholt. Hätte ich in diesem Auto gesessen, hätte ich gute Punkte für Red Bull geholt."
Er erinnert an seine Formel-1-Saison 2011, als er eine ähnliche Fehlerserie beging wie Max Verstappen aktuell: "Ich habe das alles selbst erlebt und weiß, wie das ist. Man kann sich sehr schnell überschätzen und vergessen, seinen Mitstreitern den nötigen Respekt einzuräumen." Er hat gelernt, wie er aufzeigt: "Ich bin selbst in der ersten Runde sehr vorsichtig gefahren, weil ich an die Weltmeisterschaft denke. Aber diese Szene hätte einen ganz üblen Rückschlag für mich bedeuten können. Ich bin heilfroh, dass mein Auto ganz geblieben ist."
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