Hamilton-Stopp hat Red Bull überrascht

Christian Horner erklärt, wie es zum gleichzeitigen Boxenstopp mit Lewis Hamilton kommen konnte, obwohl Mark Webber noch draußen bleiben wollte

(Motorsport-Total.com) - Ab Rennmitte saß Mark Webber gestern beim Grand Prix von Südkorea Lewis Hamilton im Nacken und hatte offensichtlich das schnellere Auto, dennoch musste sich der Red-Bull-Pilot am Ende mit dem dritten Platz begnügen. Die wahrscheinlich beste Chance, am McLaren vorbeizugehen, wäre der zweite Boxenstopp gewesen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton und Mark Webber

Mark Webber fand einfach keinen Weg an Lewis Hamilton vorbei

Doch Hamilton und Webber kamen in Runde 33 gleichzeitig rein, sodass es auf ein Duell der Boxencrews hinauslief - und dabei gab sich McLaren keine Blöße. Webber hätte aber eigentlich vorgehabt, entweder vor oder nach seinem direkten Gegner neue Reifen auszufassen, und nach 'BBC'-Informationen soll er dies auch mittels codierter Funksprüche mit seinem Renningenieur Ciaran Pilbeam so vereinbart haben.

Doch laut Christian Horner wurde diese Aussage nach dem Rennen missverstanden: "Mark wollte damit sagen, dass er das Ende der Lebensdauer seiner Reifen noch nicht erreicht hatte", erläutert der Teamchef. "Wir dachten aber, dass es ziemlich schwierig werden würde, Lewis zu überholen, denn uns ist seine schnelle Out-Lap auf dem ersten Satz Supersoft-Reifen nicht entgangen. Er fuhr im letzten Sektor absolute und im Mittelsektor persönliche Bestzeit."


Fotos: Mark Webber, Großer Preis von Südkorea, Sonntag


"Also dachten wir, dass unsere beste Chance, Lewis zu kriegen, ein vorgezogener Boxenstopp sei. Das haben wir gemacht, aber Lewis hat sich leider genau dieselbe Runde ausgesucht", bedauert er. "Marks Out-Lap-Performance war sehr stark, aber ausgerechnet in der Situation war das DRS nicht so stark wie sonst. Mark hat alles probiert, außen, einige Versuche gestartet, aber er kam nicht vorbei. Einerseits schade, aber er sollte mit seiner Fahrt sehr zufrieden sein."

Webber versteht nicht, dass ihn sein Team nicht länger hat fahren lassen: "Ich informierte das Team darüber, dass meine Reifen noch immer in gutem Zustand waren, doch wir kamen trotzdem herein", kritisiert er. "Es war ein bisschen enttäuschend, das Gleiche zu tun wie Lewis. Wir hätten einfach etwas anderes machen sollen." Das hätte er allerdings selbst in der Hand gehabt, wenn er einfach draußen geblieben wäre, als er Hamilton abbiegen sah...