• 10.09.2010 21:30

  • von Roman Wittemeier

Hamilton: "Sogar Superman hat Schwächen"

Lewis Hamilton brachte durch seine Burnouts in Melbourne einen Stein ins Rollen: FIA droht künftig Lizenentzug an - Von Superman, Heldentaten und Cruise-Control

(Motorsport-Total.com) - Mit einigen spaßigen Burnouts in Melbourne hat Lewis Hamilton eine regelrechte Lawine losgetreten. Zuerst wurde er von der australischen Polizei vorgewführt und an den Pranger gestellt, dann folgte vor wenigen Wochen ein medienwirksamer Gerichtstermin in Melbourne, nun hat die FIA Konsequenzen aus dem kleinen abendlichen Gummiabrieb gezogen. Der Automobil-Weltverband fordert von den Piloten vorbildliches Auftreten im Straßenverkehr, sonst droht sogar ein Lizenzentzug.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Große Welle wegen kleiner Burnouts: Lewis Hamilton ist nicht gerade begeistert

Nicht wenige Beobachter sind der Ansicht, dass man in diesem Fall aus einer kleinen Mücke einen riesigen Elefant macht. "Ich behalte meine Meinung lieber für mich. Das ist sicherer", so Hamilton über den neuen FIA-Verhaltenskodex gegenüber 'Reuters'. Er sei sich auch ohne Ermahnung seiner Vorbildfunktion bewusst und könne diese in den allermeisten Fällen problemlos ausfüllen.#w1#

"Die Kids schauen teils zu uns auf als seinen wir bald Superhelden. Aber sogar Superman hat seine Schwächen", so der Weltmeister von 2008. "Ich setzte mich bestmöglich für Sicherheit auf den Straßen ein. Immer mehr Piloten tun das, und das ist gut so. Aber was wir im privaten Leben machen muss auch privat bleiben. Wir sind doch letztlich auch nur Menschen."

"Die FIA wird bestimmt auch Fehler machen. Ich bin sicher, dass auch Jean Todt schon mal geblitzt worden ist", meint der 25-jährige McLaren-Pilot. "Wir alle machen Fehler und lernen im Leben daraus. Ich finde es falsch, dass einige Leute für Fehler nun härter bestraft werden sollen als andere. Es muss doch fair sein, für alle gleich."

Hamilton betont, dass er zwar schon einige Fehler im Straßenverkehr gemacht habe (zum Beispiel Tempo 200 auf einer französischen Autobahn 2007), aber er daraus gelernt habe. "Keiner von uns Formel-1-Fahrern verhält sich auf der Straße so wie auf der Rennstrecke. Wir geben nur auf abgesperrten Strecken Vollgas. Wenn ich vom Flughafen nach Hause fahre, dann schalte ich immer die Cruise-Control ein. Das ist der sicherste Weg, das Tempo einzuhalten. Das habe ich aus meinen Fehlern gelernt."

"Alle machen Fehler und bezahlen dann dafür", stimmt Teamkollege Jenson Button zu. "Wir sollen Vorbilder sein und versuchen dies auch. Aber es darf nicht sein, dass dich ein kleiner Fehler gleich in Probleme mit deiner Rennkarriere bringen kann. Wenn ich mit 77 Sachen in einer 70er-Zone fahre, dann weiß ich jetzt gar nicht, ob ich da einen kleinen Fehler mache, oder ob es eine große Sache wird."