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Hamilton: "Sind in einer perfekten Position"
Lewis Hamilton analysierte in der FIA-Pressekonferenz seine Fahrt zur Pole-Position in Fuji und lobte sein Team McLaren-Mercedes
(Motorsport-Total.com) - Es sei das beste Qualifying seiner Karriere gewesen, sagte McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis heute in Fuji über die Pole-Position von Lewis Hamilton. Hamilton selbst war anschließend etwas weniger euphorisch, sieht nun aber hervorragende Chancen, den Grand Prix von Japan zum zweiten Mal zu gewinnen und den Punktevorsprung weiter auszubauen. Allerdings will er zunächst einmal auf Nummer sicher gehen, wie er auch heute wieder klarstellte.

© xpb.cc
Lewis Hamilton scheint sich in Fuji wohler zu fühlen als alle anderen Fahrer
Frage: "Lewis, das war ziemlich knapp. Du warst in Q2 knapp hinter Felipe Massa, aber in Q3 lief es dann anscheinend perfekt..."
Lewis Hamilton: "Ja. Wir hatten ein ziemlich gutes Qualifying, ganz anders als in Singapur und Monza. Diesmal hatten wir keine Probleme, durch Q2 zu kommen. Wir waren in Q1 sehr schnell und auch in Q2. Felipe war um 0,2 Sekunden schneller, aber zumindest sind wir weitergekommen."#w1#
Schlechte erste, sehr gute zweite Runde
"Für gewöhnlich wird es schwieriger, je mehr Benzin man nachtankt. Die erste Runde war nicht sehr gut. Ich denke, da lag Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) vor mir und ich war Dritter. In der letzten Runde brachte ich aber meine besten Sektoren zusammen und ich fuhr meine beste Sektorenzeit überhaupt im letzten Sektor, daher bin ich sehr, sehr glücklich. Das Team hat einen phänomenalen Job gemacht. Die Zuverlässigkeit unserer Autos war in den vergangenen beiden Jahren phänomenal, ansonsten würde ich heute nicht hier stehen. Das ist alles dem Team zu verdanken."
Frage: "Wie war deine Stimmung zwischen Q2 und Q3, als Felipe Massa ein bisschen vor dir stand?"
Hamilton: "Wir hatten uns schon vor dem Qualifying auf eine Strategie festgelegt und wir dachten, dass diese konkurrenzfähig sein und uns in eine gute Ausgangsposition für das Rennen bringen würde. Aber im Qualifying kommt es auch darauf an, keine Fehler zu machen, alle Sektoren in eine Runde zu bringen und diese eine Runde aus dem Hut zu zaubern. Das kann sehr schwierig sein, aber wir hatten hier eine sehr gute Pace. Wir waren schneller als die Ferraris, was großartig für uns ist, und wir haben als Team gemeinsam mit Heikki eine sehr starke Leistung gezeigt. Hoffentlich können wir uns mit unserer Strategie morgen nach vorne orientieren und das Rennen gewinnen."
Frage: "Es sah nach einem perfekten Qualifying aus. Gab es irgendwelche Probleme für dich?"
Hamilton: "Ich würde nicht sagen, dass es ein perfektes Qualifying war. Ich denke, es war ein Fortschritt im Vergleich zu Singapur. Q1 lief wirklich gut. Q2 war auch sehr gut. Ich war nicht so schnell wie Felipe. Die erste Runde in Q3 war nicht umwerfend, nicht spektakulär, sodass ich die letzte Runde aus dem Ärmel schütteln musste. Das ist mir gelungen, obwohl ich in einer Kurve ein bisschen Zeit verloren habe. In der letzten Kurve habe ich schätzungsweise ein Zehntel liegen gelassen. Ansonsten war es aber eine gute Runde, also bin ich einigermaßen glücklich."
Frage: "Als du aus dem Auto gestiegen bist, hast du gesehen, dass noch zwei weitere Fahrer vor Felipe Massa gelandet sind. Findest du das klasse? Was geht dir durch den Kopf, wenn du so etwas erfährst?"
Hamilton: "Ehrlich gesagt habe ich mich nur darüber gefreut, dass Heikki (Kovalainen; Anm. d. Red.) noch einen Satz gemacht hat und im Parc Fermé neben mir stand. Das ist großartig für das Team und nur daran habe ich gedacht. Am Ende meiner Runde war die Hoffnung da, dass Heikki entweder neben oder zumindest direkt hinter mir landen würde, damit wir für das Team so viele Punkte wie möglich holen können."
Verwunderung über Massas fünften Platz
Frage: "Bist du überrascht über den fünften Platz von Felipe Massa?"
Hamilton: "Ein bisschen vielleicht schon, denn er machte in Q1 und Q2 einen sehr schnellen Eindruck. Da hatte ich wahrscheinlich die gleichen Gedanken wie ihr, aber ich kenne die Gründe für sein Abschneiden nicht. Vielleicht hat er einen Fehler gemacht, ich weiß es nicht, aber ich habe keinen Zweifel daran, dass er ein sehr starkes Rennen fahren wird."
Frage: "Was geht dir jetzt durch den Kopf? Denkst du an die Weltmeisterschaft, spürst du den Druck?"
Hamilton: "Ich versuche einfach, jedes Rennen so zu nehmen, wie es kommt. Im Vergleich zum Vorjahr denke ich ganz sicher mehr an die Weltmeisterschaft und daran, was nötig ist, um sie zu gewinnen. Natürlich würde ich hier am liebsten gewinnen, aber als Team müssen wir eine starke Leistung zeigen, um das maximal Mögliche herauszuholen. Ich selbst gehe die Rennen genauso an wie bisher auch. Ich glaube nicht, dass ich irgendetwas verändern muss, sondern ich muss nur das Auto auf der Straße halten und versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen."
Frage: "Wie schätzt du nun die Chancen im Rennen ein?"
Hamilton: "Für das Rennen sind wir nun in einer perfekten Ausgangsposition, um einen Schritt nach vorne zu machen und gemeinsam mit Heikki so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Es wird mit Kimi da vorne ein schwieriges Rennen, auch Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) war sehr stark. Wir wissen nicht, wie das Wetter morgen sein wird, aber wir müssen uns auf unseren Job konzentrieren und so viele Punkte wie möglich mit nach Hause nehmen."
Frage: "Bist du dir dessen bewusst, dass es eine Untersuchung eines Vorfalls zwischen dir und Nelson Piquet geben könnte?"
Hamilton: "Im Ernst? Wegen des Qualifyings? Ich glaube nicht, dass ich während des Qualifyings einmal überholt wurde, also kann ich mir das nicht vorstellen. Ich kann mich nur erinnern, dass er einmal für mich zur Seite gefahren ist, aber da bin ich dann in der gleichen Runde an die Box gegangen."
Großes Kompliment ans Team
Frage: "Wie empfindest du die Atmosphäre im Team? Ron Dennis hat gesagt, dass sie sehr positiv geladen ist..."
Hamilton: "Das war doch schon immer so. Es ist ein fantastisches Team. Sie haben ihren Kopf nicht verloren, arbeiten hart und geben alles. Ich bin mir sicher, dass viele von euch keine Ahnung haben, wie hart diese Jungs arbeiten, aber wenn man in der Fabrik ist, erlebt man das aus nächster Nähe. Das ist sehr beeindruckend. Eine Folge dieser harten Arbeit ist unsere fantastische Zuverlässigkeit und unser sehr konkurrenzfähiges Auto. Wir arbeiten als Team zusammen, auch ich und Heikki, daher bin ich sehr, sehr glücklich. Heikki scheint sich auch sehr wohl zu fühlen. Das klappt also wunderbar."
Frage: "Was ist das zwischen dir und Fuji? Du scheinst diesen Ort zu lieben, nicht wahr?"
Hamilton: "Ich mag Fuji in der Tat. Ich liebe es hier in Japan. Ich bin zum dritten Mal hier und die ganze Atmosphäre ist einzigartig. Die Menschen hier sind wahrscheinlich die nettesten, die ich je getroffen habe, und das Essen ist großartig. Wir fahren hier in den Bergen, am Fuße des Fujisan - eine tolle Aussicht! Die Strecke ist wirklich cool. Das ganze Feeling hier passt einfach und es freut mich, wieder hier zu sein."
Frage: "Was für einen Eindruck hast du vom Fuji Speedway unter blauem Himmel? Und ich habe gehört, dass du japanisches Essen magst. Hast du gestern Abend Teppanyaki gegessen?"
Hamilton: "Glaubst du, dass das mein Erfolgsgeheimnis ist (grinst; Anm. d. Red.)? Nein, ich hatte gestern kein Teppanyaki. Seit ich hier bin, wird dieses Gefühl aber immer stärker, vor allem gestern, als es sonnig war und man den Fujisan sehen konnte. Es war einfach unglaublich, hier zu fahren und vom Cockpit aus den Berg zu sehen. Wirklich cool! Die Strecke ist nicht so lang, aber es ist eine wirkliche Freude, im Nassen wie im Trockenen hier zu fahren. Ich denke, andere Strecken machen im Regen nicht so viel Spaß, aber hier ist die Oberfläche anders. Das macht riesig Spaß! Und die Anlagen gefallen mir auch. Dieser Ort ist einfach sehr ruhig und wir haben immer tolle Zuschauer."
Frage: "Robert Kubica hat sich über deinen Fahrstil beschwert. Was sagst du zu dieser Kritik?"
Hamilton: "Ich gebe meine Antworten auf der Strecke, also will ich dazu nicht viel sagen. Jeder hat seine eigene Meinung. Das respektiere ich."

