Hamilton sen. fordert keine Gehaltserhöhung

Lewis Hamiltons Vater Anthony dementierte Gerüchte über neue Gehaltsforderungen und freut sich über die Pole Position beim Japan-Grand-Prix

(Motorsport-Total.com) - In Fuji waren im Vorfeld des aktuellen Rennwochenendes Gerüchte aufgekommen, wonach McLaren-Mercedes Lewis Hamilton mit einem 80-Millionen-Euro-Angebot für fünf Jahre an sich binden möchte, was von Anfang an unwahrscheinlich erschien, weil der WM-Leader und heutige Polesetter ja ohnehin für mehrere Jahre an die Silberpfeile gebunden ist - für weit weniger Gehalt.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton und Vater Anthony

Nach der heutigen Pole Position in Fuji war die Freude bei den Hamiltons groß

Wenig verwunderlich daher das Dementi von Managervater Anthony Hamilton: "Im Moment konzentrieren wir uns nur auf die Rennen, und was immer auch in Zukunft passieren mag, soll passieren. Mir geht es primär darum, dass sich Lewis auf seinen Job konzentriert", so der Brite. "Man darf auch nicht vergessen: Wenn uns jemand angeboten hätte, ohne Gage Rennen zu fahren, dann hätten wir auch ohne Zögern zugesagt."#w1#

Der billigste Weltmeister aller Zeiten?

2007 verdient Hamilton lediglich 500.000 Euro Fixgehalt plus eine Punkteprämie von gut 20.000 Euro, was am Saisonende bei normalem Verlauf der noch ausstehenden drei Rennen wohl um die drei Millionen Euro ausmachen wird. Hinzu kommt noch ein eventueller WM-Bonus, über den zwar nichts bekannt ist, von dessen Existenz man aber ausgehen muss. Im Vergleich zu Fernando Alonso, der um die 20 Millionen Euro Fixgehalt kassieren dürfte, ist das recht wenig.

Daher kamen Gerüchte auf, die Hamiltons seien auf Teamchef Ron Dennis zugegangen, um mehr Geld zu fordern, aber das dementierte Hamilton sen. heute: "Man muss mit Ron nicht verhandeln, denn er ist kein Dummkopf. Wenn es jemanden gibt, den er will, der seiner Meinung nach einen bestimmten Wert hat, dann muss man nicht hingehen und ihn darum bitten. Dann geht das von ihm aus. Ich muss ihn also um nichts bitten", so der Brite.

Er selbst sei diesbezüglich noch nicht auf den McLaren-Mercedes-Boss zugegangen, schließlich sei dafür angesichts der hohen Geldbuße im Spionagefall - die Silberpfeile müssen 100 Millionen US-Dollar ablegen - derzeit "nicht der richtige Zeitpunkt", denn "sie müssen das Geld finden, um die Strafe zahlen zu können. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass sie sich jetzt mit mir an einen Tisch setzen werden, um ein neues Gehalt zu verhandeln."

Hamilton sen. will in Großbritannien bleiben

Befragt wurde Hamilton sen. auch zu den Plänen seines Sohnes, Großbritannien im Winter zu verlassen und in eine steuerfreundlichere Gegend zu ziehen, etwa ins Fürstentum Monaco an der glamourösen Cote d'Azur. Selbst wenn sein Sohn umziehen sollte, würde er nicht mitgehen: "Ich verlasse mein Haus nicht, denn ich liebe, wo ich lebe!" Außerdem hat er ja auch Familie und Kinder auf der britischen Insel.

Lewis Hamilton

In der allerletzten Runde des Qualifyings fuhr Lewis Hamilton noch auf Pole Zoom

Grundsätzlich wäre freilich ein guter Zeitpunkt, um mehr Geld zu fordern, denn Hamilton jun. befindet sich nach seiner heutigen Pole Position in Fuji weiter auf WM-Kurs: "Lewis war schon das ganze Wochenende stark, er hatte physisch und mental ein gutes Gefühl", analysierte der Vater. "Die Freien Trainings verliefen auch gut. Im ersten Qualifying mussten wir dann ein bisschen zittern, aber am Ende schaffte er noch die Pole. Klasse!"

Nervenaufreibendes Qualifying für den Vater

"Das war wirklich nervenaufreibend, es waren die härtesten 20 Minuten meines Lebens bisher. Aber jetzt bin ich sehr, sehr glücklich", gab er erleichtert zu Protokoll. Und was erwartest du nun von Lewis, Anthony - den Sieg? "Nein", antwortete er. "Ich erwarte einfach, dass er wieder die bestmögliche Arbeit leistet. Wo er dann das Rennen beendet, ist nicht so wichtig. Wenn er siegt, dann wäre das nur ein Bonus."

Vor einer Startkollision mit Alonso hat er keine Angst: "Die zwei sind Profis. Lewis tut das, was er am besten kann: Rennen fahren. Der Rest liegt in der Hand Gottes. Wir machen uns eigentlich keine Gedanken über Fernando, nur über uns selbst. Wir versuchen, die bestmögliche Arbeit zu leisten und uns auf uns zu konzentrieren. Uns ist es eigentlich egal, was drumherum passiert - ganz egal", teilte er abschließend mit.