• 13.07.2009 15:45

Hamilton: Nächster Anlauf Budapest

Lewis Hamilton hat den Nürburgring abgehakt und konzentriert sich bereits auf das Ungarn-Rennen in 14 Tagen, wo er die guten Ansätze umsetzen möchte

(Motorsport-Total.com) - Einen Tag nach seinem enttäuschenden Nürburgring-Rennen schöpfte Lewis Hamilton bereits wieder Mut, denn die neuen Teile bei McLaren-Mercedes entpuppten sich als sehr vielversprechend. Daher will der amtierende Formel-1-Weltmeister den Deutschland-Grand-Prix keinesfalls als völligen Reinfall bewerten, wie er auf seiner Webseite zu Protokoll gab.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton hat seinen Blick bereits zum Hungaroring gerichtet

Frage: "Lewis, ein enttäuschendes Rennen. Aber du müsstest aus diesem Wochenende auch eine Menge positiver Dinge mitgenommen haben?"
Lewis Hamilton: "Das war sicher nicht das Resultat, auf das wir vor dem Rennen gehofft hatten. Das Training und die Qualifikation verliefen so positiv, dass ich wirklich daran dachte, für mich und das Team ein gutes Ergebnis holen zu können. Aber das sollte nicht sein."#w1#

"Es war einfach Pech, sich gleich in der ersten Kurve einen Plattfuss einzufangen und wie wir wissen, hat dies in der Folge den Unterbodenbereich und den Bremsstrang zerstört. Damit war mein Rennen im Prinzip vorbei, denn für den Rest des Nachmittags hatte ich kein gutes Handling mehr. Sicherheitsbedenken gab es keine, aber wir verloren Abtrieb und daher war das Auto schwierig zu kontrollieren."

Frage: "Aber nun müsstest du guten Mutes nach Ungarn fahren..."
Hamilton: "Mit Sicherheit. Klar sagte ich am Sonntag nach dem Rennen, dass ich enttäuscht bin, aber das ist doch normal. Wir betrachten das Positive: Wenn wir an den Nürburgring gekommen wären und festgestellt hätten, dass unsere Upgrades eine Enttäuschung gewesen wären, dann wäre das für alle ein riesiger Rückschlag gewesen."

"Aber soweit wir wissen, machten genau diese Upgrades einen enormen Unterschied im Vergleich zu unserer bisherigen Performance aus. Ich hoffe sehr, dass wir diese Performance - und mehr - nun nach Ungarn mitnehmen können."


Fotos: Großer Preis von Deutschland, Sonntag


Noch keine Wiederauferstehung

"Ich persönlich hatte in diesem Jahr zum ersten Mal das Gefühl, dass ich in einem Rennwagen sitze, den ich kontrolliere - anstatt das Auto mich." Lewis Hamilton

Frage: "Wäre es zu früh, von einer Wiederauferstehung von McLaren-Mercedes zu sprechen?"
Hamilton: "Es ist kein Revival sondern ein laufender Arbeitsprozess. Das Team hat noch mehr Verbesserungen geplant. Es wäre eine tolle Sache, wenn wir den Abstand zu den Spitzenautos weiter verringern könnten und in dem einen oder anderen Rennen sogar zur Attacke blasen könnten. Aber wir müssen realistisch bleiben: Red Bull und Brawn haben beide fantastische Autos und es wird unglaublich schwer werden, gegen sie auf Augenhöhe zu kämpfen."

"Zumindest sind wir mit unseren Upgrades auf dem richtigen Weg. Der Entwicklungsprozess für dieses und nächstes Jahr geht weiter. Natürlich wäre es nett, wenn man an Ergebnisse oder Spitzenplatzierungen denken könnte. Aber wie ich bereits sagte, sehe ich dieses Jahr als ein Entwicklungsjahr für uns alle an, das uns nur stärker machen wird."

Frage: "Wie wichtig war die Leistung am Nürburgring für die Moral im Team?"
Hamilton: "Ich denke, dass nach der ganzen harten Arbeit jeder ermutigt, erleichtert und positiv war, denn die Arbeit in der Fabrik bringt nun auch auf der Strecke Performanceschritte. Ich persönlich hatte in diesem Jahr zum ersten Mal das Gefühl, dass ich in einem Rennwagen sitze, den ich kontrolliere - anstatt das Auto mich."

"Leider konnte das Team nur einen kompletten Satz der Upgrades mitbringen, denn eigentlich sollten diese Dinge erst in Ungarn kommen. Daher musste Heikki mit einigen älteren Teilen fahren. Aber dafür fuhr er ein tolles Rennen mit einem entsprechenden Resultat."

Frage: "Wie hat dir denn deine Fahrt auf der berühmten Nordschleife gefallen?"
Hamilton: "Ich liebe es, auf der Nordschleife zu fahren. Am Donnerstagmorgen fuhr ich in einem AMG Mercedes-Benz. Erst zeigte mir Bernd Schneider den Weg, dann fuhren wir in zwei getrennten Autos. Das ist die anspruchsvollste Strecke der Welt. Das große Problem wäre nur, dass die Fans die Autos nur selten sehen würden, denn eine Runde dauert sehr lange. Einige meiner Ingenieure liefen am Samstagabend nach dem Qualifying eine Runde und sie haben über zwei Stunden gebraucht."