Hamilton: Klassentreffen in Brands Hatch

(Motorsport-Total.com) - Heute testet Lewis Hamilton noch im MP4-23 in Monza, am Wochenende geht es wieder auf die Rennstrecke, allerdings rein zur Unterhaltung: Am Sonntag wird der McLaren-Mercedes-Pilot vor dem DTM-Rennen in Brands Hatch, dem achten Lauf der DTM-Saison 2008 (Mehr Infos in unserer DTM-Rubrik), mit seinem Formel-1-Boliden Showrunden auf dem dortigen Indy-Kurs drehen. Hamilton selbst freut sich schon darauf, auf dem altehrwürdigen Kurs zu fahren, den er noch aus seiner Formel-3-Zeit kennt. Und er freut sich darauf, seine alten Freunde, Weggefährten und auch ehemaligen Konkurrenten zu treffen.

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Lewis Hamilton ist am Wochenende zu Gast in Brands Hatch

Denn Hamilton dürfte sich in Brands Hatch fühlen wie bei einem Klassentreffen. Mit vielen der aktuellen DTM-Piloten verbindet ihn eine gemeinsame Vergangenheit in den diversen Kart- und Formelserien. Vor allem mit den britischen Fahrern im Feld hat er sich schon als Kind heiße Kämpfe auf der Strecke geliefert. Und daran erinnert sich nicht nur Hamilton gern, sondern auch die DTM-Piloten selbst - und keiner missgönnt dem Formel-1-Shootingstar seinen Erfolg.#w1#

"Ich habe Lewis kennengelernt, als ich neun oder zehn Jahre alt war", berichtet zum Beispiel die frühere ChampCar-Pilotin Katherine Legge, die seit dieser Saison für Audi in der DTM fährt. "Sein Vater und mein Vater sind Freunde. Ich kenne ihn jetzt schon sehr lange, und ich freue mich sehr über seinen Erfolg, denn er verdient ihn wirklich. Er ist ein phänomenaler Fahrer und eine wirklich großartige Person. Ich kann es kaum erwarten, ihn wiederzusehen."

Die zweite Dame im Feld ist Susie Stoddart. Auch sie ist schon gegen Hamilton gefahren, als sie zehn Jahre alt war. In der Formel Renault standen die beiden sogar öfter zusammen auf dem Podest. Als Mercedes-Pilotin trifft sie Hamilton auch jetzt häufiger, zuletzt beim Formel-1-Rennen in Hockenheim: "Er ist in Großbritannien ein absoluter Superstar", sagte die Schottin. "Und er hat sich überhaupt nicht verändert. Er ist immer noch auf dem Boden geblieben, er ist sehr freundlich. Es ist toll, dass seine Erfolge ihn menschlich nicht verändert haben. Er ist immer noch der Alte."

Die Konkurrenten aus der Formel 3

Auch Mercedes-Pilot Paul di Resta kennt den Formel-1-Piloten noch aus alten Karttagen: "Lewis ist ein toller Fahrer und wir haben uns in der Vergangenheit viele Duelle geliefert. Er macht in der Formel 1 einen guten Job - und hoffentlich bekomme ich eines Tages die Chance, wieder gegen ihn zu fahren." Und zwar in der Formel 1, hofft der Schotte, der 2006, ein Jahr nach Hamilton, den Titel in der Formel-3-Euroserie holte.

Im Jahr bevor sich Hamilton 2005 in der Nachwuchsserie zum Champion krönte, musste er sich einem Landsmann geschlagen geben. Hamilton lieferte sich 2004 den Titelkampf mit Jamie Green - der jetzt in der DTM für Mercedes fährt und in der Gesamtwertung auf Rang zwei liegt. "Lewis ist ein paar Jahre jünger als ich, aber ich habe seine Rennen immer gesehen und gesehen, wie talentiert er war. Dann sind wir zusammen in der Formel Renault und der Formel 3 gefahren. 2004 habe ich ihn dort geschlagen, als ich den Titel geholt habe", sagte Green, der sich ebenfalls auf das Wiedersehen freut. "Wir kennen uns ganz gut und es ist schön, wenn er da ist und ein DTM-Event unterstützt."

Auch DTM-Neuling Oliver Jarvis, der in dieser Saison bei Audi Achtungserfolge einfährt, kennt die Familie Hamilton noch gut aus dem Kartsport: "Wir sind zwar nicht in Kontakt geblieben, aber ich treffe seine Familie hin und wieder an diversen Rennstrecken. In Silverstone beim Grand Prix zum Beispiel habe ich kurz mit seinen Eltern gesprochen. Es ist toll, dass Lewis kommt, das ist noch ein Bonus für die Fans."

Ein anderer DTM-Pilot dagegen ist nicht im Kart gegen Hamilton gefahren, dafür war der Altersunterschied zu groß - aber er kennt den Formel-1-Piloten natürlich trotzdem bestens: Gary Paffett. Der McLaren-Tester wurde 2005 mit Mercedes DTM-Champion und kehrte 2007 zurück in die Tourenwagenserie: "Wir sind gute Freunde", sagte Paffett über sein Verhältnis zu Hamilton. "Er ist ein guter Fahrer, er war bisher sehr erfolgreich. Er war in seinem ersten Jahr knapp davor, die Weltmeisterschaft zu gewinnen, das war unglaublich. Er macht auch in diesem Jahr einen sehr guten Job. Das Team ist sehr zufrieden damit, wie alles läuft."