• 12.05.2010 23:26

  • von Stefan Ziegler

Hamilton: "Jede Kurve ist Angst einflößend"

McLaren-Pilot Lewis Hamilton über das Stadtrennen von Monaco und die speziellen Herausforderungen des Grand Prix' an der Côte d'Azur

(Motorsport-Total.com) - Für Lewis Hamilton war es schon von Kindesbeinen an ein Traum, den Großen Preis von Monte Carlo als Sieger zu beenden. Dieses Ziel hat der britische Rennfahrer mittlerweile erreicht und geht daher betont gelassen in die diesjährige Ausgabe des berühmten Stadtrennens. Auch, weil der Unfall, den Hamilton beim vergangenen Rennen in Barcelona erlitten hat, nicht auf ihn selbst zurückzuführen ist.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton hätte nichts dagegen, auch 2010 in Monte Carlo zu gewinnen

"Es war kein Reifenschaden. Das sind gute Nachrichten für mich", gibt Hamilton vor dem sechsten Saisonlauf der Formel 1 zu Protokoll. "Das Team ist sehr gut darin, solche Fehler zu analysieren. Ich weiß, dass sie alles in ihrer Macht stehende tun werden, um eine Wiederholung dieses Zwischenfalls zu verhindern", so der 25-Jährige, der nach dem Spanien-Rennen etwas in die Kritik geraten war.#w1#

Hamilton fordert: Keine Fehler mehr!

Verschiedene Beobachter hatten dem Briten eine zu harte Gangart vorgeworfen. Entsprechend wohlwollend nimmt Hamilton das Ergebnis der Untersuchungen zur Kenntnis: "Es gibt nun einmal einige Leute, die behaupten, ich müsste meine Pneus mehr schonen - dabei pflege ich einen guten Reifenhaushalt", meint der Weltmeister von 2008, weiß aber: "Unterm Strich zählt nur ankommen."

"Am Ende wird abgerechnet und dann kommt es auf die höchste Punktzahl an." Lewis Hamilton

"Das war aber schon immer so. Am Ende wird abgerechnet und dann kommt es auf die höchste Punktzahl an", erklärt der ehemalige GP2-Titelträger. "In Barcelona haben wir 18 Punkte verloren und etwas eher sind uns zwölf weitere Zähler durch die Lappen gegangen. Wir müssen solche Fehler für den restlichen Saisonverlauf unbedingt minimieren", hält Hamilton vor dem Monaco-Rennen fest.

Den Klassiker vergleicht der Youngster mit einem Balanceakt: "Es ist, wie wenn du versuchst, auf einem schwankenden Boot eine perfekte Tanzvorführung zu geben. Diese Strecke ist richtig schwierig und als Fahrer musst du überaus akkurat zu Werke gehen, was die Berührung der Leitplanken mit einschließt", meint der McLaren-Fahrer. "Du solltest auf jeden Fall das Limit deines Autos kennen."¿pbvin|512|2734|monaco|0|1pb¿

Hamilton peilt den ersten Saisonsieg an

Und die Tücken der 3,6 Kilometer langen Rennstrecke am Mittelmeer. "Eigentlich ist jede Kurve Angst einflößend", findet Hamilton. "Zum Beispiel Kurve eins: Schon beim Anbremsen hoffst du darauf, diese Ecke erfolgreich zu meistern. Das ist aber auch das Tolle an diesem Kurs: Die gesamte Runde in Monaco ist eine riesige Herausforderung", bringt es der britische Rennfahrer auf den Punkt.

"Ich hoffe einfach darauf, dass wir nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden." Lewis Hamilton

Speziell in der Qualifikation, wo am Samstag 24 Fahrzeuge um die Startplätze kämpfen werden. Ein Problem, wie Hamilton anführt: "Ich hoffe einfach darauf, dass wir nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden und dass wir eine freie Runde hinbekommen. Ich brauche in Monte Carlo ein ordentliches Wochenende - nichts Besonderes, nur ein ordentliches Wochenende", sagt der 25-Jährige.

"Monaco ist einfach nur ein weiteres Rennen - und ich will jedes Mal gewinnen", erklärt Hamilton, überdenkt seine Äußerung aber noch einmal und fügt hinzu: "Es ist ein spezieller Ort. Aber der unbedingte Wille, diesen Grand Prix erstmals als Sieger zu beenden, ist nicht mehr da. Wir haben dort ja bereits gewonnen. Allerdings wäre es klasse, hier den ersten Saisonsieg 2010 einzufahren."