• 30.06.2007 20:21

Hamilton: "Ich verspüre nicht mehr Druck"

Der McLaren-Mercedes-Pilot in der Pressekonferenz über die knapp verpasste Pole Position, die Probleme bei Fernando Alonso und seine Ziele für das Rennen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Es scheint bisher ein nicht ganz reibungsloses Wochenende für McLaren-Mercedes zu sein, du hast gestern etwas Zeit verloren, so wie Fernando auch. Ich nehme an, dass es aus deiner Sicht aber gut verlief, schließlich stehst du in der ersten Reihe..."
Lewis Hamilton: "Absolut. Ich denke, dass man nicht die ganze Zeit perfekt sein kann, aber das Team hat fantastisch gearbeitet. Das Auto war in der Qualifikation sehr schön."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton freut sich auf weitere harte und faire Zweikämpfe

"Ich hatte das Auto für die Pole und verlor in Kurve 15 etwas Zeit. Das war rund eine oder anderthalb Zehntel, ich hatte sie dort in der Hand, aber es wäre eine Mega-Runde geworden. Ich verlor etwas Zeit, aber so funktioniert das Spiel, ich bin aber sehr, sehr glücklich. Wir stehen in der vorderen Reihe und ich glaube, dass wir für morgen eine gute Strategie haben, wir werden also sehr stark sein."#w1#

Frage: "Was passierte, als du in Kurve 15 fuhrst, erzähle uns etwas über diesen Zwischenfall!"
Hamilton: "Ich bremste etwas spät, wollte etwas mehr, und wenn du es einfach versuchst und etwas mehr versuchst, dann kommst du etwas neben die Ideallinie. Aber ich schaffte es dennoch, eine gute Zeit zu fahren."

"Ich denke, dass ich um eine halbe Zehntelsekunde oder so etwas schneller war als zuvor, es war also nichtsdestotrotz eine gute Runde, aber wir müssen einfach sicherstellen, dass wir das das nächste Mal besser machen."

"Aber, wie ich schon gesagt habe, glaube ich, dass es für uns ein stetiges Wochenende ist. Wir kamen heute in das Qualifying mit einem guten Tempo. Ich glaube, dass wir immer noch den Speed der Ferraris haben, mindestens, wir werden also schauen, was morgen passiert."

Frage: "Ich habe gehört, dass man dir gesagt hat, dass du in der letzten Runde wegen des Problems bei Fernando etwas mehr Druck machen sollst. Ist das korrekt?"
Hamilton: "Ja."

Frage: "Ist dies der Grund, warum du etwas weit rausgekommen bist?"
Hamilton: "Nein, wir konnten schlussendlich keine weitere Runde fahren."

Frage: "Was ist dein Gefühl angesichts der Tatsache, dass dein Rivale im Kampf um den Titel bestenfalls vom zehnten Rang aus losfährt?"
Hamilton: "Nun, ich weiß nicht, was passieren wird, um ehrlich zu sein. Ich war hinter ihm und sah in einer der Kurven etwas Rauch, und dann kam er an die Box. Das ist also Pech für ihn und für das Team, aber es ist gut, dass zumindest einer von uns vorn steht und wir um ein paar Punkte für das Team kämpfen können."

Frage: "Beunruhigen dich solche Probleme mit der Zuverlässigkeit bei deinem Teamkollegen?"
Hamilton: "Nein, nicht wirklich, nein. Ich konzentriere mich nicht auf andere außer auf mich selbst, aber mit Sicherheit müssen wir als Team hart arbeiten, um die Zuverlässigkeit zu verbessern. Dies wird für uns ein Zeichen sein, sogar noch härter zu arbeiten."

Frage: "Ich weiß, dass das Team in Silverstone einen großen Test hatte, hast du beim Auto an diesem Wochenende einen Unterschied ausgemacht?"
Hamilton: "Ja, ich spüre einen kleinen Unterschied, aber ich habe nicht in Silverstone getestet und ich war aus diesem Grund nicht dort, um die Verbesserungen zu spüren, die wir gemacht haben. Aber an jedem Wochenende fühlt sich das Auto etwas besser an, wenn ich in das Auto steige, es ist einfach etwas konstanter."

"Ich denke jedoch, dass wir heute den Speed hatten. Das war cool, ich mag es, dort draußen zu kämpfen und mit Felipe fair play zu spielen, er hat gute Arbeit geleistet. Ich lag nur um sieben Hundertstel zurück und ich weiß also, dass ich es hätte schaffen können. Ich machte in Kurve 15 einen kleinen Fehler und ich verlor etwas Zeit, aber so etwas passiert. Aber wir werden morgen ein gutes Rennen haben."

Frage: "Zu dieser Zeit wäre es für dich im vergangenen Jahr fantastisch gewesen, in der ersten Reihe zu stehen, Zweiter zu sein. Mache ich nach sieben Rennen bei dir eine kleine Enttäuschung aus?"
Hamilton: "Nein, das denke ich nicht. Wie ich schon gesagt habe, denke ich, dass es ein sehr guter Kampf war und ich damit zufrieden bin. Ich weiß, dass ich die bestmögliche Arbeit geleistet habe, einen kleinen Fehler gemacht habe, aber das bedeutet nicht, dass ich darüber enttäuscht bin."

"Ich weiß, dass wir morgen eine gute Strategie haben werden und wir so stark wie diese Jungs ins Rennen gehen werden und wir Druck machen werden, um an die Spitze zu kommen. Ich hatte mir in meinem ersten Rennen nicht mal ausmalen können, dass ich vorne stehe oder auf dem Podium stehe, es ist aus diesem Grund immer ein großartiges Gefühl, wenn ich es in die Top 3 schaffe."

Frage: "Ihr beide, also du und Fernando, hattet es in den vergangenen drei Rennen recht einfach..."
Hamilton: "In welcher Hinsicht?"

Frage: "Nun, im Ziel ward ihr Erster, Erster, Erster - Fernando gewann in Monaco und du gewannst die beiden vergangenen Rennen, du weißt, was ich meine. Bedeutet das Wiederaufleben von Ferrari an diesem Wochenende, dass du nicht nur deinen Teamkollegen im Kampf um den WM-Titel berücksichtigen musst?"
Hamilton: "Wir wussten das schon und es gab in unserem Kopf keinen Zweifel, dass wir nicht nur miteinander kämpfen. Wir wussten, dass wir gegen die Ferraris und BMWs ankämpfen, und aus diesem Grund haben wir so viel Druck gemacht, um wegzuziehen."

"Alle machen Verbesserungen und Schritte nach vorn und offensichtlich hat Ferrari einen guten Schritt nach vorn gemacht. Ich glaube immer noch, dass wir das beste Auto haben und wir das einfach morgen beweisen müssen."

Frage: "Verbringt ihr abseits der Strecke miteinander Zeit? Ist es schwieriger, gegen jemanden zu fahren, den man mag und respektiert, als gegen jemanden, mit dem man weniger befreundet ist?"
Hamilton: "Wir kommen sehr gut miteinander aus und viele Fahrer kommen hier sehr gut miteinander aus. Wir haben viel Respekt vor dem anderen auf der Strecke. Aber wenn man auf die Strecke geht, dann ist man dort, um einen Job zu erledigen und du bist hier, um im Wettbewerb zu stehen und den anderen zu schlagen."

"Wir hatten in diesem Jahr natürlich ein paar enge Rennen, aber wir kennen die Grenzen, wissen, wo wir uns auf der Strecke befinden, wir haben also Vertrauen. Es macht es nicht schwierig, hart gegen den anderen zu fahren. Im Rennen sind wir Feinde, nun, keine Feinde, aber harte Gegner, und abseits der Strecke sind wir gute Freunde."

Frage: "Du führst die Weltmeisterschaft um zehn Punkte an und man sagt im Allgemeinen, dass es im Sport einfacher ist zu jagen, als gejagt zu werden. Verspürst du nun mehr Druck, wo du gejagt wirst? Und denkst du, dass das Etikett des Neulings nun wirklich verschwunden ist und du nun zum Angriff freigeben worden bist?"
Hamilton: "Ich verspüre nicht mehr Druck, ich habe einfach das Gefühl, dass ich jedes Wochenende gleich angehe. Es ist großartig, in Führung zu liegen, aber es sind natürlich noch zehn Rennen zu fahren und es ist viel zu früh, den Gewinn des Titels in Betracht zu ziehen."

"Wir müssen weiter Druck machen, um das Auto zu verbessern, um so konstant wie möglich zu sein und an der Zuverlässigkeit arbeiten. Zweitens glaube ich, dass es als Rookie immer noch gleich ist. Ich befinde mich immer noch in meiner ersten Saison. Viele der anderen Fahre wissen natürlich, dass ich noch ein Neuling bin, aber wenn du dir die Saison anschaust, dann kann man sehen, dass du einen guten Job machst oder du mit ihnen einen engen Kampf hast und sie sehen können, dass du fair bist oder so etwas."

"Sie bauen den Respekt auf, den sie für dich haben, er wächst. Aber ich denke immer noch, dass sie natürlich wissen, dass ich ein Neuling bin, sie erwarten von mir, dass ich an einem Punkt einen Fehler mache, aber ich bin hier, um zu beweisen, dass sie falsch liegen."

Frage: "Wie viel Erfahrung hast du mit diesem Auto im Nassen abgesehen von der Einheit am Samstagmorgen in Monte Carlo?"
Hamilton: "Nicht viel, um ehrlich zu sein. Ich hatte viel Zeit und testete im Trockenen während der Tests vor der Saison eine Menge, ich denke zwischen 8.000 und 9.000 Kilometer, von denen ich vielleicht 1.000 oder 500 im Regen fuhr, ich bin mir nicht sicher, wie viele es exakt waren. Aber ich bekam definitiv etwas Zeit im Auto, ich mache mir also keine Sorgen."

Frage: "Heute morgen bist du nur acht Runden gefahren - um deinen Motor zu schonen?"
Hamilton: "Nein, nein. Unser Motor ist in Ordnung. Es gab einfach keinen Grund, rauszufahren und zu viele Runden zu fahren, und wenn du zur Hälfte der Session raus gehst, einfach, um rauszufinden, welchen Reifen du für das Rennen verwenden möchtest, die Option oder den Prime."

"Gestern konnten wir das nicht genau sagen, da wir im Verkehr festhingen und nicht viele freie Runden hatten. Heute war es wichtig, dass wir auf die Strecke gehen und wirklich genau verstehen, was Sache ist."

Frage: "Wie wichtig ist es für dich persönlich, hier einen weiteren Sieg zu holen?"
Hamilton: "Es ist immer wichtig, einen Sieg zu holen. Und nicht nur, um den Erfolg fortzusetzen, den wir in diesem Jahr hatten, sondern natürlich auch, um so viele Punkte wie möglich zu holen, ob das zehn, sechs oder wie viele auch immer sind."

"Es ist extrem wichtig, dass wir weiterhin Punkte holen, nicht nur für die Fahrer- sondern auch für die Konstrukteursmeisterschaft. Das ist das, was wir und Fernando tun werden, wir werden so viel Druck machen wie möglich."

"Wir müssen sehen, wie das Rennen verläuft. Ich, Felipe und auch Kimi, wir alle wissen, wer wir auf dem Kurs sind, und wir werden so viel Druck wie möglich machen, um nach vorn zu kommen. Wir müssen einfach mal sehen, wie es läuft."