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Wenn der Senior für den Junior sein letztes Hemd gibt
Hamiltons Familie investierte ihr Erspartes, um in die Karriere ihres Sohns zu investieren und wurde - im Gegensatz zu viele anderen Familien - nicht enttäuscht
(Motorsport-Total.com) - Es gibt tausende Eltern weltweit, die sich die Hoffnung machen, dass "ihr Junge" es eines Tages im Motorsport zu etwas bringen wird. Sie investieren viel Geld in die Karriere ihres Juniors, doch die Mehrheit der Familien wird nach einigen Jahren auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Es braucht nicht nur Talent sondern auch hin und wieder Glück, um den Durchbruch zu schaffen. Und mit Motorsport können nur die wenigsten ihr Geld verdienen.

© xpb.cc
Anthony Hamilton hat viel Geld in Lewis gesteckt - ein lohnenswertes Investment
Häufig ist es so, dass die Eltern vor lauter Liebe zu ihrem Junior gar nicht erkennen, dass der kleine Knirps nicht gut genug ist oder seine Ambitionen nicht ausreichend ernsthaft verfolgt, um später ein Profi zu werden. Einige Jahre später sind hunderte Reifen verbraucht, tausende Liter Benzin verbrannt und das Konto der Familie leer geräumt.#w1#
Auch die Familie von Lewis Hamilton hat in die Karriere ihres Sohns jede Menge investiert: "Meine Eltern haben ihr ganzes Leben mit Sparen verbracht, nur damit ich weiter Go-Kart fahren kann", so der McLaren-Mercedes-Pilot gegenüber 'The Star'.
Was viele nicht wissen - der Sport mit den kleinen vierrädrigen Flitzern ist keineswegs billig: "Es klingt so, als wäre das eine Sache, die man nur zum Spaß macht und 10 Pfund kostet. Aber ich denke, dass mein Vater in meinem ersten Jahr 10.000 Pfund (rund 14.800 Euro) ausgegeben hat. Das waren die Ersparnisse meine Eltern für ein Haus, das sie sich kaufen wollten."
Hamiltons Vater Anthony, ein IT-Angestellter der 'British Rail', nahm drei andere Jobs an, um die Karriere seines Sohns zu fördern. Einige Jahre später rief Ron Dennis an und bot ein Sponsoren-Paket an - eine gigantische Hilfe. McLaren-Mercedes soll geschätzte 10 Millionen Dollar (rund 7,44 Millionen Euro) bis zu seinem Formel-1-Debüt in den Schützling gesteckt haben.
"Du kannst in deinem Leben faul sein oder hart arbeiten", erklärt Hamilton Senior, warum er alles für die Karriere seines Sohns gegeben hat. "Es hat mich zu einem besseren Menschen gemacht. Es waren 14 Jahre harter Arbeit und vielleicht hatten wir auch etwas Glück."
Der Brite betont jedoch, dass einem nichts geschenkt wurde: "Er hat alles gewonnen, wo er an den Start ging. Man hat uns das nicht auf einem Servierteller überreicht. Wenn du die Chance erhältst, dann kannst du es entweder packen oder es selbst vermasseln. Man braucht eine gute Familie, die hinter einem steht und man muss mit den Füßen auf dem Boden bleiben."
Lewis Hamilton weiß, dass es mangels Gelds nicht jeder gute Fahrer in die "Königsklasse des Motorsports" schafft: "In der Formel 1 sollten die besten 22 Fahrer der Welt an den Start gehen. Ich glaube nicht, dass das im Moment der Fall ist. Aber so ist es nun einmal. Es gibt viele gute Fahrer, die ankommen und denen einfach das Geld ausgeht."
"Man braucht Geld, um ein verdammt guter Rennfahrer zu werden", ergänzt Vater Hamilton. "Wenn du mit einem billigen Go-Kart startest, dann kannst du noch immer die Kerle mit der besten Ausrüstung schlagen, wenn du gut genug bist. Aber von da an brauchst du Sponsoren, die die mit besserem Material ausrüsten."
Hamilton Senior hatte den Deal, dass er sich um die Finanzierung der Karriere kümmert, wenn sein Sohn die Schule nicht schleifen lässt. Dass sich der junge Kerl lieber um bessere Rundenzeiten kümmerte, missfiel ihm manchmal, aber letztendlich macht dies einen Star von morgen aus: "Wenn du glaubst, dass du ein Formel-1-Fahrer werden kannst - wenn du wirklich daran glaubst - dann kannst du es schaffen."

