Hamilton: Gute Miene zum bösen Spiel
Lewis Hamilton betont, dass er sich nie zur Nummer zwei degradieren lassen wird, gibt aber zu, sich in Monaco falsch verhalten zu haben
(Motorsport-Total.com) - Die Affäre um den Nichtangriffspakt bei McLaren-Mercedes in Monaco ist beinahe schon vergessen - aber eben nur beinahe. Nun sorgt eine Aussage von Lewis Hamilton für Wirbel, der im Nachhinein betrachtet sagt, dass er das Thema nach dem Rennen besser nie angesprochen hätte, um den ganzen Wirbel zu vermeiden.

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Lewis Hamilton würde es nie akzeptieren, nur die Nummer zwei zu sein
"Monaco war eine gute Erfahrung für mich", wird der britische Youngster von der 'Sun' zitiert. "Vielleicht passe ich beim nächsten Mal besser darauf auf, was ich sage, aber ich habe einfach gesagt, was mir gerade durch den Kopf ging. Ich bin auch nur ein Mensch. Manchmal muss man seine Gefühle zum Ausdruck bringen und jeder weiß, wie man sich fühlt. Es ist okay, zu etwas zu lächeln. Beim nächsten Mal werde ich mich besser kontrollieren."#w1#
Nichtangriffsbefehl kam von Dennis
Herausgestellt hat sich inzwischen auch, dass die Order, nach dem ersten Boxenstopp an der Reihenfolge zwischen sich und Alonso nichts mehr zu ändern, direkt von Teamchef Ron Dennis kam. Hamilton: "Ron war sehr emotionell, aber er muss eine Entscheidung treffen. Er will, dass wir beide gewinnen, aber das geht nicht. Ich bin sicher, wir werden uns an diesem Wochenende darüber unterhalten", zeigte er sich verständnisvoll.
Und weiter: "Ich muss mir immer wieder vor Augen halten, dass ich extrem privilegiert bin, Teil eines solch tollen Teams sein zu dürfen. Ich würde alles für dieses Team tun. Ich habe die Jungs in all den Jahren, in denen ich nun schon hier bin, sehr gut kennen gelernt. Ich glaube, dass wir ein so besonderes Verhältnis zueinander haben, weil sie gesehen haben, wie ich aufgewachsen bin", gab der 22-Jährige zu Protokoll.
Hamilton ist keine Nummer zwei
Eines ist aber auch klar: Sollte er jemals tatsächlich zur Nummer zwei degradiert werden, wie er dies in Monaco zumindest während der FIA-Pressekonferenz angedeutet hatte, dann würde er das Team sofort verlassen. Eine Karriere als Wasserträger kann er sich nämlich nicht vorstellen: "Ich hasse die Situation, in der Rubens (Barrichello; Anm. d. Red.) bei Ferrari war. Wäre das für mich der Fall, würde ich gehen", stellte er klar.
Allerdings will Hamilton nicht die Hände in den Schoß legen und hoffen, dass ihm nichts Böses zustößt, sondern vielmehr hat er vor, sich mit eigenen Leistungen selbst zur Nummer eins zu machen: "Jedes Wochenende, an dem ich Fernandos Zeiten mitgehen und manchmal sogar schneller fahren kann, ist ein Beweis dafür, dass ich Weltmeister werden kann und dass ich es verdiene, zumindest gleichgestellt zu sein", meinte er abschließend.

