Hamilton gönnt Button den Sieg in Silverstone

Lewis Hamilton weiß schon, wie es ist, den britischen Grand Prix zu gewinnen, nun wünscht er diese Erfahrung seinem Landsmann Jenson Button

(Motorsport-Total.com) - In seinem Premierenjahr 2007 startete Lewis Hamilton von der Pole-Position in seinen ersten Heim-Grand-Prix in Silverstone, im Rennen kam er aber nicht über den dritten Platz hinaus. Die Gala folgte erst im Jahr darauf: 2008 demontierte der McLaren-Mercedes-Pilot die Konkurrenz im strömenden Regen um mehr als eine Minute. Ein Kindheitstraum wurde wahr.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton weiß genau, wie es ist, das Heimrennen in Silverstone zu gewinnen

"Es war unglaublich", erinnert sich Hamilton, der sich später auch erstmals zum Formel-1-Weltmeister krönte. "Ich habe keine Ahnung, wie wir eine Minute und acht Sekunden Vorsprung herausfahren konnten! Jedes Mal, wenn ich an der Haupttribüne vorbeikam, sah ich die Fans ihre Fahnen schwenken, obwohl es nonstop geregnet hat. Das war das erfüllendste Rennen meiner Karriere und die Unterstützung der Fans war etwas ganz Besonderes."#w1#

Dieses Jahr wird er ihnen wohl keinen Sieg schenken können - schon der erste Podestplatz der Saison wäre auf dem schnellen Traditionskurs, der dem MP4-24 in der Theorie überhaupt nicht liegen dürfte, eine Riesensensation. Umso mehr will der 24-Jährige die Zeit mit seinen Fans genießen. Seine Dankbarkeit drückt er übrigens mit einem Spezialhelm aus: Unter dem abgerissenen Standarddesign wird am kommenden Wochenende ein Union Jack zum Vorschein kommen.

"Dieses Jahr habe ich einfach nicht das Auto für einen Sieg", weiß Hamilton im Hinblick auf den bevorstehenden achten WM-Lauf der Saison. "Ich muss mich im Vergleich zum Vorjahr mental umstellen, denn es wird am Sonntag schon schwierig, überhaupt in die Punkteränge zu fahren. Ich werde dennoch alles geben, wie in jedem Rennen, aber ich weiß, dass ich irgendwo im Mittelfeld sein werde. Etwas anderes dürfen wir uns nicht erwarten."

"Daher würde es mich freuen, sollte Jenson gewinnen", spricht sich der Brite für Button aus. "Ich drücke ihm die Daumen - vielleicht sollte ich auch auf ihn wetten! Es wäre ein stolzer Moment, einen britischen Landsmann gewinnen zu sehen. Ich würde dann genau verstehen, wie er sich fühlt. Es ist sein lebenslanger Traum, den britischen Grand Prix in Silverstone zu gewinnen. Ich bin mir sicher, das würde ihm noch mehr bedeuten als der Sieg in Monaco. So war es zumindest für mich."

¿pbvin|512|1634||1pb¿In der langen Geschichte des Rennens wäre Button nach Stirling Moss, Peter Collins, Jim Clark, Jackie Stewart, John Watson, Nigel Mansell, Damon Hill, Johnny Herbert, David Coulthard und zuletzt Hamilton der elfte Pilot, der als Lokalmatador auf britischem Boden gewinnen kann. Vor allem nach den Pleiten, Pech und Pannen der vergangenen Jahre wäre das für den in der Weltmeisterschaft führenden Brawn-Piloten eine tiefe Genugtuung.

"Es muss für Jenson sehr emotional sein, nach Silverstone zu kommen und endlich zeigen zu können, was er drauf hat", philosophiert Hamilton. "Es war schwierig für ihn, in all den Jahren hinten rumgurken zu müssen, ohne eine Chance zu haben. Er würde immens stolz sein, sollte er dieses Wochenende wirklich gewinnen. Ich bewundere jeden, der das erreicht, was wir erreicht haben - aber dann auch noch konstant zu gewinnen, erfordert viel Arbeit und echtes Talent."