Hamilton gesteht Fehler im Umgang mit Alonso ein

(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Stallduell zwischen Lewis Hamilton und Fernando Alonso im Jahr 2007, das am Ende 109:109 ausging, war nicht nur sportlich eine Auseinandersetzung auf allerhöchstem Niveau, sondern ging auch als "Krieg der Sterne" in die Formel-1-Geschichte ein. Denn nach anfänglicher Harmonie kamen nach und nach immer mehr zwischenmenschliche Spannungen auf.

Den ersten Tiefpunkt erreichte das Verhältnis der beiden beim Grand Prix von Monaco, als es Hamilton mächtig gegen den Strich ging, dass er den späteren Sieger Alonso wegen eines teaminternen Nichtangriffspakts nicht mehr attackieren durfte. Längst legendär ist Alonsos Blockademanöver in der Boxengasse in Ungarn, aber auch in Belgien gerieten die beiden aneinander. Nun gesteht Hamilton erstmals ein, damals auch selbst Fehler gemacht zu haben.#w1#

Erinnerungen an 2007

"Am Beginn meines ersten Jahres fuhr ich neben dem zweifachen Weltmeister. Er wurde als derjenige gesehen, der Weltmeister werden soll. Ich denke, damals habe ich die Ziele missinterpretiert und missverstanden, und ich habe wohl nicht verstanden, wie das Team funktioniert", wird der 25-Jährige von der 'BBC' zitiert. Inzwischen habe er mit Alonso kein Problem mehr, die beiden würden wieder ganz normal miteinander umgehen.

¿pbvin|512|2473||0|1pb¿"Seit ich in diesem Team bin, tun sie alles, um jedem das individuell beste Paket zu geben", fährt Hamilton fort. "Ich hatte nie mehr als der Kerl neben mir, wir hatten immer die gleichen Chancen, was in einem Team das Tollste ist. Es ist nicht einfach, das zu managen, denn einer kann natürlich vor dem anderen sein. Wenn es nicht läuft, sagen Leute unweigerlich manche Dinge. Das kann aus Wut passieren, obwohl man es gar nicht so meint. So sehe ich das."

Jetzt sei alles ganz anders: "Wir haben aus unseren Erfahrungen gelernt", sagt Hamilton, der sich übrigens schon sehr auf die bevorstehende Saison freut. Nach dem schwierigen Jahr 2009, in dem er als amtierender Weltmeister mit mickrigen zwei Siegen gerade mal WM-Fünfter wurde, hat er sich für 2010 viel vorgenommen: "Ich habe in meiner Karriere schon wirklich viele Fehler gemacht. Hoffentlich werden es dieses Jahr weniger sein!"

Britisch-deutsches Generationenduell

Dann hat er vielleicht auch eine Chance, im Generationenduell mit Michael Schumacher zu bestehen, der um 16 Jahre älter ist: "Es ist anders als gegen den jungen Michael, als er auf dem Weg nach oben und dann am Karrierehöhepunkt war", so Hamilton. "Ich bin mir aber sicher, dass er genauso gut sein wird wie früher." Besondere Würze erhält das Duell, weil Hamilton im britischen McLaren-, Schumacher im deutschen Mercedes-Silberpfeil an den Start geht.

"Es ist großartig für den Sport, großartig für die Fans. Für mich ist es eine tolle Erfahrung, eine solche Legende mit uns auf der Strecke zu haben", sagt der Brite über das Schumacher-Comeback. "Beim Testen war ich einmal hinter ihm. Das war schon verrückt, als mir durch den Kopf ging: 'Wow, das ist Michael Schumacher da vorne! Der hat sieben Titel gewonnen, ich erst einen - und das war schon schwierig!' Siebenmal Weltmeister zu werden, ist bemerkenswert."