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  • 10.06.2011 02:29

  • von Dieter Rencken

Hamilton entschuldigt sich: "Ich war nicht ich selbst"

Lewis Hamilton im Interview: Warum in Monaco alles schieflief, woher seine Leidenschaft stammt und wofür er Sebastian Vettel respektiert

(Motorsport-Total.com) - Am Monaco-Wochenende musste Lewis Hamilton einige Ohrfeigen über sich ergehen lassen: Zunächst kam er auf seine Lieblingsstrecke nicht auf Touren, dann musste er nach Kollisionen mit Felipe Massa und Pastor Maldonado und den darauffolgenden Aussagen nicht nur zwei Strafen, sondern auch viel mediale Schelte hinnehmen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Hamilton würde das Monaco-Wochenende am liebsten im Nachhinein streichen

Und schließlich sorgte er mit seinem Scherz, Ali G würde sagen, dass seine Hautfarbe daran schuld ist, dass er so oft von den Stewards vorgeladen wird, auch noch für einen Skandal. In Montreal gibt sich der McLaren-Star reumütig und handzahm, spricht über das verpatzte Monaco-Wochenende und entschuldigt sich mehrmals für seine Fehler.

Frage: "Lewis, nach dem letzten Rennen warst du ziemlich frustriert. Jetzt hattest du ein paar Tage, um einen klaren Kopf zu bekommen, um zu entspannen. Gibt es etwas, das du jetzt aufklären möchtest?"
Lewis Hamilton: "Ja. Für mich war es gut, etwas Abstand zu bekommen. Ich hatte viel Unterstützung von meiner Familie, von meinem Team, sogar von meinen Fans. Da waren Briefe und Nachrichten dabei, die sehr hilfreich waren. Jeder von uns hat im Büro einmal einen schlechten Tag. Für mich war das ein schlechtes Wochenende. Da war viel Leidenschaft und viel Druck, dem ich mich aussetzte, an diesem Wochenende zu gewinnen, was dann nicht gelang."

"Der Unterschied zwischen dir und mir ist, dass ich an einem schlechten Tag Fragen beantworten muss. Man verhält sich da nicht immer richtig. Meine Antworten waren nicht lustig und reflektierten auch nicht, wie ich mich wirklich fühlte und wer ich bin. Es ist nicht so, dass Leute im Nachhinein sagen, du hättest dies und das nicht sagen sollen. Man begreift selbst, dass man nicht man selbst war. Ich möchte mich noch einmal bei allen entschuldigen, die sich durch meine Aussagen angegriffen gefühlt haben."

"Ich hatte etwas Zeit, um mit Felipe und Pastor zu sprechen und um mich zu entschuldigen. Ich habe auch mit Jean Todt gesprochen und hoffe nun, dass die Sache der Vergangenheit angehört und ich mich auf dieses Wochenende konzentrieren kann und die Dinge wieder unter Kontrolle bekomme."

Frage: "Du warst wahrscheinlich frustriert, weil du in Monaco ein schnelles Auto hattest und Monaco liebst. Das ist aber hier auch nicht viel anders, denn du hast auch in Montreal eine großartige Bilanz vorzuweisen. Wie geht es dir vor diesem Wochenende?"
Hamilton: "An diesem Wochenende setze ich mich definitiv nicht unter so großen Druck wie beim letzten Rennen. Ich weiß nicht, woran das liegt. Jeder Grand Prix ist speziell, aber Monaco..."

"Es ist das gleiche mit dem Heimrennen. Man hat diese Leidenschaft, es zu gewinnen. Vor allem, wenn man weiß, dass man es schaffen kann und dass man noch mehr Tempo in der Tasche hat, was der Fall war, und es dann nicht nützen kann und weiter hinten startet. Man weiß bereits, dass dieses Wochenende eine Niederlage wird. Manchmal ist es einfach schwierig, damit zurecht zu kommen, denn der Druck kocht dann über. Vor allem mit den Strafen war es hart. Man gibt sich oft selbst keine Zeit zum Durchatmen und tritt direkt vor die Mikrophone. Man gibt dann nicht immer die richtigen Antworten."

"Ich gehe mit den Füßen am Boden in dieses Wochenende und hoffe, dass wir gute Arbeit leisten können. Wenn wir schnell sind und gewinnen können, dann wäre das fantastisch. Ich hatte hier meinen ersten Grand-Prix-Sieg, viele britische Fans kommen hier. Es ist spektakulär, das zu erleben - die Flaggen sind überall. Es ist immer ausverkauft und ich hoffe auf ein gutes Wochenende."

Hamilton akzeptiert Hauptschuld an Kollisionen

Frage: "Wie schwierig ist es, so leidenschaftlich zu sein - an guten und an schlechten Tagen?"
Hamilton: "Ich habe keine Ahnung, woher diese Leidenschaft kommt. Sie ist entsteht ganz tief in mir drinnen - ich kann es nicht einmal erklären und verstehen. Ich habe diese Leidenschaft, zu gewinnen und zu glänzen. Und in Monaco wollte ich diesen Traum leben, so wie es Ayrton in der Vergangenheit getan hat - und einige andere Größen auch."

Frage: "Genießt du es, mehr ans Limit zu gehen als die anderen?"
Hamilton: "Ich liebe es, ja. Deshalb glänze ich auf Stadtkursen öfter als auf anderen Strecken. Ich liebe das Gefühl, auf Messers Schneide zu sein."

Frage: "Akzeptierst du inzwischen eine Schuld an den Strafen von Monaco, nachdem du mit Maldonado und Massa gesprochen hast?"
Hamilton: "Die Sicht im Cockpit ist anders als von außerhalb und unterscheidet sich von dem, was andere Leute sehen. Ich glaube, dass man nie alleine schuld ist, außer man rast jemandem ins Heck. Da ich aber hinten war, würde ich sagen, dass ich mehr schuld trage als das Auto vor mir. Oft ist es aber nicht einmal einfach, das Auto zu sehen, denn es gibt auch einen toten Winkel."

"Die Fahrer verteidigen ihre Positionen aber teilweise auch sehr aggressiv. Daher denke ich, dass es zirka 80:20 war - zu 80 Prozent meine Schuld, oder 70 Prozent, wie auch immer. Aufgrund meiner Beziehung zu den Fahrern und vor allem wegen meiner Kommentare im Zorn, war es mir wichtig, das zu korrigieren und mich dafür zu entschuldigen."

Frage: "Pastor hat gesagt, dass du ein Gentleman bist, weil du mit ihm über Monaco gesprochen hast."
Hamilton: "Ich denke, dass es wichtig war, unsere Beziehung noch einmal zu bestätigen, in dem ich mich entschuldigt habe. Er hatte ein fantastisches Rennen und schlägt sich bereits die gesamte Saison lang gut, verbessert sich ständig. Als ich hinter ihm war, da war er extrem schnell und ich dachte mir: 'Wow, der hat wirklich gute Arbeit geleistet'. Ich war traurig, mitansehen zu müssen, dass er das Rennen nicht beenden konnte. Das wünsche ich niemandem und deshalb habe ich mit ihm gesprochen."

"In Monaco wollte ich diesen Traum leben, so wie es Ayrton in der Vergangenheit getan hat." Lewis Hamilton

DRS-Zonen verwirren Hamilton

Frage: "Ist Montreal der richtige Ort, um nach Monte Carlo zurückzuschlagen, weil es komplett anders ist?"
Hamilton: "Das würde ich liebend gerne bestätigen, hoffentlich."

Frage: "Im Rennen seid ihr schnell, vielleicht sogar schneller als Red Bull. Aber das Qualifying ist ein Problem. Glaubst du, dass du es hinkriegst, denn du warst hier bereits drei Mal auf der Pole-Position?"
Hamilton: "Ja, ich glaube, dass dieses Jahr etwas anders ist. In der Vergangenheit hatte ich immer etwas mehr Zeit im Qualifying, aber wenn man jetzt in Q3 kommt, dann macht Red Bull immer irgendetwas. Ich weiß nicht, was sie tun, vielleicht hat es etwas mit dem Motormodus zu tun. Zwischen dem Rennmodus und dem Qualifying-Modus gibt es einen großen Unterschied. Ich schätze, dass sie in Q3 den Qualifying-Modus eingeben."

"Sie haben mit dem angeblasenen Diffusor begonnen und sind darin die Meister. Ich hoffe, dass die Lücke hier kleiner ist und dass wir einige Verbesserungen an unserem Auto haben. Ich würde hier liebend gerne wieder gewinnen und meine Erfolgsbilanz weiterführen."

Frage: "Was hältst du davon, dass es hier zwei DRS-Zonen gibt?"
Hamilton: "Ich habe darüber noch nicht viel nachgedacht. Ich wäre gerne an der Spitze, denn dann müsste ich mir darüber keine Gedanken machen. Selbst wenn das nicht der Fall ist, werden sie es dir erlauben, recht nahe ranzukommen und ich rechne mit gutem Rennsport. Es wird möglicherweise mehr Boxenstopps geben - vielleicht sogar fünf, wurde mir gesagt. Das wird davon abhängen, wie das Training läuft. Hoffen wir mal..."

"Ich habe über die zwei DRS-Zonen noch nicht viel nachgedacht." Lewis Hamilton

Frage: "Warum handelt es sich bei der zweiten Zone nicht um einen Bereich, wo man zurückschlagen kann? Das wäre doch lustiger, denn wenn man in der ersten Zone überholt werden würde, könnte man sich dann revanchieren."
Hamilton: "Ich weiß nicht, warum sie das so gemacht. Ich werde aber mit dem zurechtkommen, was mir zur Verfügung gestellt wird. Man muss das Beste daraus machen und es zum eigenen Vorteil nützen."

Frage: "Würdest du eine 'Revanche-Zone' bevorzugen?"
Hamilton: "Ich verstehe nicht, worum es sich dabei handelt."

Frage: "Hier ist es so, dass Das Auto, das in der ersten Zone hinten ist, auch in der zweiten Zone DRS nützen darf, sogar wenn es schon überholt hat."
Hamilton: "Oh, das ist möglich? Das habe ich nicht gewusst. Ich dachte, dass es anders wäre."

Warum Hamilton Montreal liebt

Frage: "Diese Strecke ist allgemein für die vielen Überholmanöver bekannt. Was können wir an diesem Wochenende durch die Überholhilfen erwarten?"
Hamilton: "Die Rennen sind jedes Jahr großartig. Dieses Jahr werden wir durch DRS, KERS und wahrscheinlich durch den noch stärkeren Reifenabbau mehr Fehler sehen. Die Fahrer werden mehr riskieren, werden längere Stints fahren, um Positionen gutzumachen und dabei wahrscheinlich Grip verlieren und Probleme bekommen. Wir werden ein spannendes Rennen erleben, wahrscheinlich eines der spannendsten bisher in Montreal."

Frage: "Was ist auf dieser Strecke die größte Herausforderung?"
Hamilton: "Das ist eine coole Strecke. Die größte Herausforderung ist, dass es keine Auslaufzonen gibt. Wenn man aus einer Kurve kommt und über die Randsteine räubert, dann hat man nicht viel Platz. Man kommt auf den Randstein und dann ist da eine Mauer. Ich glaube, dass die Leute dadurch gebremst werden, dass sie in dieser Mauer landen könnten. Wenn man über die Randsteine fahren muss, dann berührt man die Mauer. Das ist mir selbst in meinen Qualifying-Runden passiert, als ich die Pole holte."

"Ich liebe Stadtkurse und ich fahre sehr gerne nahe an die Mauern heran." Lewis Hamilton

"Das ist wahrscheinlich die größte Herausforderung. Je mehr Straße man benützen kann, ohne das Auto zu beschädigen, desto schneller kann man fahren."

Frage: "Warum bist du hier so stark?"
Hamilton: "Ich weiß es wirklich nicht. Ich glaube, es ist das Gefühl, wenn ich hierher komme. Man fliegt nach Kanada, kommt nach Montreal, das Wetter ist immer gut, man schaut sich die Stadt an. Montreal ist eine meiner absoluten Lieblingsstädte - es ist so cool hier. Ich würde es mir wünschen... ich meine, ich liebe das Rennfahren, daher würde ich es mir nicht wünschen, am Wochenende nicht rennzufahren. Es wäre sehr cool, das alles als Fan zu erleben. Oder mit meinen Freunden, die hierher kommen und das Wochenende in den Restaurants genießen."

"Ich denke, es ist die Atmosphäre der Stadt, die bis zur Formel-1-Strecke durchdringt. Es handelt sich um eine sehr kleine Fläche, die aber vollgestopft mit Leuten ist. Das ist einzigartig. Ich liebe Stadtkurse und ich fahre sehr gerne nahe an die Mauern heran. Nicht in die Mauer, ich will es nicht verschreien. Diese Strecke hat so viel Geschichte und es ist eine wahre Fahrerstrecke. Man muss jeden Zentimeter nützen und es gibt nicht sehr viel Grip."

Reifen als Zünglein an der Waage?

Frage: "In Monaco haben die Reifen deutlich länger gehalten als erwartet. Wie wird sich das hier auswirken?"
Hamilton: "Die Reifenfrage wird an diesem Wochenende sehr interessant sein. Mir wurde gesagt, dass wir vielleicht fünf Stopps machen werden und damit alle unsere Reifensätze aufbrauchen. Die Simulationen haben ergeben, dass zwischen drei und fünf Stopps kein großer Unterschied besteht, was interessant ist. Das könnte sich aber auch im Training ändern, je nachdem wie die Streckenoberfläche aussieht."

"Ich glaube aber, dass wir an diesem Wochenende einen der verrücktesten Montreal-Grands-Prix sehen werden. Ich hoffe nur, dass all die Boxenstopps nicht gegen mich laufen und wir ein gutes Wochenende haben werden."

Frage: "In Monaco setzten die Top-3 auf komplett unterschiedliche Strategien. Gehen die Teams mit den Reifen zu konservativ um, wenn man bedenkt, dass diese Supersoft-Reifen 60 Runden gehalten haben?"
Hamilton: "Ich war extrem überrascht, dass die Reifen so lange hielten. Unsere Spezialisten sagen, dass unsere Reifen nur maximal 18 bis 20 Runden lang halten werden. Beim letzten Rennen haben wir aber gesehen, dass sie länger halten können. Ich weiß nicht, ob ich mit den Reifen so lange fahren möchte, ich fahre lieber auf frischen Reifen, damit ich attackieren kann."

"Ich glaube, dass wir einen der verrücktesten Montreal-Grands-Prix sehen werden." Lewis Hamilton

"Ich bevorzuge ein übersteuerndes Auto, was man sieht. Ein übersteuerndes Auto ohne Grip auf der Hinterachse ist aber sehr schwer zu fahren, daher passt das mit meinem Fahrstil nicht zusammen. Hoffentlich haben wir an diesem Wochenende genügend Reifen, damit ich nicht zu lange mit einem Satz fahren muss."

Frage: "Wie schwierig macht das die Strategie in Q3, ob man den weichen oder den härteren Reifen nimmt?"
Hamilton: "Die Strategie ist überhaupt nicht schwierig. Es ist eine klare Sache, dass der weichere Reifen immer der schnellere ist. Und die Position, aus der man das Rennen startet, spielt eine Rolle. Wenn man hinter gewissen Leuten losfährt, kann man etwas abwarten, eine Lücke lassen und seine Reifen schonen, oder man versucht zu überholen und zerstört vielleicht seine Reifen. Wenn man vorne liegt, dann kann man davonrollen, wie es Sebastien immer wieder gezeigt hat, und auf seine Reifen aufpassen, wodurch diese viel länger halten. In Q3 will man aber so weit wie möglich nach oben kommen - die Reifen bedeuten dabei alles."

Frage: "Der Reifenabbau war hier in den vergangenen Jahren immer ein Thema. Dieses Jahr verwendet ihr sogar noch weichere Reifen. Wie groß wird die Herausforderung, dafür zu sorgen, dass einem die Reifen nicht ausgehen?"
Hamilton: "Wir werden erst im Training herausfinden, wie stark der Abbau sein wird. Oft hieß es bereits, die Reifen würden nicht halten, und dann gingen wir auf die Strecke und dann war es ganz in Ordnung. Vielleicht sind es auch nur zwei oder drei Stopps."

Warum Hamilton vor Vettel Respekt hat

Frage: "Du befindest dich immer noch im Titelkampf. Was kannst du tun, um Vettel zu verunsichern?"
Hamilton: "Ich weiß es nicht. (lacht) Ich glaube, dass er extrem viel Selbstvertrauen hat. Er hatte zuletzt viele Siege, hat ein großartiges Auto, hat einen klugen Kopf. Wenn man dieses Selbstvertrauen und diese Erfahrung hat, dann ist es sehr schwierig, das zu brechen. Es ist aber nicht unmöglich. Wir werden einfach weiterhin versuchen, ihn herauszufordern. Derzeit hat er einen großen Vorsprung - so einen Vorsprung habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Aber wir machen weiter Druck."

Frage: "Hast du als sein Gegner Respekt vor Sebastian, weil er derzeit perfekte Arbeit leistet?"
Hamilton: "Absolut. Nicht nur deshalb, sondern auch weil er Weltmeister ist. Als Weltmeister musst du in dem, was du tust, außergewöhnlich gut sein. Du musst außergewöhnlich fokussiert sein. Und das ist er. Er macht keine Fehler. Ich habe ihn in Barcelona bekämpft, aber er machte keinen Fehler. Diesen Respekt hat er sich sehr wohl verdient. Ich werde aber weiter gegen ihn kämpfen."

Frage: "Es gibt Leute außerhalb der Formel 1, die eine moralische oder ethische Entscheidung bezüglich Bahrain erwartet hatten. Ist es fair, die Entscheidung aus einem moralischen oder ethischen Blickwinkel zu sehen oder sollten diese Dinge im Sport keine Rolle spielen?"
Hamilton: "Ich denke, dass du gerade ernsthaft politisch wirst. Ich bin da wegen unserer Beziehung nicht gerade in der einfachsten Position. Natürlich bekomme ich mit, was dort vor sich geht, aber ich möchte mich nicht zu stark einmischen."

"Ich habe Vettel in Barcelona bekämpft, aber er machte keinen Fehler." Lewis Hamilton

"Ich hoffe und bin zuversichtlich, dass die Entscheidung des Teams, der Fahrer und der FIA die richtige sein wird. Für uns, aber auch für die Öffentlichkeit und für Bahrain. Natürlich hoffe ich auch, dass sich die Lage dort verbessert."

Frage: "Würdest du gerne dort fahren?"
Hamilton: "Alle Fahrer lieben es zu fahren. Je mehr Rennen, desto besser. Ich liebe es, ich könnte das ganze Jahr lang Rennen fahren."

Frage: "In den USA gibt es eine kleine, aber sehr treue Formel-1-Anhängerschaft. Was braucht es, damit die Formel 1 in den USA ein großer Erfolg wird?"
Hamilton: "Wenn ich das wüsste, dann würde ich diesen Sport leiten. Je öfter ich aber in die USA und nach Kanada reise, desto mehr Unterstützung gibt es. Das ist fantastisch. Ich hoffe, dass es weiterhin wächst und dass wir hier mehr Rennen fahren. Wir brauchen einen Grand Prix in den USA. Es ist so ein großes Land, wir könnten hier zwei Rennen haben: Eines in New York oder Las Vegas und eines in Texas - das wäre fantastisch und die Leute würden ein Gefühl bekommen, worum es in diesem Sport geht."

Frage: "Sprechen die neuen Regeln, die das Überholen fördern, die amerikanischen Rennfans mehr an?"
Hamilton: "Wahrscheinlich schon. Sie lieben es, wenn die Fahrer Rad an Rad kämpfen und wenn sich die Fahrer berühren und crashen. Sie lieben diesen echten Rennsport. Dafür gibt es hier viel Leidenschaft. Die neuen Regeln ermöglichen den Leuten einen einfacheren Zugang."

Frage: "Würde es ein US-Team und einen Piloten aus den USA benötigen, damit der Sport hier ein Erfolg wird?"
Hamilton: "Ich weiß es nicht, aber ich glaube, dass es auch ohne heimischen Fahrer möglich wäre. Natürlich sind die Leute beim britischen Grand Prix so leidenschaftlich, weil sie einen oder mehrere britische Fahrer anfeuern können. Natürlich hilft das, aber ich glaube nicht, dass uns das aufhalten sollte, hierher zu kommen."