• 10.06.2011 00:59

  • von Lennart Schmid & Dieter Rencken

Button: Der McLaren sollte in Montreal funktionieren

Jenson Button kann nicht verstehen, warum es in Montreal zwei DRS-Zonen gibt - Zum Thema Bahrain traut er sich keine Meinung zu

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button rechnet sich für den Grand Prix von Kanada gute Chancen aus - auch wenn er in Montreal noch nie gewinnen konnte. Die Tatsache, dass es für den 31-Jährigen in zehn Versuchen auf dem Circuit Gilles Villeneuve nicht mit einem Sieg geklappt hat, ändere aber nichts an seiner Einstellung zu diesem Rennen. "Ich stand hier vor ein paar Jahren schon einmal auf der Pole-Position und war hier im vergangenen Jahr Zweiter", sagt Button.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button mag nicht beurteilen, ob es okay ist, in Bahrain zu fahren

"Damit haben wir bewiesen, dass der McLaren-Mercedes hier funktioniert", findet der Engländer. "In diesem Jahr ist es offensichtlich ein anderes Auto, aber wir haben verstanden, was hier gut funktioniert hat. "Mechanischer Abtrieb ist sowohl in Monaco als auch hier Montreal sehr wichtig. Wir können hier ein gutes Rennen haben. Wir haben Red Bull in den vergangenen Rennen unter Druck gesetzt und sie haben einen guten Job gemacht. Hoffentlich können wir hier auf dem obersten Treppchen stehen."

Entscheidend für den Verlauf des Rennens wird der Reifenverschleiß sein. "Die Strecke ist generell sehr hart zu den Reifen", weiß Button. "Man hat immer wenig Grip und fährt mit einem recht weichen Reifen. Man sieht hier normalerweise sehr viel Gummibrocken, insofern wird es in diesem Jahr außergewöhnlich sein, wie viel Gummiabrieb wir auf der Strecke haben werden. Von der Ideallinie abzukommen, wird also sehr heikel sein. Ob wir deshalb mehr Boxenstopps sehen werden, weiß ich nicht."

In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, ob es in Montreal vielleicht zu einem neuen Boxenstopp-Rekord kommen wird. Button ist sich noch nicht sicher, wie viele Stopps er am Sonntag einlegen wird. "Bei jedem Rennen, bei dem wir bisher gewesen sind, lief es anders, als wir vorher geplant hatten", gibt er zu bedenken. "Man plant etwas, aber während eines Rennens ändert sich normalerweise die Strategie - abhängig davon, was andere machen. Es wird also noch alles in der Schwebe sein, wenn wir ins Rennen starten."

Kein Verständnis für zwei DRS-Zonen

Durch diese Unwägbarkeiten sei im Übrigen auch zu erklären, warum er und sein Teamkollege Lewis Hamilton in letzter Zeit so oft mit unterschiedlichen Strategien unterwegs waren. "Normalerweise setzen sie uns auf die selbe Strategie. Das muss nicht zwangsläufig bei allen Rennen so sein, aber in diesem Jahr waren wir bislang grundsätzlich immer auf der selben Strategie unterwegs und haben dann aus bestimmten Gründen auf unterschiedliche Wege gesetzt", sagt Button.

Jenson Button

McLaren konnte Red Bull zuletzt etwas stärker unter Druck setzen Zoom

Im Gegensatz zum Rennen in Monte Carlo könne man in Montreal wenigstens gut überholen. "Wir haben hier zwei DRS-Zonen, auch wenn ich nicht verstehe, warum das so ist. Wir werden sehen, wir das funktioniert", kritisiert Button. "Ich bin mir sicher, dass die FIA uns und unsere Meinungen anhört und ob wir denken, ob das gut für den Rennsport ist, oder nicht."

Keine Meinung zu Bahrain

Nicht ganz meinungsfreudig zeigt sich der Weltmeister von 2009 in der Frage, ob der Grand Prix von Bahrain in diesem Jahr stattfinden sollte, oder nicht. "Ich kenne nicht alle Fakten, weshalb es für mich sehr schwierig ist, zu wissen, was am besten zu tun ist. Die Leute, die Bescheid wissen, treffen hoffentlich die richtige Entscheidung. Für uns alle hoffe ich, dass das bald geklärt wird, damit wir alle mit dem weitermachen können, was wir tun", sagt Button.

Der McLaren-Pilot äußerte sich am Donnerstag nicht zur politischen Tragweite der Entscheidung der FIA, Bahrain doch wieder in den Formel-1-Kalender aufzunehmen. Vielmehr dachte er an die Belastung für seine Mechaniker. "Für die Mechaniker ist es eine sehr lange Saison, wenn sie bis in den Dezember geht. Ich weiß, dass einige von ihnen Pläne für Dezember haben. In diesem Sport muss man lange im Voraus planen. Einer aus unserem Team wird sogar im Dezember heiraten. Es macht die Sache sehr schwierig, wenn Dinge auf diese Art und Weise geändert werden."

Ihm selbst würde es aber nichts ausmachen, Anfang Dezember zum 20. Grand Prix der Saison nach Indien zu reisen. "Ich bin einer Position, in der ich alles hin- und herschieben und tun kann, was ich will", sagt Button. "Aber für die Jungs, die so lange im Voraus geplant und ohne Unterbrechung gearbeitet haben, ist es sehr schwierig, wenn sich die Dinge so kurzfristig ändern."