Hamilton: "Dafür werden wir bezahlt"

Lewis Hamilton fühlt sich bei Mercedes pudelwohl, vergleicht das Team mit seinem Ex-Arbeitgeber McLaren und lobt die Kombination Red Bull/Sebastian Vettel

(Motorsport-Total.com) - Nach sechs Jahren bei McLaren hat sich Lewis Hamilton inzwischen gut bei seinem neuen Arbeitgeber Mercedes eingelebt. Sportlich läuft es für den Weltmeister des Jahres 2008 in dieser Saison besser als viele Beobachter der Szene angesichts des Wechsels vom achtfachen Konstrukteursweltmeister McLaren hin zum in drei Jahren wenig überzeugenden Mercedes-Team erwartet hatten.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Sebastian Vettel

Hamlton und Vetttel: Acht von elf Pole-Positions 2013 gehen auf ihr Konto Zoom

Nach elf Rennen in Mercedes-Diensten liegt Hamilton auf Rang drei der Fahrerwertung. Auf dem Hungaroring fuhr der Brite Ende Juli als Sieger über die Ziellinie. Zudem hat er mit dem F1 W04 bereits fünf Pole-Positions auf dem Konto, zuletzt vier in Folge. Während es für Hamilton im neuen Team prächtig läuft, kämpft dessen vormaliger Arbeitgeber McLaren um den Anschluss. Speerspitze Jenson Button wird ohne Podestplatz 2013 nur auf Rang neun der Fahrerwertung geführt.

McLaren wie NASA, Mercedes wie Formel 3

Rückblickend lag Hamilton mit seiner Entscheidung, das Team zu wechseln, goldrichtig. Die bisherigen Erfolge in der laufenden Saison sollen aber nur der Anfang gewesen sein. "Während ich auf das Alter von 30 Jahren zusteuere, hoffe ich, dass diese Welle noch eine ganz Weile anhält", so der 28-Jährige gegenüber 'BBC 5 live'. "Ich habe das Gefühl, am richtigen Ort zu sein und hoffe, dass wir im nächsten Jahr die Red Bulls und die Ferraris im Kampf um die Weltmeisterschaft herausfordern können", sagt Hamilton.

Der Brite erinnert sich noch gut an seinen ersten Besuch in der Mercedes-Fabrik in Brackley und hat angesprochen auf die Unterschiede zu McLaren einen Vergleich parat: "Im McLaren Technology Center kommst du dir vor wie bei der NASA. Im Gegensatz dazu fühlt es sich in Brackley wie bei einem Formel-3-Team an, einfach wie bei einem richtigen Rennteam. Das Gefühl in der Fabrik ist ein anderes, aber eines, das ich mag", so Hamilton.

Lob für die Kombination Red Bull/Sebastian Vettel

Wie hoch schätzt der Weltmeister von 2008 den Anteil des amtierenden Weltmeisters und aktuellen WM-Spitzenreiters Sebastian Vettel an dessen aktuellen Erfolgen ein? "Das Auto und das Team machen einen großen Prozentsatz aus. Wenn man sich vor Augen führt, welcher Input vom Team kommt, dann ist es ganz sicher nicht zu 100 Prozent der Fahrer. Ich würde sagen, es sind 70 bis 80 Prozent Auto", so Hamilton im Hinblick auf den von Adrian Newey konstruierten Red-Bull-Boliden.

Doch der Mercedes-Pilot schätzt auch die fahrerischen Leistungen Vettels hoch ein. "Mit den 20 bis 30 Prozent, die auf den Fahrer zurückzuführen sind, kann er den Unterschied ausmachen." Vettel sei "immer sechs Zehntelsekunden schneller als Mark (Teamkollege Webber; Anm. d. Red.)", meint Hamilton, sieht den amtierenden Champion aus diesem Grund als einen "außergewöhnlichen Fahrer" an und stellt klar: "Die besten von uns holen diese Extra-Zehntel gegenüber den anderen heraus. Dafür werden wir bezahlt."