• 18.09.2007 10:03

  • von Fabian Hust

Hamilton dachte: Alle Titel-Chancen sind dahin

Nicht nur zu den Medien, sondern auch zu Hamilton sickerte die Fehlinformation durch, dass McLaren-Mercedes für die Saisons 2007 und 2008 gesperrt wurde

(Motorsport-Total.com) - Als am Donnerstag im Weltmotorsportrat der FIA in Paris der "Spionage-Fall" verhandelt wurde, machte kurze Zeit die Meldung die Runde, dass McLaren-Mercedes aus den Formel-1-Saisons 2007 und 2008 ausgeschlossen worden ist.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton bangte eine Weile ernsthaft um seine Titelchancen

Diese Meldung - die sich später als Falschmeldung herausstellte - wurde nicht nur von den Medien verteilt, sondern sie erreichte auch Lewis Hamilton. Dass diese Falschmeldung beinahe zu einer tatsächliche News geworden wäre, hat Formel-1-Boss Bernie Ecclestone verraten, der am Wochenende in Spa durchblicken ließ, dass die "Silberpfeile" tatsächlich nur knapp an dieser Strafe vorbei geschrammt sind.

Den 22-Jährigen erreichte diese "News", als er von Paris bereits an der Rennstrecke in Spa angekommen war: "Ich unterhielt mich gerade mit meinem Ingenieur und erhielt einen Anruf, bei dem man mir mitteilte, was sie in der Presse gesagt haben", so Hamilton, der in diesem Moment dachte, dass das Urteil ihn seine Führung in der Weltmeisterschaft kosten wird.#w1#

"Bei dem Gedanken daran, dass uns all die Arbeit, die das Team und ich in dieser Saison geleistet haben, weggenommen wird, blieb mein Herz stehen", erklärte der Formel-1-Neuling, der natürlich erleichtert war, dass zumindest die Fahrer ihre Punkte in der Fahrerwertung behalten können.

Nach dem Rennen in Belgien hat Hamilton zugegeben, dass er derzeit nicht seine 100-prozentige Leistung zeigt. Der junge Rennfahrer hat auch durchblicken lassen, dass ihm die "Spionage-Affäre" nahe gegangen ist, deutlich näher als seinem Teamkollegen Fernando Alonso, der ihm in den vergangenen Rennen Punkte wegnehmen konnte.

Diesen Eindruck hat auch sein Förderer und Teamchef Ron Dennis: "Lewis hat natürlich gesehen, dass die Firma etwas zu kämpfen hat, das Team kämpft, und vielleicht wird er dadurch etwas mehr beeinflusst. Aber das waren nur hier und da eine Zehntelsekunde. Schlussendlich fuhr Fernando ein diszipliniertes Rennen und Lewis hat klar alles probiert, aber es sollte nicht sein."

"Wir hätten dies alles ohne die Ablenkungen des Wochenendes und während der Vorbereitungen darauf machen können", so Dennis, der hofft, dass man sich nach dem Urteil nun etwas entspannen und zur Ruhe kommen kann. "Hoffentlich haben wir ein gutes Saisonende."