• 17.09.2007 22:06

  • von Barbara Welsch

Der lange und harte Weg in die Formel 1

Für eine große Motorsportkarriere ist Talent alleine nicht ausreichend - harte Arbeit, viel Geld und nicht zuletzt eine gute Portion Glück sind ebenso wichtig

(Motorsport-Total.com) - Viele Nachwuchsfahrer träumen davon, eines Tages im Cockpit eines Formel-1-Boliden zu sitzen. Doch der Weg dahin ist lang und hart und verlangt viel Entschlossenheit und Durchsetzungsvermögen. Fahrerisches Talent alleine ist nicht ausreichend - die weiteren Zutaten heißen harte Arbeit, eine gute Portion Glück und vor allem viel Geld.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamiltons Weg in die Formel 1 war vergleichsweise einfach...

In Nachwuchsserien wie der Formel BMW und der GP2 tummeln sich unzählige Talente, aber nur sehr wenigen wird schließlich der Sprung in die Königsklasse gelingen. Viele berühmte Formel-1-Fahrer haben im Kartsport angefangen und sich dann schrittweise hochgearbeitet - bestes deutsches Beispiel ist Michael Schumacher. Aber auch Ayrton Senna, Mika Häkkinen, Fernando Alonso, Lewis Hamilton und viele andere machten ihre ersten Gehversuche im Kart.#w1#

Nigel Mansell bezeichnete den Motorsport einmal als Roulettespiel. Er selbst hatte sich unter anderem mit Fensterputzen das Geld für seine Motorsportkarriere verdient. Zudem verkaufte er sein Haus und seine Habseligkeiten, um sich 1978 den Einstieg in die Formel 3 zu finanzieren. Auch Michael Schumachers Aufstieg in den Formelsport drohte 1988 zunächst zu scheitern, weil ihm die geforderten 500 DM Startgeld für Testfahrten in einem Formel Ford fehlten. Euphra-Formel-Ford-Teamchef Jürgen Dilk nahm den Deutschen schließlich unter Vertrag, investierte 16.000 DM in die Saison und sicherte ihm einen Startplatz in der Formel König.

Die Karriere von Lewis Hamilton scheint dagegen eher untypisch. Als er elf Jahre alt war, sagte er zu McLaren-Teamchef Ron Dennis: "Eines Tages werde ich für Sie fahren." Dieser antwortete, Hamilton solle sich in zehn Jahren noch mal bei ihm melden. Zwei Jahre später unterschrieb der dann 13-Jährige einen Vertrag und wurde in einem Nachwuchsförderprogramm auf seinen Einsteig in die Formel 1 vorbereitet. Der Rest ist bekannt.

Erfolg im Nachwuchsbereich gehört also dazu, um Sponsoren auf sich aufmerksam zu machen und das nötige Geld für eine Saison aufzutreiben. So schlägt ein Jahr in der Formel BMW beispielsweise mit circa 170.000 Euro zu Buche. Und um den Einstieg in die Formel 3 zu schaffen, müssen die Sponsoren erst einmal sehen, dass sich ihr Engagement auch auszahlt.

Neben Geld und Talent, die beide unerlässlich sind, sind jedoch weitere Qualitäten nötig, um ein guter Rennfahrer zu werden. Laut Mansell sind dies ein sehr gutes technisches Verständnis, ein gutes Wissen, wie das Auto funktioniert, die Bereitschaft, hart zu arbeiten und zu kämpfen, auch, wenn man einmal nicht gewinnt, sowie professionelles Verhalten im Auto und außerhalb. Dazu kommen eine gewisse Sturheit, eine starke Persönlichkeit und positives Denken sowie ein gutes Verhältnis zum Team, zu den Freunden und zur Familie.