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Hamashima: Wir sind noch nicht gut genug
Der Bridgestone-Mann im Gespräch über die Zusammenarbeit mit Ferrari, Michael Schumacher und die Chancen in Kanada
(Motorsport-Total.com) - Der für die Reifenentwicklung bei Bridgestone Motorsport verantwortlich zeichnende General Manager Hirohide Hamashima hat auf einer Pressekonferenz im Rahmen des Kanada-Grand Prix erklärt, dass man selbst mit der eigenen Performance zur Saisonhalbzeit nicht ganz zufrieden ist.

© Imago
Hamashima ist mit der Zusammenarbeit mit Ferrari sehr zufrieden
Besonders enttäuscht ist man darüber, dass man von den sieben Rennen nur fünf gewinnen konnte: "Unser Ziel bei der Reifenentwicklung ist es natürlich, jedes Rennen zu gewinnen. In Hinblick auf diese Sache ist unsere Performance einfach noch nicht gut genug. Dennoch haben wir diese Saison auf einigen Strecken schon bessere Leistungen erzielen können als im Vorjahr - zum Beispiel in Imola. Wir haben unsere im letzten Jahr offensichtlich gewordenen Schwächen analysiert und daran gearbeitet, weshalb wir uns in der Zusammenarbeit mit Ferrari auf einem sehr guten Level befinden", sieht Hamashima auf der einen Seite noch einen gewissen Verbesserungsbedarf, auf der anderen Seite aber auch Grund zur Zufriedenheit.
Die Zusammenarbeit zwischen Ferrari und Bridgestone wurde nach dem Wechsel von McLaren-Mercedes zu Michelin bekanntlich intensiviert, weshalb sich die Reifeningenieure noch begieriger auf das Feed-back der Ferrari-Piloten über das Verhalten der getesteten Reifen stürzen. In gewisser Weise ist es letzten Endes aber der Fahrer der bei der Beurteilung der verschiedenen Reifenmischungen und -konstruktionen gefragt ist. In dieser Hinsicht ist Bridgestone voll und ganz mit der Zusammenarbeit mit allen Ferrari-Fahrern und insbesondere mit Michael Schumacher zufrieden: "Michael ist ein unglaublich guter Pilot", lobt Hamashima den vierfachen Weltmeister und erklärt weiter warum dem so ist: "Wir haben jede Menge Daten, doch nicht immer können wir verstehen wie sich das Auto verhält. Hier hilft uns dann der Fahrer und beschreibt uns die Dinge. Michael beschreibt zum Beispiel in jeder Kurve seine Eindrücke über das Verhalten der Reifen und er tut das sehr präzise. Diese Informationen helfen uns sehr bei der richtigen Entwicklung."
Da Ferrari das einzige Team der Bridgestone-Fraktion ist das unter normalen Umständen aus eigener Kraft siegfähig ist, verwundert es nicht, dass auch die Kooperation zwischen dem Traditionsrennstall und dem Reifenlieferanten sehr eng ist. Um an allen Rennwochenenden einen möglichst optimalen Reifen einsetzen zu können, hat Ferrari eigene Mitarbeiter nach Japan entsandt, wo diese mit den Bridgestone-Leuten zusammenarbeiten. Im Gegenzug arbeiten Ingenieure des Reifenherstellers in Italien bei Ferrari, was einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil mit sich bringt: "Bevor wir diese Art der Zusammenarbeit gestartet haben war es so, dass ein Reifenhersteller eine bestimmte Auffassung über die Richtung in die die Entwicklung verlaufen sollte hatte und manchmal war es so, dass die Teams eigentlich eine andere Richtung einschlagen wollten. Das führte dann dazu, dass die Leistungsfähigkeit nicht so gut war. Unsere Ingenieure und die Ferrari-Ingenieure, einschließlich der Fahrer, arbeiten jetzt gemeinsam in die selbe Richtung. Dadurch wird das Gesamtpaket natürlich stärker und für uns ist diese Art der Zusammenarbeit nicht nur sehr interessant, sondern auch sehr nützlich", sieht Hirohide Hamashima nur Vorteile.
Die veränderte "Strategie" in Sachen Reifenweiterentwicklung, welche die engere Zusammenarbeit mit Ferrari natürlich einschließt, lässt den Japaner deshalb glauben, dass ein Bridgestone-Pilot an diesen Rennsonntag ganz oben auf dem Podium stehen wird: "Letztes Jahr hatten wir bei der Auswahl der Reifenmischung einen Fehler gemacht. Michael konnte zwar auf Pole Position fahren, doch im Rennen selbst ließ die Reifenperformance nach. Nach dem Frankreich-Grand Prix haben wir jedoch an der Hitzebeständigkeit unserer Pneus gearbeitet und ich bin jetzt zuversichtlich, dass wir dieses Wochenende das Rennen gewinnen können."

