• 02.07.2006 23:49

Halber Punkteregen für Toyota

Jarno Trulli fuhr ein starkes Rennen von ganz hinten auf Rang vier, Ralf Schumacher fiel auf Platz fünf liegend aus

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher war schon am Rennstart in einer guten Position für einen Punkterang, Jarno Trulli hatte es schwerer. An seinem Toyota TF106B wechselte man die hinter Radaufhängung, wodurch er aus der Boxengasse dem Feld nachjagen musste. Auf dieser Jagd kam er gleich nach wenigen Metern an einem "Autofriedhof" vorbei und machte zahlreiche Positionen gut. Durch die folgende Safety-Car-Phase holte er auf das Hauptfeld wieder auf.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli fuhr nur knapp an einem Podestplatz vorbei

Ralf Schumacher hingegen kam gut durch das Startgerangel und fuhr sein normales Rennprogramm, gewann dabei eine Position gegen Fernando Alonso, verlor aber auch einen Rang an Trulli, der nur einen Stopp einlegte. Doch elf Runden vor dem Ziel steuerte Schumacher auf Rang fünf liegend die Boxen an - das linke vordere Radlager lief heiß. Trulli brachte auf Platz vier aber fünf wichtige Punkte ins Ziel. Mehr Zähler konnte Toyota in diesem Jahr nur in Australien einfahren.#w1#

"Auch wenn ich aus der Boxengasse startete, wusste ich, dass es heute eine große Chance auf Punkte gab, denn das Auto war schnell", erklärte Trulli. "Daher war es auch so schade, dass das gestern passierte. Aber ich wusste, dass ich wieder Boden gutmachen würde. Es kam auch das Glück dazu, dass ich von den Scharmützeln am Start und der Safety-Car-Phase profitierte."

"Ich bin sehr zufrieden, denn ich konnte die Zeiten der anderen schon zu Beginn mitgehen, aber da war mein Tank voller", so der Italiener. "Das Team hat toll bei der Datenanalyse gearbeitet und der vierte Rang ist ein tolles Ergebnis. Aber ich bin jemand, der immer noch mehr möchte, daher bin ich ein wenig enttäuscht, das Podest verpasst zu haben. Aber nachdem in diesem Jahr alles für mich schief lief, ist es großartig, wenn auch einmal alles richtig funktioniert. Ich bin nun für den Rest der Saison zuversichtlich."

Schumacher wiederum trauerte den vergebenen Punkten nach. "Heute sah es nach einem starken Punkteergebnis aus, bis das Problem auftrat", erklärte er. "Das Team fand heraus, dass es ein Radlagerproblem links vorne war. Es war heute nicht einfach da draußen, denn es war sehr heiß. Es war auch nicht einfach, die Balance zu halten, denn das Gripniveau meiner Reifensätze war leicht unterschiedlich, das machte das Fahren noch schwieriger."

"Der Schaden war einfach Pech, denn ich lag sicher auf dem fünften Rang und diese Punkte wären für das Team großartig gewesen", fuhr Schumacher fort. "Dennoch hat die Leistung an diesem Wochenende gezeigt, dass die Entwicklung unseres Autos schon sehr fortgeschritten ist. Aber wir müssen unsere Zuverlässigkeit verbessern, wenn wir in den kommenden Rennen mehr Punkte holen wollen."

"Zunächst einmal sind wir erfreut, dass die US-amerikanischen Fans heute ein ordentliches Rennen zu sehen bekamen", begann Teamchef Tsutomu Tomita seine Ausführungen. "Jarno hat einen außergewöhnlichen Start aus der Boxengasse gezeigt. Aber er war schon vor dem Rennen zuversichtlich, dann unser Auto war an diesem Wochenende schnell. Wir setzten auf eine Ein-Stopp-Strategie, denn er startete von so weit hinten, und unsere Bridgestone-Reifen waren konstant. Alles sah gut für ihn aus - dazu zählte auch der Unfall zu Beginn und die Safety-Car-Phase -, aber auch seine Pace sah im Rennen gut aus, selbst mit viel Benzin."

Ein Podestplatz glitt Toyota dabei nur knapp durch die Finger. "Am Ende kämpften wir mit Fisichella", so der Japaner. "Aber auch wenn wir den dritten Platz um ein paar Sekunden verpassten, sind wir sehr glücklich. Ralf hatte aber leider einen weiteren Ausfall. Es ist schade, dass er ein Radlagerschaden bekam, denn er hatte ein gutes Rennen. Auch wenn er von Barrichello im Rennen aufgehalten wurde, konnte er Alonso beim letzten Stopp überholen. Wir müssen also an unserer Zuverlässigkeit arbeiten. Aber unsere Pace zeigt, dass wir der Spitze näher kommen. Wir müssen nun weitermachen und das Entwicklungsprogramm vorantreiben, damit wir sie einholen können. Wir haben unser Ziel, ein Rennen zu gewinnen, in dieser Saison noch nicht aufgegeben."