• 17.11.2010 11:04

  • von Roman Wittemeier

Häkkinen lässt an Schumacher kein gutes Haar

Ex-Weltmeister Mika Häkkinen zieht ungewöhnlich scharf über Michael Schumacher her: "Er demontiert sein eigenes Denkmal"

(Motorsport-Total.com) - Dass Michael Schumacher sich seine Comebacksaison anders vorgestellt hatte, steht außer Frage. Viele Fans sind enttäuscht, doch der Kerpener hat die Rückschläge mit Mercedes in dieser Saison oft überraschend gelassen weggesteckt. Schumacher ist schon jetzt auf 2011 fixiert. In der kommenden Saison will er mit einem verbesserten Auto neu angreifen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Mika Häkkinen

Mika Häkkinen und Michael Schumacher waren bisher keine Feinde

Doch nicht alle räumen dem Rekordweltmeister wirklich gute Chancen ein. Besonders hart geht Mika Häkkinen mit seinem Ex-Rivalen ins Gericht. Überraschend, da das Verhältnis des Finnen zum heutigen Mercedes-Superstar meist von höchstem gegenseitig Respekt geprägt war. "Michael ist für mich jetzt ein tragischer Ex-Held", so Häkkinen in seiner Kolumne in der 'tz'.

"Ich frage mich, was zum Teufel hat ihn dazu bewogen, wieder ins Cockpit einzusteigen? Da fährt der erfolgreichste Mann des Motorsports hinterher und macht in Abu Dhabi einen lächerlichen Fahrfehler, der ihn fast das Leben gekostet hätte", poltert der zweimalige Champion. "Welche Tragik wäre das für die Deutschen geworden - am Tag des Triumphes von Vettel!"

Aus Sicht von Häkkinen sollte Schumacher aus seinem vermeintlich missglückten Comeback die Lehren ziehen und sich ab sofort wieder zurückziehen. "Was will er, der mehr gewonnen hat als jeder andere, noch beweisen? Aus meiner Sicht demontiert er Stück für Stück sein eigenes Denkmal. Und da ist es egal, ob er aus technischen Gründen hinterher fährt oder weil er mit den Jungen nicht mehr mithalten kann", meint der Finne.

¿pbvin|512|3294||0|1pb¿Er könne durchaus verstehen, dass es Schumacher nach drei Jahren Pause noch einmal versuchen wollte. "Ich bin ja auch nach drei Jahren wieder ins Cockpit gestiegen - für Mercedes in der DTM. Und musste auch da als Ältester erkennen, dass man selbst als Formel-1-Weltmeister nichts geschenkt bekommt. Ich hatte in 31 Rennen gerade mal drei Siege..."

"Du kannst das Rad der Zeit weder anhalten noch zurückdrehen", sinniert Häkkinen, der pünktlich zu Weihnachten ein Kind von seiner neuen Lebensgefährtin Marketa erwartet. Der Finne abschließend: "Wir waren ja nie dicke Freunde, weil er bei mir jedenfalls immer etwas arrogant rüber kam. Hoffentlich zerfrisst ihn sein eigener Ehrgeiz nicht noch mal - dazu war er ein zu großer Hero!"

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