Häkkinen: "Ich hatte Räikkönen gewarnt"
Der Ex-McLaren-Mercedes-Pilot und zweimaliger Weltmeister sieht sich bestätigt, dass er Kimi Räikkönen vor dem Wechsel zu Ferrari gewarnt hatte
(Motorsport-Total.com) - Nach seiner überzeugenden Debüt-Saison 2001 im Sauber erlag Kimi Räikkönen dem Lockruf von McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis. Der Brite versprach dem jungen Rennfahrer, dass er in seinem Team den WM-Titel gewinnen würde. Räikkönen war sich natürlich bewusst, dass ihm dies mit Sauber nicht gelingen würde. Dennis kaufte Räikkönen daraufhin aus seinem Vertrag mit dem Schweizer Rennstall frei.

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Mika Häkkinen wäre an Räikkönens Stelle bei McLaren-Mercedes geblieben
Nach fünf Jahren bei McLaren-Mercedes mit frustrierenden Jahren und zwei Vize-Titeln (2003 und 2005) kehrte Kimi Räikkönen den "Silberpfeilen" den Rücken und wechselte zum Ferrari-Team. Wie es der Zufall will, ist sein alter Arbeitgeber in diesem Jahr so stark wie schon seit vielen Jahren nicht mehr - beide Fahrer führen die WM-Wertung an.#w1#
Kimi Räikkönen erlebt bei seinem neuen Rennstall hingegen eine schwierige Saison. Nach dem Auftaktsieg in Australien ging es für den Finnen bergab. Nach zwei dritten Rängen folgte in Spanien ein Ausfall, in Monte Carlo ein Fahrfehler in der Qualifikation und im Rennen ein magerer WM-Punkt. Damit liegt er mit 23 Punkten "nur" auf dem vierten Rang der Gesamtwertung, 15 Punkte hinter dem WM-Führenden Fernando Alonso, der Renault genau zum richtigen Moment verlassen hat und dieses Jahr erneut im besten Auto sitzt.
Ex-McLaren-Mercedes-Pilot Mika Häkkinen hatte seinem Freund dazu geraten, dem Team treu zu bleiben und fühlt sich nun natürlich bestätigt: "Ich hatte ihn davor gewarnt, dass ein Teamwechsel für ihn nicht gut verlaufen könnte", so der 38-Jährige gegenüber der finnischen Tageszeitung 'Iltalehti'. "Leider für Kimi sind meine Vorhersagen eingetroffen."
Häkkinen, der 1998 und 1999 den WM-Titel mit McLaren-Mercedes gewann und 2002 sein Auto an seinen Landsmann übergab, war seinem Team in den 90er-Jahren treu geblieben, auch wenn er jahrelang große Probleme hatte und sich wie Kimi Räikkönen sicher war, dass er das Zeug zum Weltmeister hat. Diese Geduld hat sich beim "fliegenden Finnen" bezahlt gemacht.
"Der Gewinn der Weltmeisterschaft ist wie ein Spinnennetz, das viele Fäden und Zeit braucht", so Häkkinen weiter. "Natürlich stimmt es, dass es in McLarens Vergangenheit ein paar Probleme gegeben hat, aber es ist ein Team, das immer die Kapazität hat, um sich wieder aufzurappeln."
Häkkinen glaubt, dass sich Räikkönen zu wenig Gedanken gemacht hat, dass Ferrari aufgrund des Weggangs von Michael Schumacher und Ross Brawn rückschlaggefährdet ist: "Es ist möglich, dass Kimi die Risiken nicht allzu gut bewertet hat, denn es sieht alles für ihn nach einem schwierigen Jahr aus."
Mika Häkkinen freut sich als alter Freund des Hauses und heutiger Mercedes-Fahrer in der DTM, dass es für das Formel-1-Team in diesem Jahr so gut läuft, und dass sich der MP4-22 von Rennen zu Rennen spürbar weiterentwickelt: "Der Gewinn des Rennens kann stark von kleinen Faktoren abhängen", weiß Häkkinen. "In diesem Spiel gibt es viele exzellente Fahrer, Kimi kann sich also nicht allein auf sein Talent verlassen."

