• 29.11.2006 23:51

Häkkinen: "Es wird ein aufregender Tag"

Comeback-Superstar Mika Häkkinen über seinen bevorstehenden Test im "Silberpfeil" und eine mögliche Rückkehr als Formel-1-Rennfahrer

(Motorsport-Total.com) - Genau 1.872 Tage nach seinem (bisher) letzten Formel-1-Rennen, dem Grand Prix von Japan 2001, den er als Vierter beendete, wird Mika Häkkinen morgen in Barcelona wieder ernsthaft in einem "Silberpfeil" Platz nehmen. Vor diesem kolossalen Ereignis, welches naturgemäß von zahlreichen Medienspekulationen begleitet wird, stellte sich der 38-jährige Mercedes-DTM-Werksfahrer heute im Fahrerlager den Fragen der Journalisten.

Titel-Bild zur News: Mika Häkkinen

Comeback des Jahres: Mika Häkkinen steigt wieder in einen "Silberpfeil"

Frage: "Mika, schön dich wieder in der Formel 1 zu sehen..."
Mika Häkkinen: "Ich wollte euch einfach einmal sagen, was los ist, aber ich wollte nicht zu viel verraten. Ich werde morgen fahren. Ich bin sehr aufgeregt, denn das letzte Mal bin ich 2001 voll mit einem Formel-1-Auto gefahren. Ich fuhr dieses Jahr zum Spaß in Goodwood, aber in Goodwood fährt man nicht schnell - das ist nur Unterhaltung für die Fans. Hier kann ich mehr pushen - nicht auf der ersten Runde, aber ich habe ja einen ganzen Tag Zeit, um wieder das Gespür für ein Grand-Prix-Auto zu bekommen."#w1#

Häkkinen freut sich auf Zusammenarbeit mit dem Team

"Es wird ein aufregender Tag, ein extrem aufregender. Ich freue mich darauf, mit dem Team und den Mechanikern zusammenzuarbeiten. Natürlich gibt es im Team ein paar neue Gesichter, aber auch viele bekannte. Es wird aufregend und lustig. Mir fällt es schwer, sehr viel mehr dazu zu sagen. Ich habe noch kein Gefühl dafür."

"Ihr wollt wissen, ob ich zurückkomme oder in der DTM bleibe - und im Moment ist die Idee, dass ich in der DTM bleibe." Mika Häkkinen

"Ihr Journalisten wollt natürlich wissen, ob ich in die Formel 1 zurückkomme oder in der DTM bleibe - und im Moment ist die Idee, dass ich in der DTM bleibe. Die Formel 1 ist erst einmal nur ein Tag zum Verstehen, wie ein Formel-1-Auto funktioniert und wie sich alles in den vergangenen Jahren verändert hat. Ich freue mich schon auf die Elektronik und auf die Bridgestone-Reifen - die habe ich ja damals verwendet, als ich 1998 und 1999 Weltmeister wurde. Das alles ist sehr interessant für mich."

Frage: "Wann fiel die Entscheidung, dass du hier testen wirst?"
Häkkinen: "Dieser Prozess kam vor nicht allzu langer Zeit zustande. Es hat nicht anderthalb Jahre gedauert, sondern nur eine sehr kurze Zeit. Ich war ein paar Mal im Simulator von McLaren, was ich sehr spannend fand. Das ist eine interessante Maschine. Ich habe einen Vertrag mit 'Johnnie Walker' als Botschafter unterschrieben - um Sicherheit auf den Straßen zu promoten und um mich gegen alkoholisiertes Fahren einzusetzen."

Frage: "Es ist also alles nur ein PR-Gag?"
Häkkinen: "Nein, das morgen ist keine PR-Sache."

Frage: "Was erwartest du dir von morgen? Was willst du wissen?"
Häkkinen: "Ich habe natürlich noch Erinnerungen und Gefühle an die Zeit, als ich selbst Rennen gefahren bin. Ich weiß ungefähr, wie es funktioniert, wie sich das Auto verhält, wie es beschleunigt, durch Kurven fährt und welche Fliehkräfte dabei erzeugt werden. Das ist der wahre Test für mich: Sind die Autos noch so wie damals? Wird es einfacher oder schwieriger? Die Frage ist auch: Bin ich schnell genug? Das ist aber nicht das Ziel des Tests, da müsst ihr dann die Pressemitteilung lesen..."

Häkkinen will endlich fahren, nicht mehr reden

Frage: "Wer hat die Diskussion begonnen, dass du wieder einmal testen könntest?"
Häkkinen: "Die ganze Idee ist nicht mit einer bestimmten Person entstanden, sondern mit dem gesamten McLaren-Team. Schauen wir mal, was passieren wird. Ich war ein paar Mal im Simulator, was sehr interessant war. Mein Feedback aus all den Jahren Formel 1 sollte interessant sein, gut. Allerdings finde ich, dass wir heute nicht mehr zu viel darüber reden sollten. Warten wir ab - und genießen wir es! Ich bin aufgeregt. Alles ist sehr positiv. Ich freue mich schon darauf, das Lenkrad zu sehen, die Pedale und so weiter, noch heute Abend. Das finde ich aufregend."

"Es ist nicht nur ein Jux." Mika Häkkinen

"Es ist aber nicht nur ein Jux. Man muss so einen Test schon ernsthaft angehen. Man kann nicht testen und sich einen Spaß daraus machen. Fahren wir mal! Ich muss mich konzentrieren, um morgen einen guten Tag hinzulegen. Die Informationen, die ich weitergeben werde, kann das Team in Zukunft verwerten. Sie werden alles genau notieren. Sie werden mich nach meiner Meinung ausfragen. Das ist ein Einfluss. Insofern ist das alles todernst."

Frage: "Haben die Diskussionen bei deinem Besuch in Brasilien begonnen?"
Häkkinen: "Ja, ungefähr zu dem Zeitpunkt. Es ist noch nicht lange her."

Frage: "Und was sagt deine Frau dazu?"
Häkkinen: "Sie ist auch aufgeregt."