Haas-Teamchef warnt vor Drittes-Auto-Idee: "Verzerrt das Gesamtbild"

Haas-Teamchef Günther Steiner ist kein Fan von der Idee, ein drittes Auto einzusetzen um das Juniorenproblem zu beheben - Er denkt auch an den Zuschauer

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff will seine Junioren unterkriegen und denkt dabei an den Einsatz eines dritten Autos. Was für den Topteam-Boss die günstigere Variante zu einem B-Team à la Red Bull oder Ferrari ist, scheint aber nicht im Sinne kleinerer Teams zu sein. Nach Williams und McLaren schlägt auch Haas Alarm. Abgesehen von der finanziellen Machbarkeit, hat Haas-Teamchef Günther Steiner dabei vor allem den Zuschauer im Sinn.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Max Verstappen, Romain Grosjean

Das Mittelfeld will näher ran: Haas will sich sich nicht von dritten Autos verdrängen lassen Zoom

"Mir gefällt die Idee eines dritten Autos nicht, weil es das Gesamtbild verzerren könnte", sagt er. "Für die Fans und mögliche neue Zuschauer könnte es verwirrend sein, wenn ein drittes Auto zum Beispiel nur ab und zum Einsatz kommen würde. Das würde doch auch die Meisterschaft verzerren. Ich denke, wir sollten uns lieber in Ruhe etwas anderes überlegen."

Wollfs Idee ist weder neu, noch ausgereift. Würden nur die Topteams ein drittes Auto einsetzen? Würde diese nur bei besonderen Rennen zum Einsatz kommen? Würden die Mittelfeldteams dann noch weiter zurückfallen? Würden die dritten Autos eine eigene Wertung bekommen? Selbst Renndirektor Charlie Whiting hält das Modell für schwer umsetzbar.

"Wir haben jedenfalls kein Interesse daran, ein drittes Auto einzusetzen, so, wie es derzeit angedacht wird", so Steiner. "Wir könnten es vielleicht in Betracht ziehen, wenn jemand dafür zahlt. Ansonsten lohnt es sich überhaupt nicht, darüber nachzudenken."

Kritik an Konzept 2021

Das Thema Finanzen ist ohnehin eines, was den Mannschaften ohne Werksverträge im Hinblick auf die Zukunft der Formel 1 am meisten beschäftigt. Davon können auch nicht die spektakulären Designstudien für die Neuaufstellung der Königsklasse ab 2021 ablenken. Steiner glaubt jedenfalls nicht daran, dass die Konzepte für ein besseren Wettbewerb sorgen könnten.

"Die Lücke kann nur mit einer Kostendeckelung geschlossen werden", betont er. "Wie auch immer das Design ausfallen wird - es wird keine Lücke schließen. Denn diejenigen mit mehr Geld und Ressourcen werden auch immer mehr dafür tun können. Und mehr ist immer auch besser. Das wird das Feld also nicht dichter zusammenrücken lassen."

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