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Haas-Renningenieur Ayao Komatsu: Das macht Mick Schumacher so besonders

Einblicke in den Rennalltag mit zwei Formel-1-Rookies: Ayao Komatsu, Renningenieur bei Haas, spricht über Masepin und Schumacher und lobt vor allem einen der beiden

(Motorsport-Total.com) - Beide sind Rookies in der Formel 1 und beide fahren für Haas. Doch ansonsten sind Mick Schumacher und Nikita Masepin grundverschieden - als Charaktere und als Fahrer. Das macht sich freilich auch in ihren Anforderungen an das Auto bemerkbar, wie Haas-Renningenieur Ayao Komatsu weiß.

Titel-Bild zur News: Mick Schumacher

Haas-Renningenieur Ayao Komatsu im Gespräch mit Mick Schumacher Zoom

"Diese sind tatsächlich sehr unterschiedlich. Nikita mag viel mehr Stabilität, vor allem in Hochgeschwindigkeitskurven, wohingegen Mick gut damit umgehen kann. Aber um die Reifen im Rennen zu schonen, müssen wir manchmal mehr Wert darauf legen, ein Auto zu haben, das die Reifen nicht so hart rannimmt."

Seit die beiden ihre ersten Kilometer als Stammpiloten bei den Wintertestfahrten in Bahrain absolvierten, arbeitet Komatsu eng mit ihnen zusammen. Er gibt zu, dass es einige Zeit gedauert habe, bis das Team die verschiedenen Bedürfnisse seiner neuen Fahrer verstand. "Aber ich denke, wir kommen in dieser Hinsicht voran."

Haas-Renningenieur: Beide Fahrer sehr verschieden

"Mick macht seine Sache sehr gut", lobt Komatsu den Deutschen. "Er hat in letzter Zeit einen ziemlich guten Schritt gemacht. Wenn man sich seine Leistung im zweiten Stint in den österreichischen Rennen anschaut, also Rennen acht und neun, dann hatte er einen ziemlich guten Stint, das ist also eine große Verbesserung."

"Auch Nikita macht Fortschritte. Er lag anfangs etwas zurück. Es war auch Teil unserer Aufgabe zu verstehen, wie unterschiedlich das ist, was Nikita braucht, um sich wohl zu fühlen. Daran arbeiten wir also noch. Aber er wird auch immer besser. Klar ist es nicht einfach. Aber niemand hat gedacht, dass es einfach wird", so Komatsu.


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Angesprochen auf die Entwicklung, die Schumacher seit dem Bahrain-Test gemacht hat, gerät der japanische Ingenieur ins Schwärmen: "Ich denke, es war uns allen von Anfang an klar, dass er sehr, sehr offen für alle Ideen ist. Wenn wir ihm also sagen: 'Lass uns das ausprobieren', 'Warum gehen wir nicht in diese Richtung?', dann ist er gerne bereit, es auszuprobieren, auch wenn er anderer Meinung ist."

Gutes Daten, gutes Feedback: Lob für Schumacher

"Egal, ob es sich um ein Auto-Set-up oder um das Management, den Fahrstil für eine Runde oder für die Renndistanz handelt, er wird es immer ausprobieren. Das gibt uns dann sehr gute Daten, ob es funktioniert oder nicht", erklärt der Renningenieur und erinnert sich an eine dafür beispielhafte Situation in Silverstone.

"Er fuhr auf eine bestimmte Art und Weise durch die Kurven 12-13, und wir sagten ihm: 'Kannst du das mal probieren?' Und in der letzten Runde des FT1, boom, hat er es geschafft. Zumindest hat er es versucht und uns dann sehr guten Input gegeben. Und er selbst hat auch eine sehr gute Erfahrung gemacht", erklärt Komatsu.


Fotostrecke: Mick Schumacher: Sein Weg in die Formel 1

Ähnlich positiv äußert sich auch Schumacher selbst über die Zusammenarbeit: "Das Vertrauen ist voll da - sowohl von ihnen zu mir als auch von mir zu ihnen. Wir arbeiten sehr gut als Team zusammen und die Ingenieure sind extrem offen, wenn es darum geht, was ich zu sagen habe. Auch wenn ich natürlich noch nicht in jedem Fall alle Hintergründe kenne und es nicht immer zu 100 Prozent passt."

Mick Schumacher: Ich höre auf meine Ingenieure

"Andersrum probiere ich auch Sachen auf der Strecke immer sofort aus, wenn mir die Ingenieure Vorschläge machen", bestätigt der Deutsche. "Mir wurde gesagt, dass andere Fahrer das früher gar nicht gemacht haben. Die haben lieber ihren eigenen Kopf durchgesetzt." Umso dankbarer ist Haas für Schumachers Herangehensweise.

"All diese Offenheit und die Bereitschaft, alles auszuprobieren, und dann in der Lage zu sein, konstruktiv zu bleiben, wenn es schwierig wird", lobt ihn Komatsu. "Ich glaube, das war in Baku, wo wir ein Problem mit dem Auto hatten. Und Baku ist eine schwierige Strecke mit wenig Grip. Man muss etwas Abtrieb von den Autos nehmen."

"Bei so wenig Grip ist es schwierig, die Reifen zum Arbeiten zu bringen, also braucht man Runden, aber er konnte keine bekommen. Natürlich war er im Auto frustriert und wütend, aber selbst dann blieb er sehr ruhig, konstruktiv und gab uns tolles Feedback. Wenn man so arbeitet, ist das sehr, sehr hilfreich für alle", weiß der Ingenieur.

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