• 22.08.2013 16:51

  • von Christian Nimmervoll & Dominik Sharaf

Gutierrez kämpft um Zukunft: "Nur nicht panisch werden"

Der Sauber-Pilot betont, unter welchem Druck er derzeit steht und hofft, dass gute Resultate ihn bald entlasten - Fehlender Simulator als großes Problem

(Motorsport-Total.com) - Seit einigen Tagen ist die Tinte trocken: Bei Sauber ist ein Cockpit für die Saison 2014 durch Investoren-Protegé Sergei Sirotkin bezogen. Das erhöht den Druck auf Esteban Gutierrez. Der mexikanische Neuling, dessen Weg in die Formel 1 auch die Millionen seines Landsmannes Carlos Slim geebnet hatten, steht nach der Sommerpause noch ohne jeden Punkt da. Wenn die Schweizer auf das Telmex-Geld nicht mehr angewiesen sind und Erfolge ausbleiben, könnte es eng werden für den 22-Jährigen.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez

Esteban Gutierrez' Stuhl bei Sauber scheint bedenklich zu wackeln Zoom

Gutierrez gibt sich am Donnerstag im Vorfeld des Belgien-Grand-Prix unbesorgt: "Es spielt für mich keine Rolle. Ich habe Leute an meiner Seite, die sich darum kümmern", sagt er vor Journalisten. Der ehemalige GP2-Pilot leugnet jedoch nicht, dass er auf einer dauerhaften Bewährungsprobe steht und Arbeitsplatzsicherung betreiben muss: "Mir ist klar, dass es in erster Linie wichtig ist, was ich mit meinem aktuellen Team erreiche - was die Resultate angeht und besonders, was die guten Resultate angeht." Allerdings sind letztere bislang Mangelware.

Seine Ergebnisse in der zweiten Saisonhälfte bezeichnet Gutierrez als "sehr wichtig" und schwört sich ein: "Ich muss herausholen, was ich herausholen kann." Allerdings ist die Ausgangslage mit der schwächelnden Sauber-Mannschaft nicht einfach. Hinzu kommt, dass in Hinwil kein Simulator steht, in dem der Mittelamerikaner üben könnte. "Und damit ein wichtiges Mittel, um mir weiterzuhelfen und mich schneller zu machen", ergänzt Gutierrez mit Bedauern und zeigt sich angeschlagen: "Wenn man nicht zeigen kann, was man kann, es Probleme gibt, dann lenkt das ab."


Fotos: Großer Preis von Belgien


Er fordert die persönliche Trendwende "so schnell wie möglich". Bis dahin betrachte er es als Chance, zu lernen. Gutierrez will die Herausforderung annehmen und die wenigen positiven Aspekte in den Vordergrund stellen. Vorschnell zu handeln und die Situation vielleicht sogar zu verschlimmbessern, ist für ihn keine Option: "Ich darf nicht panisch werden und alles über den Haufen werfen", warnt Gutierrez davor, etwas zu überstürzen und Entscheidungen ohne klaren Kopf zu treffen. Er glaubt, das Puzzle des Erfolges füge sich irgendwann von selbst zusammen.

In seinen eigenen Worten klingt das so: "Es muss eines zum anderen kommen. Ich hatte zuletzt starke Rennen, obwohl es im Qualifying Probleme mit dem Setup und einigen Defekten gab." Seinen Optimismus zieht er aus den Sonntagen, die noch das kleinere Übel der Formel-1-Wochenenden waren: "Im Rennen war ich stark, daher kommt meine Zuversicht und die will ich mir bewahren."