Gute Kubica-Leistung könnte "JV" das Cockpit kosten
Ob Jacques Villeneuve nun tatsächlich Kopfweh hat oder nicht - das BMW Sauber F1 Team zieht ganz offenbar eine vorzeitige Trennung in Betracht
(Motorsport-Total.com) - BMW und Jacques Villeneuves geben dem Formel-1-Fahrerlager immer noch Rätsel auf. Offiziell wurde der Kanadier in Ungarn von Robert Kubica ersetzt, da er nach seinem Unfall auf dem Hockenheimring am vergangenen Wochenende über Kopfschmerzen klagt.

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Robert Kubica fährt in Ungarn ein "Bewerbungsrennen"
Inoffiziell ist zu hören, dass der ehemalige Weltmeister ausgerastet ist, weil man ihm in der Presseaussendung die Schuld an dem Unfall gegeben hat, der 35-jährige soll daraufhin bei der üblichen Besprechung des Rennens gefehlt haben. Nun macht sogar das Gerücht die Runde, dass Villeneuve bereits einen Vertrag bei einem NASCAR-Team unterzeichnet hat, was der Ex-Champ aber dementiert hat.#w1#
BMW Motorsport Direktor Mario Theissen nährte die Gerüchte um eine vorzeitige Trennung als er in Budapest aussagte, dass nicht sicher ist, welcher der beiden Fahrer beim kommenden Rennen in der Türkei am Steuer sitzen wird. Dabei darf man davon ausgehen, dass Villeneuve Ende August sicherlich keine Kopfschmerzen mehr haben wird.
"Es ist richtig, dass Jacques nicht im Auto sitzt, weil er in Hockenheim einen Unfall hatte und danach über Kopfschmerzen klagte", so Theissen gegenüber 'Premiere'. "Wir nutzen die Chance, um Robert hier seinen Einstand zu geben und ihn zum ersten Mal unter Rennbedingungen zu sehen. Er ist natürlich ein Kandidat für die Zukunft. Wir haben aber auch gesagt: Die Entscheidung für die Zukunft treffen wir erst nach diesem Rennen - und die kann in jede Richtung gehen."
Sollte sich Kubica also gut schlagen, könnte Villeneuve auch beim kommenden Rennen zusehen, patzt Kubica, käme Villeneuve zurück: "Es gibt nur diese beiden Möglichkeiten", so Theissen. Da fragt man sich aber natürlich, warum es überhaupt in Betracht gezogen wird, weiterhin auf Kubica zu setzen, obwohl man mit Jacques Villeneuves einen Vertrag besitzt.
"Wir haben allen, auch Jacques gesagt, dass die Zukunft offen ist. Jacques klagte nach dem Rennen über Kopfschmerzen, verpasste auch das Debriefing. Dann wurden wir am Dienstag darüber informiert, dass er immer noch an Kopfweh leidet - dies war die Basis für unsere Entscheidung, Robert in das Auto zu setzen", so Theissen gegenüber 'ITV'.
Vom Debüt des ersten Polen in der Formel 1 ist Theissen wenig verwunderlich angetan, schließlich konnte er es in der Qualifikation auf Anhieb in die Top 10 schaffen: "Wir wussten, dass er schnell sein würde, nun wissen wir auch, dass er fast nie von der Strecke fliegt. Scheinbar ist er noch unter seinem Limit."

