Günther Steiner: Formel 1 darf Regeln wegen Red-Bull-Dominanz nicht ändern

Günther Steiner findet, dass man Red Bull für seine Dominanz nicht mit einer Regeländerung bestrafen sollte: Der Sport steht für ihn über der Show

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn Red Bull die ersten drei Saisonrennen der Formel-1-Saison 2023 nach Belieben dominiert hat, findet Haas-Teamchef Günther Steiner nicht, dass man die Regeln ändern sollte, nur um Red Bull einzubremsen. Für den Südtiroler steht der Sport selbst nämlich an erster Stelle, nicht eine bessere Show: "Der Sport ist das Wichtigste, was wir haben müssen", sagt er.

Titel-Bild zur News: Haas-Teamchef Günther Steiner vor dem Formel-1-Rennen in Australien 2023

Günther Steiner will Red Bull nicht künstlich einbremsen Zoom

Die Show ist für Steiner hingegen nur "zweitrangig", wie er meint, doch Steiner glaubt ohnehin, dass sich die Angelegenheit von selbst regeln wird: "Ich mache mir keine Sorgen, dass die anderen aufholen werden", glaubt er nicht an einen Durchmarsch von Red Bull. "Ich würde nicht sagen, dass sie diesen Vorteil jetzt für die nächsten 20 Rennen behalten werden."

Red Bull hat nach drei Rennen bereits 123 Punkte gesammelt und liegt mit Max Verstappen und Sergio Perez auch in der Fahrerwertung auf den Positionen eins und zwei. Aston Martin als zweite Kraft hat mit 65 Punkten bereits einen deutlichen Rückstand, hat aber gezeigt, dass einem Team innerhalb eines Jahres ein großer Sprung gelingen kann.

Weil sie das Jahr 2022 nur auf dem siebten WM-Rang abgeschlossen hatten, hat Aston Martin zumindest in der ersten Hälfte auch einen großen Vorteil gegenüber Red Bull, weil sie deutlich mehr entwickeln dürfen.

Red Bull darf als Weltmeister nur 70 Prozent der Entwicklung von Aston Martin betreiben und hat zudem für den Verstoß gegen die Budgetgrenze noch einmal weitere zehn Prozent Abzug von seinem Kontingent erhalten, sodass sie aktuell nur 63 Prozent der Entwicklungskapazitäten vom Team rund um Fernando Alonso haben.

"Jeder wird hart arbeiten, und man darf nie vergessen, dass Red Bull die Strafe vom vergangenen Jahr bekommen hat", merkt Steiner an. "Sie können in diesem Jahr weniger im Windkanal entwickeln, also können sie theoretisch nicht mehr viel nach vorne kommen."

"Alle werden aufholen, und hoffentlich finden wir heraus, wie Red Bull zu diesem Vorteil gekommen ist, und wir können es kopieren oder etwas Ähnliches tun."

Er betont, dass Red Bull einfach "einen fantastischen Job gemacht" habe und dass man sie dafür nicht bestrafen sollte. "Man kann nicht das Reglement dafür verantwortlich machen. Denn wenn jemand einen besseren Job macht als die anderen, sollte er den Vorteil haben", findet der Haas-Teamchef.

Zudem glaubt er, dass auch der Kampf an der Spitze zwischen Max Verstappen und Sergio Perez, zwischen denen es zuletzt nicht immer harmonisch war, durchaus seinen Reiz hat: "Wir haben immer noch ein gutes Rennen zwischen Checo und Max, das nicht ohne Funken, ohne Show zu sein scheint."

Daher würde er davon absehen, das Reglement ändern zu wollen: "Man kann nicht einfach etwas machen, nur weil ein anderer schneller ist. Das ist nicht fair", sagt er.


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Sollte man allerdings feststellen, dass der Vorteil unfair zustande gekommen ist, dann könne man die Regeln immer noch anpassen. "Aber ich denke, wir müssen in ein paar Rennen herausfinden, was wirklich los ist. Ich denke, wir sollten noch keine voreiligen Schlüsse ziehen."