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Großer Preis von San Marino: BAR-Honda-Vorschau
Beim Europaauftakt in einer Woche in Imola rechnet sich das BAR-Team gute Chancen aus ? eventuell sogar auf ein Podium
(Motorsport-Total.com) - Nach dem mit fünf Punkten in drei Rennen erfolgreichsten Saisonauftakt in der Geschichte von British American Racing rechnet sich die Truppe aus Brackley beim Europaauftakt in sieben Tagen in Imola sogar Chancen auf eine kleine Überraschung aus.

© BAR
Jacques Villeneuve erhofft sich von Imola sogar einen Podestplatz
Speziell Jacques Villeneuve, der 1999 im ersten Jahr des BAR-Teams einen damals sensationellen fünften Startplatz erreichte, dann aber im Rennen ausschied, strotzt im Vorfeld des Großen Preises von San Marino vor Zuversicht: "Imola gehört nicht zu meinen Lieblingsstrecken, aber wir haben hier immer sehr gut ausgesehen. Wenn man genau sein will, war es oft sogar unsere beste Strecke in der gesamten Saison."
"Außerdem", fuhr der Kanadier fort, "hatten wir im Winter einen sehr ermutigenden Test auf diesem Kurs. Das Auto war auf eine Runde und auch bei den Long-Runs schnell, weshalb Imola eigentlich das Rennen ist, auf das ich mich am meisten freue. Hoffentlich können wir auf das Podium fahren." Dennoch warnte er vor zu viel Euphorie: "Man muss abwarten, weil beim Test im Winter ja nicht alle Teams anwesend waren."
"Die Kerben sind auf dieser Strecke ganz anders als auf den anderen. Ich denke, man sollte das kopieren, denn sie funktionieren sehr gut. In Imola gibt es eine Mischung an verschiedenen Kurventypen und auch ein paar Schikanen. Es gibt auch ein paar mittelschnelle Kurven, in denen man beim Einlenken bremsen muss. Es ist aber nicht die beste Strecke, um spannende Rennen zu sehen", betonte Villeneuve, "weil es keine wirklichen Überholmöglichkeiten gibt."
Brasilien hat er ebenfalls noch in Erinnerung: "Es war ein sehr schwieriges Rennen für alle. Fast jeder hätte in der Mauer landen können, fast jeder hätte gewinnen können. Im Nassen waren wir konkurrenzfähiger als erwartet, speziell bei abtrocknender Piste. Durch die rote Flagge wurde es eine Lotterie. Da bin ich froh, ein paar Punkte mitgenommen zu haben. Das war unser bester Saisonstart überhaupt und es ist ein guter Schritt, nach drei Rennen so viele Punkte zu haben."
Für Imola darf der Sohn der ehemaligen Ferrari-Legende Gilles Villeneuve, der im 'Autodromo Enzo e Dino Ferrari' 1982 eines seiner aufregendsten Rennen ablieferte, besonders zuversichtlich sein. Der 005 von BAR-Honda hat bisher in Melbourne am besten funktioniert ? und die Streckencharakteristik von Imola ähnelt der des Albert Park sehr. Es handelt sich um einen klassischen Stop-and-Go-Kurs, der die Bremsen stark beansprucht.
Jenson Button freut sich am meisten auf die "fast elektrische" Atmosphäre in Italien, für die die Tifosi sorgen: "Es macht immer Spaß, in Imola zu fahren. Die Strecke selbst ist relativ herausfordernd. Sie ist eng und rutschig mit einigen kniffligen Kurven. Die Piratella, eine schnelle Linkskurve, die bergab verläuft, und die Variante Alta stehen über allen anderen Passagen. Außerdem wird gegen den Uhrzeigersinn gefahren, aber da hatten wir ja in Brasilien das beste Training..."
"Letztes Jahr ging sich in Imola ein gutes Resultat für mich aus. Darauf hoffe ich natürlich wieder", erklärte der Brite, der sich für seinen Fahrfehler in Interlagos rehabilitieren möchte. "Wir bekommen die aktuellste Motorenstufe für dieses Rennen und die Zuverlässigkeit ist gut, also glaube ich, dass wir konkurrenzfähig sein werden." Grundsätzlich hofft er aber auf schönes Wetter, "auch wenn ich nach dem letzten Rennen auf Regen vorbereitet wäre."
Teamchef David Richards hielt sich nach dem erfolgreichen Saisonauftakt zurück, weil man bisher das wahre Kräfteverhältnis noch kaum einschätzen konnte. Jetzt aber, wo die Motorhomes wieder dabei sind, die logistischen Anforderungen auf den Normalbereich reduziert wurden und der pure Rennsport im Vordergrund steht, gibt es keine Ausreden mehr. Bei trockenen Bedingungen sollte Imola zum ersten echten Gradmesser der neuen Saison werden.
"Wir sind froh, dass wir uns mit unserem Auto in der vorderen Hälfte des Feldes etablieren konnten", so Richards. "Honda macht mit jedem Rennen und Test Fortschritte und es ist besonders angenehm, dass die Problemchen mit der Standfestigkeit der Motoren, die wir im Winter hatten, bisher keine großen Sorgen heraufbeschworen haben. Die Zuverlässigkeit stimmt und wir haben diese Woche in Paul Ricard ganze 860 Kilometer zurückgelegt."
Darüber hinaus betonte der BAR-Boss, dass die Zusammenarbeit seiner Leute mit den Honda-Ingenieuren immer besser funktioniert. Nun bleibt nur noch Bridgestone als Fragezeichen übrig: "In den ersten Rennen hat die Performance der Reifen eine große Rolle gespielt und das wird das Kräfteverhältnis zwischen den Teams weiterhin beeinflussen." Grundsätzlich hofft man, das die Japaner beim Ferrari-Heimspiel erstmals mit Michelin mithalten können.
"Schön, für den Auftakt der Europasaison nach Imola zu kommen", freute sich auch Geoff Willis, Technischer Direktor des Teams. "Vor Saisonbeginn hatten wir auf dieser Strecke einen äußerst konkurrenzfähigen Test und die Fahrer sind happy mit dem Auto, welches über die Kerben einfach zu fahren und auf der Bremste stabil ist. Das werden am Wochenende zwei sehr entscheidende Faktoren sein. Ich rechne außerdem damit, dass die Bridgestone-Reifen gut zu den Bedingungen und den niedrigeren Temperaturen als bisher passen werden."
Während es chassisseitig keine nennenswerten Neuerungen für den vierten WM-Lauf der aktuellen Saison gibt, bringt Honda eine weitere Ausbaustufe des Motors mit. Zwar liefert die nicht unbedingt mehr PS als bisher, jedoch wurde weiterhin an der Fahrbarkeit gearbeitet. Auf den vielen Beschleunigungs-Stücken in Imola könnte sich dies als wertvoller Fortschritte herausstellen.

