• 10.05.2003 10:16

  • von Marco Helgert

Großer Preis von Österreich: BAR-Honda-Vorschau

Nach den Enttäuschungen des Spanien-Grand-Prix möchte das BAR-Honda-Team in Österreich ein zählbares Ergebnis einfahren

(Motorsport-Total.com) - Das BAR-Honda-Team zeigte in den letzten Rennen einen Aufwärtstrend. Jenson Button steuerte seinen Boliden in Spanien auf den fünften Startplatz, musste seine Punktehoffnungen nach allerlei Problemen jedoch begraben. Das Team führte in Le Castellet ausgiebige Testfahrten durch, um die Zuverlässigkeit zu steigern, die dem britischen Team schon einige Male sichere Punkte raubte.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button hofft, dass er in Österreich weitere Punkte holen kann

"Ich mag es auf dem A1-Ring zu fahren", so Jacques Villeneuve, der 1997 den Österreich-Grand-Prix mit einem Williams gewinnen konnte. "Das Layout der Strecke ist wirklich gut, und sie hat einen schönen Rhythmus. Es ist eine gute Strecke um zu überholen. Der Österreich-Grand-Prix ist ein amüsantes Rennen ? beim Zuschauen und beim Fahren. Im letzten Jahr habe ich dieses Rennen sehr genossen, bis mein Auto kurz vor dem Schluss aufgab."

"Wenn wir weiterhin Zuverlässigkeitsprobleme wie in den letzten Rennen haben, dann sollten wir uns überlegen, ob wir nicht das Beste aus dem Qualifying machen und mit wenig Sprit fahren sollten, oder ob wir uns weiter das gesamte Wochenende auf die Rennstrategie konzentrieren", erklärte der Kanadier. "Hoffentlich können wir das Rennen nicht nur zu Ende fahren, sondern auch Punkte holen. Auch wenn es schwierig ist, alle Probleme, die wir am Auto hatten, zu akzeptieren, so freue ich mich dennoch wirklich auf das Rennen."

Jenson Button hofft auf Punkte

"Natürlich bin ich enttäuscht über das Resultat von Barcelona, weil alles so viel versprechend aussah. Wir waren schnell, und das Auto fühlte sich gut an, aber wir hatten einfach kein Glück", resümierte Jenson Button. "Der A1-Ring macht wirklich Freude, ich habe meine Zeit dort immer genossen."

"Der Kurs ist für gewöhnlich recht schmutzig wenn wir ankommen, aber wenn mehr Gummi auf dem Asphalt ist, dann wird er das Wochenende über schneller und schneller", so der Brite. "Es ist ein technischer Kurs, wo man eine gute Traktion und eine sanfte Kraftentfaltung benötigt, um aus den langsamen Ecken auf die schnellen Geraden beschleunigen zu können."

"Die Strecke ist recht hart zu den Bremsen, aber nicht so sehr wie Imola oder Kanada", so Button weiter. "Der Start des Rennens ist immer etwas schwierig, weil es in der ersten Kurve immer Gedränge gibt, aber wenn man einmal durch ist, kommt man in den Rhythmus und kann angreifen, weil es auch einige Stellen zum Überholen gibt. Im letzten Jahr holte ich keine Punkte in Österreich, hoffentlich wird es dieses Mal etwas."

Zuverlässigkeitsprobleme müssen überwunden werden

Auch bei Teamchef David Richards sitzt die Enttäuschung des Spanien-Grand-Prix noch tief: "Wenn es dein Ziel ist beide Autos in die Punkte zu bringen, dann ist man natürlich enttäuscht, wenn man mit leeren Händen aus Barcelona abreisen muss", erklärte Richards. "Dennoch sind wir mit dem gezeigten Speed sehr zufrieden. Alles ging seinen Weg, bis auf das Rennen, und Jenson war frustrierend nah an den Punkten. Jacques Ausfall nehmen wir sehr ernst, wir können uns keine Ausfälle leisten. Wir werden ununterbrochen arbeiten, damit wir die Probleme in den Griff bekommen."

"Im Qualifying geht es auf dieser Strecke immer recht eng zu", erklärte Richards weiter. "In diesem Jahr wird es jedoch noch interessanter, weil die Strecke innerhalb des Qualifyings schneller wird, daher wird Reihenfolge in der Qualifikation am Samstag kritisch sein. Die Strategie ist bei diesem Rennen immer schwierig. Wir müssen die Gefahr eines Unfalls in der ersten Kurve und das unvorhersehbare alpine Wetter beachten."

"Wir waren von unserer Pace im Qualifying und Rennen in Barcelona seht angetan, weil diese Strecke ein guter Indikator für die Leistungsfähigkeit eines Autos ist", erklärte der Technische Direktor Geoffrey Willis. "Dass wir kein gutes Rennresultat erreichten, war sicher eine Enttäuschung. Jenson und Jacques qualifizierten sich mit unterschiedlichen Strategien gut und waren auf dem Weg in die Punkte, als Jacques Zündungsprobleme bekam und Jenson in einen Unfall mit Coulthard verwickelt wurde."

A1-Ring erfordert Kompromisse

"Durch weitergehende Analysen von Honda in Japan, wissen wir nun genauer, was Jacques im Rennen gestoppt hat, und wir haben entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet", erklärte Willis weiter. "In Österreich müssen wir unsere Zuverlässigkeitsprobleme überwinden und beide Autos ins Ziel bringen. Die Kombination von langsamen Kurven und schnellen Geraden erfordert einen Kompromiss beim Abtrieb, um das Setup für die verschiedenen Herausforderungen des Kurses zu optimieren."

"Es gibt drei Stellen, an denen von mehr als 300 km/h in den zweiten oder gar ersten Gang zurückgeschaltet wird, was die Stabilität der Bremsen und die Traktion fordert, wenn man aus den langsamen Ecken wieder heraus beschleunigt. Die Strecke hat wenig Grip, eine glatte Oberfläche und wird über das Wochenende hinweg immer schneller. Die Reifen werden nicht sehr gefordert, wir werden daher wieder weichere Mischungen verwenden. Mit siebzig Prozent Vollgasanteil ist der Kurs einer der härtesten für den Motor."

Auch Shuhei Nakamoto, der Technische Direktor von Honda Racing Development, hofft auf ein zählbares Resultat beim anstehenden Österreich-Grand-Prix: "Die bisherigen Resultate spiegeln nicht das Potenzial unseres Paketes wieder. Wir hatten in Paul Ricard einen produktiven Test, und wir werden unser Bestes tun um auf dem A1-Ring ein zufrieden stellendes Ergebnis zu erreichen."