Großer Preis von Kanada: Jordan-Ford-Vorschau
Nach der punktelosen Abreise aus Monaco, hoffen Anderson, Fisichella und Firman auf ein gutes Ergebnis in Übersee
(Motorsport-Total.com) - Nach zwei Testtagen in Silverstone und der Vorbereitung auf den Kanada-Grand Prix, freut sich das gesamte Jordan-Team nun auf den achten WM-Lauf in der kommenden Woche. Da Andrea de Cesaris und Bertrand Gachot 1991 als Vierter und Fünfter die ersten Punkte für das damals neue Formel-1-Team holten, sowie 1995 Rubens Barrichello und Eddie Irvine beide auf das Podium steigen konnten, verbindet der Rennstall aus Northamptonshire sehr gute Erinnerungen mit dem Circuit Gilles Villeneuve.

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Wollen in Kanada punkten: Firman und Fisichella
Hinzu kommt, dass die 4,361 Kilometer lange Rennstrecke zu den Lieblingskursen von Giancarlo Fisichella gehört, der 1997 dort mit dem dritten Platz seine erste Podiumsplatzierung überhaupt erreichte und in der vergangenen Saison zwei wichtige Punkte holte.
Anderson rechnet mit interessanten Rennstrategien der Teams
"Die Strecke ist interessant, denn mit den Abtriebswerten, die wir benutzen, besteht die Möglichkeit etwas zu erreichen. Den Boxenstopp-Strategien wird man auch Aufmerksamkeit schenken müssen, denn normalerweise funktionieren die Reifen dort sehr gut und die Rundenzeiten werden so im Verlauf des Rennens immer besser. Wer also etwas pokert, indem er bis zum ersten Stopp lange draußen bleibt, wird davon profitieren. Andererseits werden diejenigen eine schlechtere Startposition haben und somit zu Rennbeginn etwas gehandikapt sein", ist Gary Anderson, Technikdirektor der Renn- und Testabteilung, davon überzeugt, dass der Strategie wieder eine entscheidende Bedeutung zukommt. "Es wird interessant zu beobachten sein, wer von den Fahrern das Risiko eingeht. Ich rechne aber damit, dass sich einige der Top-Teams auf alle denkbaren Szenarios einstellen werden", so der 52-Jährige weiter.
"Motoren und Bremsen werden an die Grenzen ihrer Belastbarkeit getrieben"
"Für Jordan ist dieser Grand Prix ein gutes Rennen und wir genießen es dort hin zu gehen. Der Wettbewerb ist im Augenblick ziemlich hart, jedoch schlagen wir uns hinter den vier besten Teams im Mittelfeld recht wacker. Wir kämpfen und wollen zur Stelle zu sein, wenn jemand vor uns ausfällt, sodass wir von dieser Situation profitieren können. Ausfälle sind in Kanada nicht ungewöhnlich, denn die Motoren und Bremsen werden an die Grenzen ihrer Belastbarkeit getrieben. Außerdem muss man mit Fehlern beim Überfahren der Randsteine und Zwischenfällen rechnen. Wir müssen ganz einfach in einer Angriffsposition auf unsere Chance warten, dürfen selbst keine Fehler machen und können so am Ende hoffentlich die Früchte dieser Taktik ernten", so Anderson.
Die Hoffnungen des Jordan-Teams ruhen natürlich wieder auf Fisichella: "Giancarlo ist hier immer gut und das ist eine weitere Strecke auf der man einen gewissen Schneid benötigt, denn es gibt lange Geraden, man fährt mit wenig Abtrieb und einige der Schikanen haben es wirklich in sich. Überholmanöver sind möglich, doch man muss auch die Leistungsfähigkeit dazu besitzen. Wie immer, so sind unsere Erwartungen an unser Abschneiden hoch, denn wir hier haben hier in der Vergangenheit gut ausgesehen und können das hoffentlich wiederholen."
Fisichella und Firman freuen sich auf den Circuit Gilles Villeneuve
"Keine Ahnung warum, aber ich scheine beim Kanada-Grand Prix immer gut unterwegs zu sein", beschreibt Giancarlo Fisichella, dass er sich nicht so richtig erklären kann warum das so ist, natürlich aber nichts dagegen einzuwenden hat. "Ich bin sehr zuversichtlich, was den Circuit Gilles Villeneuve anbelangt, denn für mich ist es dort jedes Mal sehr einfach das Limit des Autos und das der Strecke herauszufinden. In den Schikanen muss man schnell sein und von denen gibt es drei oder vier. Vielleicht ist das der Grund dafür, weshalb ich dort so gut fahre und gute Ergebnisse erreicht habe. Dem hinzufügen muss ich noch, dass ich die Stadt wirklich mag und dort normalerweise ein gutes Wochenende habe. Ich hoffe darauf, in diesem Jahr Punkte zu erzielen", so der Italiener abschließend.
Teamkollege Ralph Firman wird zwar die Strecke erst lernen müssen, freut sich aber genauso wie "Fisico" auf das Rennen: "Wir hatten einen respektablen Test in Vorbereitung auf Kanada und das Wertvollste für mich war dabei mehr Zeit im Auto zu verbringen. Ich komme jetzt immer besser damit zurecht und freue mich schon auf Montreal, denn es ist immer eine schöne Sache neue Strecken zu lernen. Ich kenne den Kurs bisher nur aus dem Fernsehen, jedoch erscheint er mir interessant zu sein. Es gibt dort einige Stellen zum Überholen. Ich hoffe, dass wir die Chance haben dort in die Punkteränge zu fahren."
Ford hofft auf Punkte für Jordan in Kanada
"Der Große Preis von Kanada markiert die Halbzeit der Saison und nach ein paar Rennen in Europa ist es das erste Überseerennen seit Jordan-Ford beim Brasilien-Grand Prix triumphierte. Giancarlo Fisichella und Ralph Firman haben das letzte Rennen in Monaco problemlos beenden können und damit bewiesen, dass auf die Fahrer-Auto-Kombination Verlass ist", lobt Jost Capito, Direktor von Ford Team RS, die beiden Piloten. "Wir beabsichtigen diese Leistung in Montreal zu wiederholen und ich hoffe, dass wir dieses Mal mit Punkten dafür belohnt werden. Traditionell hat es bei diesem Rennen schon immer viele Vorfälle gegeben, weshalb für alle die bis ins Ziel kommen die Chance auf ein gutes Ergebnis besteht."

