Großer Preis von Frankreich: BAR-Honda-Vorschau
Nach dem schwierigen Wochenende auf dem Nürburgring, hofft das Team auf weniger Probleme - Punkte mit beiden Autos als Ziel
(Motorsport-Total.com) - Mit nur einer Woche Pause zwischen dem Europa-Grand Prix und dem Frankreich-Grand Prix, befindet sich das BAR-Honda-Team derzeit schon eifrig in der Vorbereitung auf das zehnte Rennen der Saison in Magny-Cours.

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Button rechnet damit, dass der BAR 005 in Magny-Cours gut funktioniert
Da keine Zeit zum Rücktransport der Chassis in die Fabrik nach Brackley blieb, werden die Boliden direkt an der Rennstrecke zerlegt, notwendige Teile ausgetauscht und dann wieder zusammengesetzt.
Nachdem schon das Rennwochenende auf dem Nürburgring alles andere als problemfrei verlaufen war und im Vorjahr die beiden BAR-Honda-Fahrer am Rennsonntag in Frankreich mit technischem Defekt ausrollten, hofft man auf ein besseres Ergebnis als 2002 und peilt wie immer die Punkteränge an.
"In Magny-Cours testen wir nicht, weshalb ich nicht sicher bin was ich dieses Jahr erwarten kann", erklärt Jacques Villeneuve, der zuletzt in der Saison 2000 als Viertplatzierter auf der französischen Strecke ins Ziel kam. "Die letzten Kurven der Strecke wurden modifiziert und wir hatten noch keine Gelegenheit diesen neuen Teil zu testen, weshalb ich auch noch nicht beurteilen kann ob die Veränderungen eine Verbesserung darstellen und ob man dort überholen kann. Von dem was ich im Fernsehen gesehen habe, scheint es aber keine neuen Überholmöglichkeiten zu geben, doch wir müssen einfach einmal abwarten."
"Wir gehen von einem heißen Rennen aus und werden den Reifenkrieg auf einer Strecke austragen die Michelin sehr gut kennt. Aus diesem Grund bin ich hinsichtlich unserer Konkurrenzfähigkeit in Magny-Cours auch etwas besorgt. Ehrlich gesagt, freue ich mich nicht darüber dort zu fahren. Das Rennen sollte aber dennoch aufregend werden. Durch das späte und harte Bremsen vor der Adelaide-Haarnadelkurve sollte es ein paar gute Überholmanöver dort geben", glaubt der Kanadier, dass die Zuschauer wieder in den Genuss einiger aufregender Zweikämpfe kommen werden.
"Nach einem schwierigen Wochenende auf dem Nürburgring war ich erfreut, dass wir am Ende zwei wertvolle Punkte mitnehmen konnten. Es hat ganz den Anschein, dass Magny-Cours ein weiteres herausforderndes Rennen für uns wird, doch ich mag die Strecke und freue mich schon", ist Jenson Button im Gegensatz zu seinem Teamkollegen positiver gestimmt.
"Die Qualifikation ist in Magny-Cours sehr wichtig, denn man kann dort nur sehr schwer überholen. Die Autos werden auf Grund der ebenen Streckenoberfläche so abgestimmt, dass sie sehr tief liegen, doch in den engen Kurven braucht man viel Grip und beim Herausbeschleunigen aus den Haarnadelkurven ist eine gute Traktion gefragt. Der Grip wird aber der Schlüsselfaktor sein und hoffentlich ergeht es uns etwas besser als auf dem Nürburgring. Die Strecke selbst ist ja sehr eben und beinhaltet mehrere schnelle Kurven, was unserem Auto liegen sollte", erklärt der Engländer.
David Richards, Teamchef: "Obwohl wir auf dem Nürburgring ein schwieriges Wochenende erlebten, konnten wir am Ende mit zwei willkommenen WM-Punkten, die uns Platz 5 in der Konstrukteurswertung einbrachten, abreisen. Das hat das gesamte Team motiviert. Wir reisen jetzt direkt nach Magny-Cours, wo wir unseren beiden Fahrern ein besseres Wochenende ermöglichen wollen. Jacques dürfte über seine eigene Leistung am letzten Wochenende enttäuscht sein, doch bei nur einer Woche Abstand zwischen diesen beiden Rennen, sollte eine schnelle Rückkehr auf die Strecke ihm den Antrieb geben den er benötigt. Wir gehen davon aus, dass das Reifenduell auf dieser Strecke seinem Höhepunkt entgegenfiebert, sind aber zuversichtlich, dass wir mit beiden Autos eine Ankunft in den Punkten erreichen können."
Geoffrey Willis, Technischer Direktor: "Angesichts der relativ schlechten Form in den letzten beiden Rennen, werden wir hart daran arbeiten die Leistungsfähigkeit unserer Autos mit den Bridgestone-Reifen in Magny-Cours zu verbessern. Seit dem vergangenen Jahr wurde die Streckenführung mit der umgebauten letzten Kurve und Zufahrt zur Box verändert, doch die streckenspezifischen Eigenheiten sind die gleichen geblieben. Magny-Cours ist eine ebene Strecke mit einer Mischung aus Hochgeschwindigkeitskurven, Schikanen und langsameren Abschnitten. Der Kurs erfordert ein stabiles und aerodynamisch effizientes Auto und einmal mehr werden die Reifen der entscheidende Faktor sein, vor allem bei den sehr hoch erwarteten Streckentemperaturen. Mit einer Woche zwischen diesem und dem letzten Rennen ist die Zeit so kurz, dass es nur wenig Zeit gibt etwas am Auto zu verändern. Wir werden aber dennoch auf das Getriebeproblem, welches an Jacques Auto im letzten Rennen auftrat, reagieren, sobald wir die Ursache herausgefunden haben."
Shuhei Nakamoto, Technikdirektor, Honda Racing Development: "Ich bin durch die zwei WM-Punkte auf dem Nürburgring ermutigt und der Meinung, dass es wichtig ist so weiter zu machen und in Magny-Cours weitere Punkte zu holen."

