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Grosjean spricht von Lotus-Abschied: "Ich muss weiterziehen"

Romain Grosjean spricht offen darüber, dass er am liebsten zu einem Topteam wechseln würde, doch Lotus erscheint ihm als zweite Wahl auch genehm zu sein

(Motorsport-Total.com) - Eine sichere Zukunft für die kommende Saison besitzt Romain Grosjean im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Pastor Maldonado noch nicht, doch für den Franzosen sind die "Probleme" hausgemacht. Der Franzose pokert noch um ein besseres Cockpit als sein jetziges. Doch im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen muss Grosjean im Falle einer wechseltechnischen Niederlage nicht um seine Zukunft in der Formel 1 bangen, denn mit Lotus hält er eine wichtige Rettungsleine in der Hand.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean möchte Lotus in Richtung eines Topteams verlassen Zoom

"Ich habe einen Vertrag und besitze die Möglichkeit, wegzugehen", bestätigt der Franzose gegenüber 'formula1.com'. In der Silly Season möchte sich der 28-Jährige noch so viele Optionen wie möglich offen halten, denn um sein Ziel redet er nicht lange herum: "Es ist kein Geheimnis dass ich Teil eines großen Teams sein möchte", sagt er und zählt dabei Ferrari, McLaren und Mercedes auf.

"Einige von ihnen haben ihr Aufgebot für die Saison 2015 noch nicht bekanntgegeben, also gibt es immer noch Hoffnung, da ich gerne schon 2015 zu einem solchen Team wechseln wollen würde - spätestens aber 2016", sagt Grosjean. Lotus sieht er daher nur als Zwischenstation, daraus macht er keinen Hehl: "Ich möchte Weltmeister werden, und um das zu erreichen, muss ich weiterziehen."

Doch für die kommende Saison sind die Optionen für den Franzosen rar gesät. Von seinen drei aufgezählten Varianten besitzt nur McLaren realistisch gesehen ein freies Cockpit. Doch das Team aus Woking besitzt mit Fernando Alonso, Jenson Button oder Kevin Magnussen genügend Kandidaten, denen größere Chancen als Grosjean eingeräumt werden, auch wenn dieser mit Rennleiter Eric Boullier, der vor der Saison von Lotus kam, einen wichtigen Fürsprecher hätte.


Fotos: Großer Preis der USA, Pre-Events


Und so sieht sein aktueller Rennstall doch wie der wahrscheinlichste Arbeitgeber für den GP2-Meister von 2011 aus. Immer wieder betont man, dass man 2015 wohl auf das gleiche Fahreraufgebot setzen wird, und auch Grosjean scheint einem weiteren Jahr in Enstone trotz der aktuellen Misere nicht abgeneigt: "Ich möchte Lotus nicht auf so einem Tiefpunkt verlassen, und ich denke, dass es im kommenden Jahr nicht so schlecht wäre, hier zu sein", schmiert er plötzlich doch wieder Lotus den Honig ums Maul.

Denn das Team hat für das kommende Saison einen besonderen Trumpf in der Hinterhand: die starken Mercedes-Aggregate. "Das ist gut zu wissen, aber das macht uns nicht automatisch wieder zu Rennsiegern", warnt Grosjean, der aber dennoch gut gestimmt in seine Zukunft (mit Lotus) blickt: "Ich habe das Auto im Windkanal gesehen. Es sieht viel besser aus! Ich sage nicht, dass es ein Siegerauto sein wird, aber wir alle stecken voller Hoffnung!"

Romain Grosjean

Enttäuschung pur: In der Saison 2014 holte Lotus bislang nur acht Zähler Zoom

Der Franzose lehnt sich mit seiner Prognose sogar weit aus dem Fenster: "Wenn ich bleiben würde, dann wäre ich glücklich, hier zu sein, da ich denke, dass wir dann vermutlich wieder Champagner kosten können - und das mehrmals." Die Zeichen deuten jedenfalls auf eine weitere Zusammenarbeit hin. Und auch, wenn man sich in der Formel 1 eigentlich nie sicher sein kann, macht sich Grosjean um seine Zukunft keine Sorgen: "Ich weiß, dass ich im kommenden Jahr in der Formel 1 sein werde."