Grosjean: "Sehen noch Potenzial im Auto"
Romain Grosjean fuhr am Mittwoch in Mugello Tagesbestzeit, sieht in den Setupveränderungen aber mehr Gewinn - Bis zum ersten Sieg noch viel Arbeit
(Motorsport-Total.com) - Lotus-Pilot Romain Grosjean fuhr am zweiten Testtag in Mugello bei trockenen Bedingungen Bestzeit (zeitgleich mit Sauber-Pilot Kamui Kobayashi), will dieser Leistung aber nicht allzu viel beimessen.

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Lotus konzentriert sich in Mugello auf die Evaluierung verschiedener Setups
Im Interview spricht Grosjean über das Testprogramm mit dem Lotus-Renault E20 in Mugello und über seine Erwartungen für den weiteren Saisonverlauf.
Frage: "Romain, nach dem tollen Wochenende in Bahrain jetzt hier Platz eins der Zeitenliste. Die Dinge bei Lotus scheinen sich in die richtige Richtung zu entwickeln, oder?"
Romain Grosjean: "Das hoffe ich doch. Wir waren in diesem Jahr bei jedem einzelnen Test sehr schnell und auch an den Rennwochenenden stimmte das Tempo. Wir wissen, dass der E20 ein gutes Auto ist, aber hier kommt es nicht unbedingt auf die beste Rundenzeit an. Natürlich ist es toll, wenn man seinen Namen ganz oben auf der Zeitenliste sieht, aber die Hauptsache ist, mit Setupvarianten zu experimentieren, die wir bei den kommenden Rennen einsetzen werden. Genau das haben wir getan. Wir sehen immer noch Potenzial im Auto und wollen herausfinden, wie sich das am besten abrufen lässt."
Frage: "Im Verlauf des Mittwochs wurde einige Setupvarianten durchgespielt. Inwiefern hat sich das Auto verändert?"
Grosjean: "Je mehr wir damit arbeiten, desto besser fühlt sich das Auto an. Das ist toll, denn es bedeutet, dass wir mit unseren Veränderungen auf dem richtigen Weg sind. Im Vergleich zum Saisonstart haben wir inzwischen ein viel besseres Verständnis davon, wie der E20 funktioniert. Wir haben jetzt eine klarere Vorstellung davon, wie wir noch mehr Tempo herausholen können. Der positivste Aspekt für mich ist, dass sich das Auto mit unterschiedlichsten Setups und bei verschiedensten Bedingungen gut anfühlt. Es lässt sich einfach fahren, was die Sache insgesamt deutlich einfacher macht."
Frage: "Testet das Team hier auch Upgrades am Auto oder geht es ausschließlich darum, besser zu verstehen, wie man den Boliden abstimmen muss?"
Grosjean: "Es geht in erster Linie darum, zu verstehen, wie sich das Auto mit verschiedenen Setups verhält. Während eines Rennwochenendes ist es immer schwierig, alles zu testen, da die Streckenzeit und das Reifenkontingent stark begrenzt sind. Bei den Testfahrten kann man sich in Ruhe um solche Dinge kümmern, ohne wertvolle Streckenzeit zu verlieren. Die hier gesammelten Daten sollten uns für den weiteren Verlauf der Saison eine bessere Plattform bieten."
Frage: "Vorausgesetzt, mit dem Auto werden weiter solche Fortschritt erzielt wie bisher, glaubst du dann an eine Chance auf den WM-Titel?"
Grosjean: "Um ehrlich zu sein denken wir darüber im Moment nicht nach. Unser Ziel ist Platz vier in der Konstrukteurswertung und darauf konzentrieren wir uns. Es gibt in diesem Sport einige große Teams, mit denen wir mithalten wollen, aber in einem derart engen Feld ist es nie einfach. Für mich persönlich ist es die erste volle Formel-1-Saison und mein Hauptaugenmerk liegt darauf, so viele Punkte wie möglich für das Team einzufahren, um dann auf dieser Leistung aufbauen zu können. Sollten wir erneut den Sprung aufs Podium schaffen, wäre das fantastisch. Sollten wir noch einen weiteren Schritt schaffen, wäre das noch besser, aber uns ist klar, dass uns für Siege noch eine Menge Arbeit bevorsteht."

