Grosjean nach Fehler in Q3: "Ich musste etwas probieren"
Romain Grosjean (8.) setze im Qualifying alles auf eine Karte und leistete sich einen Fahrfehler: Der Rückkehrer ist zufrieden, Teamchef Boullier weniger
(Motorsport-Total.com) - Romain Grosjean ist an diesem Wochenende in Singapur erstmals seit dem Startunfall beim Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps wieder am Steuer seines Lotus-Renault unterwegs. Nachdem der Franzose im ersten Teil des Qualifyings die schnellste Zeit auf den schwierigen Stadtkurs gelegt hatte und mit der viertschnellsten Zeit in Q2 seine Ansprüche auf eine Platzierung in den ersten beiden Startreihen deutlich machte, übertrieb er es bei der finalen Zeitenjagd.

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Romain Grosjean ging bei seinem Comeback wie gewohnt volles Risiko Zoom
Auf seiner letzten Runde in Q3 zeigte Grosjean in Kurve neun einen wilden Rutscher und ließ durch einen Verbremser in der Schikane weitere Zehntelsekunden liegen. Unterm Strich steht für den Lotus-Piloten bei seinem Comeback Startplatz acht zu Buche. Grosjean ist mit seiner Leistung zufrieden, wenngleich er das Potenzial des E20 nicht optimal umsetzen konnte.
"In Q2 fehlte mir knapp eine Sekunde auf die Spitze. Wenn man weiß, wie eng es im Feld zugeht, dann können sich jede Menge Autos innerhalb einer Sekunde wiederfinden. Ich musste also in Q3 etwas probieren. In Kurve neun drehten die Hinterräder dann aber sehr stark durch. Dadurch fehlte mir anschließend der Grip", so Grosjean, der damit immer noch vier Plätze weiter vorn steht als Teamollege Kimi Räikkönen.
Teamchef Boullier trauert verpasster Gelgenheit nach
"Alles in allem war es bisher ein schwieriges Wochenende", sagt Lotus-Teamchef Eric Boullier und präzisiert: "Gestern waren wir vom Tempo her nirgendwo. Im dritten Freien Training gelang uns dann ein Fortschritt. Wir fanden fast zwei Sekunden. Das ist eine Menge und lag unter anderem in den Reifen begründet."
"Unterm Strich ist es enttäuschend", spricht Boullier die Startplätze acht und zwölf seiner beiden Fahrer an. "Vom Potenzial des Autos her hätten wir in die Top 5 fahren können, doch leider gelang es beiden Fahrern nicht, alles aus dem Auto herauszuholen", so der Franzose.
Während Grosjean durch seinen Fahrfehler in Q3 eine bessere Startposition verschenkte, scheiterte Teamkollege Räikkönen schon in Q2, weil er mit den Supersoft-Reifen "überhaupt keinen Grip fand", wie er betont. "Wenn du den Cut verpasst, dann verpasst du den Cut", stellt Boullier mit Blick auf das Abschneiden des "Iceman" lapidar fest.

