GPWC versus Formel 1: Gütliche Einigung?
Renault-F1-Chef Faure hofft, dass die Automobilhersteller mit Ecclestone und den Gläubigerbanken eine Lösung finden werden
(Motorsport-Total.com) - Die in der GPWC vereinigten Automobilhersteller gingen mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Max Mosley in den letzten Wochen voll auf Konfrontationskurs. Als die zum Teil radikalen Änderungen am Reglement bekannt gegeben wurden, sprach man kurzfristig sogar von einem möglichen Boykott des Auftaktrennens in Melbourne, zusammen schmiedet man Pläne, Ecclestones SLEC aufzukaufen und dadurch in der Formel 1 an die Macht zu kommen und parallel bestätigt man alle paar Monate, dass die Pläne zur Gründung einer eigenen Konkurrenzserie weiterhin vorangetrieben werden.

© Renault
Patrick Faure will um die Zukunft der Formel 1 kämpfen
Umgekehrt ließen sich aber auch Mosley und Ecclestone nicht lumpen. Da tönte Mosley, dass seine Änderungen wichtiger für die Formel 1 seien als die Hersteller und Ecclestone wollte von mehr Demokratie in der Formel 1 nichts wissen, sprach sogar von dem Wunsch, seine "Diktatur" in der Formel 1 zu intensivieren, da es nach seinem Geschmack derzeit sowieso zu viele Entscheidungsträger geben würde.
Doch beide Seiten dürften über kurz oder lang zu der Einsicht kommen, dass es nichts bringt, auf den eigenen Forderungen zu 100 Prozent zu bestehen und keine Kompromissbereitschaft zu zeigen. Patrick Faure, als Chef von Renault F1 in der GPWC vertreten, macht sich Hoffnungen, dass man eine Einigung erzielen kann, wenn die 58 Prozent Anteile an der SLEC eines Tages vielleicht durch Gespräche mit Goldman Sachs und den Kirch-Gläubigerbanken an die GPWC übergehen.
"Wir werden mit den Banken eine Kompromisslösung diskutieren", so der Franzose gegenüber dem 'Autosport'-Magazin. "Das wäre gut für uns und würde gleichzeitig zeigen, dass die Zukunft der Formel 1 in die richtige Richtung geht. Wir wollen mit den Leuten zusammenarbeiten und die Zukunft der Formel 1 sichern. Wir wollen das Geld auch nicht behalten, wir wollen es den Teams auf einer transparenten Basis zu gleichen Teilen zukommen lassen."

