GPWC: Bekommt BMW kalte Füße?
Gerüchten zufolge könnte sich BMW aus der GPWC zurückziehen ? Pläne der Hersteller damit zum Scheitern verurteilt?
(Motorsport-Total.com) - Während es auf der Rennstrecke erstmals seit 2000 wieder ernsthafte Konkurrenz für Michael Schumacher und Ferrari gibt, spitzt sich die politische Situation in der Formel 1 immer weiter zu. Selbst die von den Automobilherstellern gegründete GPWC wird in zunehmendem Maße mit Problemen konfrontiert.

© BMW
BMW (Bild: Göschel) bekommt hinsichtlich der GPWC plötzlich kalte Füße
Glaubt man Gerüchten aus England, so könnte sich der BMW-Konzern, der als Partner von Williams neben DaimlerChrysler (McLaren), Fiat (Ferrari), Ford (Jaguar) und Renault Mitglied der GPWC ist, schon bald offiziell aus dem exklusiven Klub der Werke verabschieden. Bei den Münchnern wird derzeit die weitere Fahrtrichtung in der Formel 1 diskutiert, wobei nicht nur die Kooperation mit Williams zur Debatte steht, sondern eben auch das Engagement auf anderen Ebenen.
Erzrivale Mercedes ist BMW wohl ein Dorn im Auge
BMW missfällt laut Berichten einiger angesehener Magazine, dass Mercedes innerhalb der GPWC eine Führungsrolle eingenommen hat, zumal die "Silberpfeile" vom Prestige her der wichtigste Rivale auf der Rennstrecke sind. Womöglich ist man auch mit dem in den Raum gestellten 50-Millionen-Dollar-Köder nicht einverstanden, den die GPWC Fiat in Aussicht gestellt hat, falls Ferrari ab 2008 in der Konkurrenzserie an den Start geschickt würde.
Offenbar zweifelt der Vorstand in München daran, dass es für BMW Sinn macht, mit einem gigantischen Investment die Banken aus der Formel-1-Holding SLEC auszukaufen, gleichermaßen skeptisch steht man aber auch der Variante gegenüber, selbst Anteile an einer Rennserie dieser Größenordnung zu halten, weil so die Flexibilität verloren gehen würde, den Sport aus wirtschaftlichen Gründen jederzeit verlassen zu können.
BMW-Vorstand Göschel scheinbar gegen GPWC
BMW-Vorstand Dr. Burkhard Göschel hat jedenfalls angedeutet, dass er das Unternehmen weiterhin in der Rolle eines Motorenlieferanten sieht, nicht aber als Mitwirkenden an der Organisation der gesamten Serie. Das Formel-1-Engagement hat sich in den ersten drei Jahren überaus positiv auf das Image der Marke ausgewirkt, weshalb man sich nun wohl die Frage stellt, ob man aus einem Investment in Form einer GPWC-Mitgliedschaft zukünftig eine noch bessere Kosten/Nutzen-Rechnung erreichen kann.
Auch sonst wird es für die GPWC nicht einfacher, zumal Toyota noch einmal klar gemacht hat, dass man wohl nicht an Bord kommen wird, und auch Honda keine derartigen Ambitionen zu haben scheint. Ein Bröckeln der Herstellervereinigung würde im politischen Hick-Hack natürlich der FIA und Formel-1-Chef Bernie Ecclestone den Rücken stärken.

