Glock: Unfälle muss man schnell verdrängen
Der Toyota-Pilot über die Sicherheit in der Formel 1, Ängste bei einem Unfall und seinen bisher schwersten Crash der Karriere
(Motorsport-Total.com) - Die Rennstrecke von Istanbul ist spektakulär aber gleichzeitig vergleichsweise sicher, schließlich handelt es sich um einen modernen Kurs. Dennoch gibt es Stellen, an denen man böse abfliegen könnte, zum Beispiel in der ultra-schnellen Kurve acht.

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Timo Glock weiß, dass Unfälle Teil seines Jobs sind
Der Unfall von Heikki Kovalainen beim vergangenen Rennen in Barcelona hat gezeigt, dass es nach wie vor trotz der verbesserten Sicherheit an den Strecken zu schweren Unfällen kommen kann. Er hat aber gleichzeitig auch demonstriert, dass die Sicherheit der Autos und die Absicherung der Strecken ein hohes Niveau hat.#w1#
"Da realisiert man als Fahrer immer erst, wie verdammt schnell man ist, wenn irgendwas bricht. Ich habe gehofft, dass er da heil rauskommt", erinnert sich Timo Glock im Interview mit dem 'Express' an jene Gedanken, die ihm durch den Kopf schossen, als er den Finnen im Reifenstapel stecken sah.
Dass der McLaren-Mercedes-Pilot lediglich eine Gehirnerschütterung davontrug, habe er nicht nur der Tatsache zu verdanken, dass die Sicherheit in der Formel 1 mittlerweile ein hohes Niveau erreicht hat: "Im Endeffekt hat Heikki Glück gehabt", glaubt der Deutsche.
Bei seinem Einschlag tauchte Kovalainen in die Reifenstapel ab, die Streckenposten erschraken, weil der Overall des REnnfahrers rot war - zum Glück aber nicht aufgrund von Blut, sondern weil sich die Farbe von den Reifen abgelöst hatte.
Laut Glock fühle man sich im ersten Moment schon etwas unwohl, wenn man von Reifenstapeln begraben nach einem Unfall stehen bleibt: "Du guckst erst mal nach deinen Knochen, ob was wehtut, ob du Beine und Arme noch bewegen kannst." Sollte man Schmerzen verspüren, frage man sich sofort, was die sein könnte und ob man beim kommenden Rennen wieder an den Start gehen kann.
Als Fahrer versuche man, Unfälle so schnell wie möglich zu verdrängen, auch seinen Unfall in der amerikanischen ChampCar-Serie, bei der er sich ein Schlüsselbein brach. Damals krachte er direkt in eine Mauer - rückwärts mit 250 in einem "blöden Winkel": "Da bin ich so stark reingedrückt worden in die Gurte, da hat es mal eben das Schlüsselbein durchgeknackt."

