• 07.02.2011 15:23

  • von Roman Wittemeier

Glock schielt auf erste Punkte für Marussia-Virgin

Nach einem schwierigen Debütjahr seines neuen Teams soll es für Timo Glock endlich wieder Punkte geben: "Sollten besser aufgestellt sein"

(Motorsport-Total.com) - Bei seinem ersten Formel-1-Schnupperengagement mit Jordan 2004 holte Timo Glock aus vier Rennen zwei WM-Zähler, später in Reihen des Werksteams von Toyota kamen noch einmal insgesamt 49 Punkte hinzu - inklusive drei Podestplätzen. Nach dem Abschied der Japaner von der größten Motorsportbühne fiel Glock jedoch in ein sportliches Loch. Er dockte beim neuen Team Virgin an und war außer Reichweite der Punkteplatzierungen.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock rechnet mit besseren Zeiten: Schlägt die große Virgin-Stunde?

"Klar", gibt Glock rückblickend zu, "es stimmt schon, dass wir in der ersten Saison phasenweise vielleicht etwas aneinander vorbei gearbeitet haben. Aber es war immer klar, dass du nicht in die Formel 1 kommst und sofort in den Top 3 fährst. Wenn dem so wäre, dann hätten alle anderen etwas ganz furchtbar falsch gemacht. Wir sind als Team zusammengewachsen und sollten für das zweite Jahr besser aufgestellt sein."

Große Hoffnungen setzt der Odenwälder in die Kenntnisse von Technikchef Nick Wirth. Der neue MVR-02 soll im Vergleich zum Vorgänger ein erheblicher Fortschritt sein. "Wir müssen realistisch bleiben. Wir hatten in der vergangenen Saison etwa drei bis vier Sekunden Rückstand. So viel holst du nicht innerhalb eines Winters auf. Aber wir wollen Fortschritte machen und darauf aufbauen", erklärt der 28-Jährige.

Seine Chance wittert der Deutsche vor allem zum Saisonstart. Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten wird Marussia-Virgin nicht auf KERS setzen. Die damit womöglich verbundenen Standfestigkeits-Probleme will man sich so ersparen. "In den ersten paar Rennen sollten wir Punkte holen und dann darauf aufbauen", rechnet sich Glock aus.

"Wir sind besser sortiert, besser strukturiert und können nun ein Jahr Erfahrung einsetzen. Es sollte uns ein guter Schritt gelingen, wir müssen in den ersten Rennen sofort da sein. Wenn man mal zurückblickt, dann ist die erste Saisonphase immer die Zeit der Crashs und Ausfälle. Im vergangenen Jahr konnten wir das nicht ausnutzen. Das muss in diesem Jahr anders sein", apelliert Glock.


Fotos: Präsentation des Marussia-Virgin MVR-02


Die zurückliegende Saison brachte dem neuen Team viele technische Probleme. Zu Begin des Jahres musste man das Auto komplett umbauen, weil die Tankgröße nicht ausreichte, immer wieder blieb der VR-01 wegen Hydraulikdefekten liegen. Für Glock war 2010 ein Jahr unter dem Motto "Durchhalten". "Ich will einfach Teil der guten Entwicklung sein", erklärt der Deutsche.

In der Virgin-Debütsaison hatte Glock mit Lucas di Grassi einen Rookie als Teamkollegen, in diesem Jahr bekommt wieder ein Neuling seine Chance. Jerome D'Ambrosio ist neuer Partner von Glock. Auch in der Teamführung gibt es viele Veränderungen, Marussia brachte dem Team viel Geld und somit neue Möglichkeiten. "Wir zielen auf den regelmäßigen Sprung in Q2 ab", sagt Teamchef John Booth. "Darauf wollen wir dann aufbauen."