• 29.03.2009 12:11

  • von Marco Helgert

Glock mit "KERS-Allergie"

Aus der Boxengasse zu fünf Punkten: Timo Glock arbeitete sich im Rennen durch das Feld, nutzte seinen Reifentrumpf und trotze den Wirbelschleppen

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Unaufhörlich schoben sich die Toyota-Fahrer im Rennen nach vorn. Nach der Disqualifikation aufgrund zu flexibler Flügel in der Qualifikation startete die Reise in der Boxengasse und endete für Jarno Trulli auf Rang drei, Timo Glock wurde Fünfter - zumindest bis zur Zeitstrafe für Trulli. Die Genugtuung nach dem Rennen war groß, die Erwartungen für die anstehenden Grands Prix aber sind fast noch größer.

Titel-Bild zur News: Timo Glock, Melbourne, Albert Park Melbourne

Timo Glock konnte sich nach einem guten Rennen freuen - auch auf die Zukunft

"Ich musste schmunzlen, als wir heute über die Linie gefahren sind und mir im Funk gesagt wurde, dass ich auf fünf bin und Jarno auf drei", so Glock. "Das zeigt, nachdem es die Probleme mit unserem Heckflügel gab, der angeblich illegal ist und uns einen Vorteil verschaffen soll, dass der Flügel so, wie er jetzt ist, nichts an der Leistung ändern. Im Endeffekt haben wir das verdient."#w1#

Im Rennen gab es dennoch auch schwierige Phase. "Ich hatte heute eine KERS-Allergie, ich bin die ganze Zeit irgendwelchen KERS-Autos hinterhergefahren", erkläre er. "Ich hatte da keine Chance. Speziell Fernando Alonso im Renault - die machen so viele Verwirbelungen, dass ich viel, viel Mühe hatte, das Auto auf der Strecke zu halten. Ich wäre beinahe noch in ihn reingerutscht, die Hinterräder haben einfach blockiert. Dann bin ich hinter einem Ferrari hergefahren und das war viel angenehmer."

In dieser Phase musste er aber nur die Ruhe bewahren, denn sein Trumpf sollten die weichen am Reifen am Ende des Rennens werden. "Es war die Strategie, am Ende einen kurzen Stint auf den weichen Reifen zu machen", so Glock weiter. "Dann habe ich Fernando überholt, das war ein gutes Manöver. Dann auch noch Nico, ich war zum Schluss unheimlich schnell. Es hat mich etwas geärgert, dass das Safety-Car rauskam. Ich hätte gern noch etwas weitergekämpft."

Der Auftakt ist also gemacht und legt auch die Grundlage für das, was kommen wird. "Es war für alle einfach ein Neuanfang und es zeigt, dass wir als Team eine gute Leistung zeigen, dass es unsere Stärke ist, neue Dinge zu entwickeln", fuhr er fort. "Wir waren vom ersten Test an gut dabei."

Und ganz in diesem Stil soll es auch weitergehen. "Jetzt hoffe ich mal, dass wir uns hinter Brawn etablieren können. Das wird natürlich schwierig, denn Red Bull ist schnell und BMW auch, ebenso Ferrari", so Glock. "Brawn ist momentan etwas die Übermacht, aber man kann überall gewinnen, wir müssen nur hart daran arbeiten."