• 26.09.2010 12:51

  • von Stefan Ziegler & Dieter Rencken

Glock: "Ich habe immer den Fahrermarkt im Auge"

Virgin-Pilot Timo Glock sondiert seine Chancen für die kommende Saison, obwohl Teamchef John Booth fest von einem Verbleib des Deutschen ausgeht

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2010 stellt für Timo Glock in erster Linie ein großes Abenteuer dar: Der 28-Jährige entschied sich in der Winterpause dazu, einem neuen Formel-1-Team beizutreten und fand bei Virgin eine neue sportliche Heimat. Seither gelingt es dem Deutschen trotz eines unterlegenen Autos immer wieder, Akzente zu setzen und für kleine Überraschungen zu sorgen - so auch in Singapur.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Aufbruch in die Nacht: Timo Glock nimmt Kurs auf die neue Saison in der Formel 1

Dort ließ Glock im Qualifying einmal mehr die restlichen Vertreter der neuen Teams hinter sich und platzierte seinen VR-01 vor der Konkurrenz von HRT und Lotus. Fünf Rennen vor Schluss steht allerdings noch nicht fest, ob der deutsche Rennfahrer auch im kommenden Jahr für Virgin an den Start gehen wird. Vielmehr sieht sich Glock im Augenblick noch nach Optionen für die neue Rennsaison um.#w1#

"Ich habe immer den Fahrermarkt im Auge", sagt der ehemalige Toyota-Fahrer am Rande des Nachtrennens von Singapur. "Das Team hat öffentlich gesagt, dass es mir in Zukunft keine Steine in den Weg legen wird. Ich sehe so etwas natürlich positiv. Es gibt andere Teams, die solche Aussagen nicht machen würden, abgesehen von der vertraglichen Situation. Da ist Virgin etwas anders."


Fotos: Virgin, Großer Preis von Singapur


Grundsätzlich wäre Glock einem Verbleib bei Virgin aber nicht abgeneigt - sofern "gewisse Dinge in die richtige Richtung gehen", wie der Formel-1-Routinier betont. "Wenn sich herausstellt, dass das Auto um acht Sekunden zu langsam ist, dann bleibe ich lieber daheim. Dann brauche ich nicht im Kreis fahren", meint Glock und stellt klar: "Es kommt eben auch auf das Auto für 2011 an."

Die Entwicklung bei Virgin sei zuletzt nicht in überaus geordneten Bahnen verlaufen, erläutert Glock. "Das große Singapur-Update ist leider nicht gekommen. Wir haben zwei, drei aerodynamische Verbesserungen, aber das ist nicht die Welt. Wir werden sehen, ob wir für Japan etwas haben. Die Frage ist eben, wie sich das in den restlichen Rennen entwickelt", stellt Glock heraus.

"Wenn wir zweieinhalb Sekunden schaffen, dann wäre es ein Erfolg." Timo Glock

"Im Moment ist alles ziemlich eingeschlafen und ruhig", findet der Virgin-Pilot. Dabei sollte das Team in der Winterpause daran arbeiten, den Rückstand auf die etablierte Konkurrenz wettzumachen. "Wenn wir zweieinhalb Sekunden schaffen, dann wäre es ein Erfolg", sagt Glock, der laut Teamchef John Booth sicher in den Genuss dieser Steigerung kommen wird: "Timo ist hundertprozentig fix."

Dies hatte Booth bereits am Rande des Italien-Rennens erklärt. "Die Timo-Gerüchte, die uns zwei Monate lang verrückt gemacht haben, sind weg", meint Booth. "Timo wird 2011 hier fahren. Sein Vertrag ist von beiden Seiten bestätigt und wir sind sehr glücklich mit der Situation. Wir versuchen, die besten Fahrer zu haben, die wir bekommen können. So wie Timo fährt, ist er fantastisch für uns."