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Glock: "Gespannt, wie die Teile in Suzuka funktionieren"
Toyota-Pilot Timo Glock über seine Fahrt auf Platz zwei in Singapur und die Aussichten für das kommende Rennen in Suzuka
(Motorsport-Total.com) - Zwar steht über dem Namen Timo Glock bezüglich der kommenden Saison noch ein Fragezeichen, aber der 27-Jährige hat beim Nachtrennen in Singapur beste Werbung in eigener Sache betrieben. Der Toyota-Pilot fuhr mit einer kämpferischen und fehlerfreien Fahrt auf den sensationelln zweiten Platz und durfte den zweiten Podestrang des Jahres feiern. Im Interview blickte der Wersauer auf seine erfolgreiche Fahrt zurück.

© xpb.cc
Timo Glock fuhr im Leitplankenkanal von Singapur fehlerlos auf Platz zwei
Frage: "Timo, Gratulation zum zweiten Platz. Wie fühlt es sich an?"
Timo Glock: "Das war ein tolles Ergebnis, vor allem für das gesamte Team, das im ganzen Jahr so hart gearbeitet hat. Wir haben so hart wie möglich gekämpft, wir haben alles gegeben und ich bin sehr glücklich, dass ich wieder einmal auf das Podium fahren konnte."#w1#
Frage: "Erklär uns die Startphase des Rennens..."
Glock: "Ich war anfangs enttäuscht, weil ich wollte unbedingt an Alonso vorbeikommen, habe das aber beim Start nicht geschafft. Uns war klar, dass ich vor ihm sein muss, damit unsere Strategie aufgeht. Dann sah ich, wie Fernando Alonso und Mark Webber vor mir kämpften. Die beiden kamen etwas von der Ideallinie ab und in der nächsten Kurve sah ich eine kleine Lücke und bin dort hineingestochen. Ich musste vorsichtig sein, Mark dabei nicht zu berühren. Aber es hat geklappt und ich blieb vor Fernando. Das war ein ganz wichtiger Moment im Rennen, denn danach ging die Strategie auf, die mich letztlich auf das Podest gebracht hat."
Frage: "Wie verlief das Rennen weiter?"
Glock: "Ich habe mich einzig darauf konzentriert, die Rundenzeiten zu halten und keine Fehler zu machen. Auf solchen Straßenkursen kannst du schnell mal einen Fehler machen, aber ich blieb fokussiert und hielt mich an die Strategie. Beim ersten Boxenstopp wurde uns klar, dass ein Podest in Reichweite ist. Die Jungs an der Box haben erstklassige Arbeit abgeliefert, wir haben keine Zeit verloren. Das Rennen war wegen der hohen Luftfeuchtigkeit sehr hart, aber alles lief gut und es war ein tolles Gefühl, als Zweiter über die Linie zu kommen."
¿pbvin|512|2019||0|1pb¿Frage: "Wie schwierig war es durch die Hitze und Luftfeuchtigkeit?"
Glock: "Für uns Fahrer ist es heftig. Aber das ist der Grund, warum du im Verlauf der Saison so viel Fitnesstraining machen musst. Nur so kannst du für solche Situationen gerüstet sein. Die Feuchtigkeit ist schlimmer als die Hitze, denn du hast das Gefühl, dass du ständig schwitzt. Du musst viel an Flüssigkeit zu dir nehmen und dich abkühlen, wann immer die Chance besteht. Sonst drohst du zu überhitzen. Im Rennen war es unfassbar. Meine Handschuhe waren komplett durchnässt. Als die Piloten aus den Cockpits ausstiegen, haben alle sehen können, wie sehr ein solches Rennen zehrt. Hinter dem Lenkrad denkst du aber nicht darüber nach, sondern machst nur Druck und konzentrierst dich."
Frage: "Wie haben sich die Updates am TF109 bemerkbar gemacht?"
Glock: "Ich bin mit dem neuen Paket sehr glücklich und möchte mich bei allen in Köln, die hart daran gearbeitet haben, herzlich bedanken. Es ist heutzutage sehr wichtig, dass du dein Auto konstant entwickelst und ich war sehr glücklich, dass wir für das Rennen ein neues Paket hatten. Die neuen Teile funktionierten auf Anhieb richtig gut. Das ist immer ein gutes Zeichen. In dieser Saison kannst du die Neuteile nicht mehr beim Test ausprobieren, bevor sie an die Rennstrecke gebracht werden. Ich bin sicher, dass uns das neue Paket nach vorne gebracht hat und ich bin schon gespannt, wie sich das in Suzuka auswirken wird."
Frage: "Wie lief es im Qualifying?"
Glock: "Das war schon etwas komisch. Im ersten Abschmitt war ich nur auf Platz 15, auch wenn sich das Auto eigentlich gut anfühlte. Die Rundenzeit kam einfach nicht. Mit einem frischen Satz Reifen war ich im zweiten Durchgang gleich um eine volle Sekunde schneller, das Auto lief prächtig. In der Session war ich auf Platz fünf - was für ein Unterschied! Ich wusste gar nicht so genau, warum das passierte. Dann hatte ich die Zuversicht, im dritten Abschnitt in die Top-6 fahren zu können. Schade war, dass ich im dritten Teil nicht noch einmal mit neuen weichen Reifen fahren konnte, weil die rote Flagge kam. Meine Runde zuvor war auf gebrauchten Reifen. Es wäre also bezüglich der Rundenzeit noch etwas drin gewesen. Aber es war dennoch toll, endlich mal wieder in den Top-6 zu starten."
Frage: "Wie hat sich die Strecke im Verlauf des Wochenendes entwickelt?"
Glock: "Zum Start des Wochenendes, vor allem in der ersten Session, war es extrem staubig. Es gab kaum Grip und das brachte dann Probleme mit der Traktion. So etwas muss man aber auf einem Stadtkurs erwarten, daher war es keine große Überraschung. Es wurde natürlich immer besser, je mehr Gummi auf der Bahn lag. Im zweiten Training war es schon deutlich besser und dieser Trend hat sich durch das komplette Wochenende fortgesetzt. Abseits der Ideallinie blieb es allerdings extrem schmutzig."
Frage: "Wie bist du mit dem ungewöhnlichen Zeitplan umgegangen?"
Glock: "Das war für mich völlig in Ordnung. Das gesamte Team hat sich weiter an den europäischen Rhythmus gehalten. Das einzige kleine Problem gab es nur bei der Ankuft in Singapur. Nach einem langen Flug ist man natürlich müde und es fiel etwas schwer, sich dann noch den ganzen Tag wach zu halten und bis tief in die Nacht durchzuhalten. Aber man muss das durchstehen, sonst kann man nicht die beste Leistung bringen. Danach war aber alles okay. Mein gesanter Zeitplan war auf die Sessions an der Strecke abgestimmt. Auch wenn das alles etwas komisch ist: man gewöhnt sich daran."

