• 08.06.2008 21:39

Glock: "Eines meiner schwierigsten Rennen"

Timo Glock beendete den Großen Preis von Kanada auf einem sensationellen vierten Platz - volle Konzentration mit Felipe Massa im Nacken

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Timo Glock hat es geschafft: Der Toyota-Fahrer holte bei seinem siebten Auftritt im weiß-roten Boliden endlich die ersten WM-Zähler. Satte fünf Punkte konnte sich der Wersauer nach der Zieldurchfahrt gutschreiben lassen, denn mit dem vierten Platz erreichte Glock ein respektables Ergebnis. Kurz vor Rennende hatte er noch einen kleinen Ausrutscher, konnte sich aber schließlich vor dem Ferrari von Felipe Massa durchsetzen und vorne bleiben.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock fuhr in Kanada für Toyota erstmals in die Punkte und wurde Vierter

Frage: "Timo, Platz vier in Kanada - beschreibe uns dein Rennen..."
Timo Glock: "Ich glaube, das war eines der schwierigsten Rennen, die ich bis jetzt gefahren bin. Das Auto war echt knifflig zu fahren, vor allem am Anfang hinter Jarno, denn mir sind die Hinterreifen relativ schnell kaputt gegangen."#w1#

Enger Fight mit dem Teamkollegen

"Da musste ich etwas Abstand halten, damit ich meine Reifen am Leben erhalten konnte. Ich habe mich einfach so konzentriert, dass ich keine Fehler machte, weil heute die Fehlerquote wohl extrem hoch war. Nur ein paar Millimeter neben die Ideallinie und schon hast du ein Riesenproblem gehabt. Deswegen bin ich ganz zufrieden, dass das Rennen so ausgegangen ist."

Frage: "Am Anfang war es ziemlich heiß, auch mit deinem Teamkollegen. Wart ihr euch da einig oder war das ein richtig harter Kampf zwischen euch beiden?"
Glock: "Das war schon ein ziemlich harter Kampf. Ich kam auf der Innenseite zur ersten Kurve und wusste, dass das die falsche Linie ist, konnte aber nicht nach Innen ziehen, weil ich dann für die zweite Kurve außen war."

"Dabei habe ich drei Plätze verloren und habe noch versucht, gegen Jarno zu kontern. Das war extrem eng, aber zum Glück ist alles gut gegangen. Ich habe dieses Mal keinen Frontflügel kaputt gemacht und habe dann einfach hinter ihm abwarten müssen."

Keinerlei Bremsprobleme in Kanada

Frage: "Wie waren deine Bremsen?"
Glock: "Die waren eigentlich ganz konstant, damit war ich sehr happy. Das Auto war in dieser Hinsicht einfach konstant und ich hatte keine Probleme - das war mit Sicherheit auch ein Faktor heute."

Frage: "Was geht einem durch den Kopf, wenn man über die Ziellinie fährt?"
Glock: "Ich habe ja schon in den ganzen vergangenen Rennen gesagt, dass an einem Wochenende endlich einmal alles zusammenkommen muss."

"Das ist jetzt einigermaßen hier in Montréal passiert. Wir hatten schon eine gute Pace in der Türkei, in Monaco habe ich mit Sicherheit Punkte weggeschmissen, die möglich gewesen wären. Da waren wir auf einer Einstoppstrategie. Heute habe ich einfach das wieder gutgemacht, was ich in Monaco falsch gemacht habe."

Kleiner Ausrutscher in den Schlussrunden

Frage: "Kurz vor Schluss haben noch einmal alle das große Zittern gekriegt..."
Glock: "Ja, da bin ich auf den Randstein gekommen und das Auto ist weggesprungen. Dann bin ich auf die Steine gekommen und habe einfach keinen Vortrieb mehr gehabt und bin dann auf die Ideallinie gefahren."

"Da habe ich dann Gas gegeben und da habe ich im Rückspiegel gesehen, dass Jarno so nahe dran war. Daraufhin war Massa hinter mir, da dachte ich: 'Oh, das werden noch einmal ein paar harte Runden'. Aber ich habe dann noch einmal alles zusammengenommen und habe versucht, mich noch mehr als zuvor zu konzentrieren und hab es dann nach Hause gefahren."

Frage: "Hat Jarno schon mit dir gesprochen?"
Glock: "Ich habe mich bei ihm entschuldigt und das war überhaupt kein Problem. Er hatte auch so schwierige Bedingungen mit seinem Auto und mit der Strecke. Er hat es eigentlich relativ locker genommen."

Frage: "Mit welchen Zielen geht man jetzt bei Toyota in die nächste Saisonhälfte?"
Glock: "Das werden wir sehen. Wir hatten jetzt einfach ein gutes Wochenende und sind mit beiden Autos in die Punkte gefahren. Das ist natürlich auch für das Team eine große Sache - die Leute in Köln, die Tag und Nacht arbeiten, die einen sensationellen Job machen."

"Wir wissen, dass wir für den Moment nicht in die Top-3 fahren können, aber bei Rennen wie heute, da müssen wir als Fahrer einfach einen hundertprozentigen Job machen. Jetzt müssen wir schauen, dass wir in den kommenden Rennen nachlegen und die Lücke nach vorne schließen können."